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Stakeholderanalyse, Teil 2: Stakeholder bewerten

Stakeholderanalyse, Teil 2: Stakeholder bewerten

Auf den Punkt gebracht

Um die wichtigsten Stakeholder zu identifizieren, wird im Rahmen der Stakeholderanalyse eine Bewertung nach Einfluss/Macht, Einstellung oder Konfliktwahrscheinlichkeit vorgenommen. Auf diese Weise können Stakeholder priorisiert und im nächsten Schritt geeignete Maßnahmen abgeleitet werden.

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Weiter geht es mit der Serie zum Thema Stakeholdermanagement! Im letzten Teil haben wir herausgefunden, wie Stakeholder identifiziert werden. Was passiert nun mit den gesammelten Stakeholdern? Richtig: In diesem Artikel findest du heraus, wie du sie bewertest.

Nun hast du also deine Liste, dein Sonnenmodell – was auch immer. In jedem Fall buntes Sammelsurium an Stakeholdern. Die Ziele des nächsten Schrittes sind die folgenden:

  • Herausfinden, welche Stakeholder wirklich wichtig sind
  • Herausfinden, wo es mit welchen Stakeholdern Probleme geben könnte
  • Eine Priorisierung der Stakeholder vornehmen

Nicht alle Stakeholder sind gleich wichtig, und es ist auch nicht zwingend notwendig, auf jeden einzelnen Nachbarn in der gesamten Straße einzugehen (auf das Hausbau Beispiel). Um ein besseres Gefühl für die Stakeholder zu bekommen, bewertest du sie nach drei Kriterien:

  • Einfluss
  • Konfliktpotenzial
  • Einstellung

Einfluss des Stakeholders

Hier dreht sich alles um Macht: Hat einer der Stakeholder die Befugnisse und die Macht, wesentlich den Projektablauf zu bestimmen, dann ist sein Einfluss entsprechend hoch.

Stell dir folgende Fragen: Welche Macht hat ein Stakeholder

  • das Projekt voranzutreiben?
  • das Projekt zum Scheitern zu bringen
  • die Meinung Anderer zum Projekt zu beeinflussen?

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Konfliktpotenzial des Stakeholders

Ein weiterer Faktor ist das Konfliktpotenzial. Handelt es sich um einen ruhigen Zeitgenossen, der dem Projekt gegenüber nicht sehr wohlgesonnen ist, aber nicht auf Streit aus ist? Oder hast dues eher mit einer lautstark protestierenden Bürgerinitiative zu tun?

Folgende Fragen helfen bei der Einordnung:

  • Ist der Stakeholder gewillt, seinen Unwillen deutlich zum Ausdruck zu bringen?
  • Weichen die Ziele des Stakeholders stark von den Projektzielen ab?
  • Ist der Stakeholder im Falle eines erfolgreichen Projekts stark betroffen und ist seine Einstellung gleichzeitig negativ?

Einstellung des Stakeholders

Bei der Bewertung der Einstellung wird hier bestimmt, wer deinem Projekt gegenüber wohlgesonnen und wer auf Krawall gebürstet ist.

Frage dich also, wie der Stakeholder dem Projekt gegenübersteht:

  • Positiv: Du kannst mit Unterstützung rechnen.
  • Negativ: Du musst mit Konflikten rechnen.
  • Neutral: Weder Unterstützung noch Konflikte sind absehbar.

Bildhafte Darstellung

Je nach Anzahl der Stakeholder hast du nun eine Menge Informationen gesammelt. Um schnell und übersichtlich eine Priorisierung vornehmen zu können, bietet sich eine Portfoliodarstellung an: Je nach Vorliebe können hier Einfluss, Konfliktpotenzial und/oder Einstellung als Achsenbezeichnungen genutzt werden.

Stakeholderportfolio

Auswertung

Schauen dir das Portfolio oben noch einmal an. Besonderes Augenmerk solltest du auf die Stakeholder im rechten oberen Quadranten legen – genau diese können kritisch für dein Projekt sein.

Konfliktpotenzial hoch + Einfluss hoch

Das sind die kritischen Fälle. Auf diese Stakeholder solltest du ein besonderes Augenmerk haben. Oft werden diese von Beginn an stark eingebunden, ihre Ziele analysiert und Maßnahmen abgeleitet.

Ziel:

  • Konfliktpotenzial verringern
  • Einstellung zum Projekt verbessern

Konfliktpotenzial niedrig + Einfluss hoch

Ein niedriges Konfliktpotenzial deutet auf eine positive Einstellung hin. Vermutlich sind Stakeholder in dieser Gruppe Unterstützer des Projekts.

Ziel:

  • positive Einstellung erhalten
  • Konfliktpotenzial niedrig halten

Konfliktpotenzial hoch + Einfluss niedrig

Stakeholder dieser Gruppe sind dem Projekt negativ gegenüber eingestellt. Sie haben jedoch kaum die Macht, auf das Projekt einzuwirken. Je nach Projekt können diese Stakeholder zunächst einmal auf die Beobachtungsliste geschoben oder direkt bearbeitet werden.

Ziel:

  • Einstellung zum Projekt verbessern
  • Konfliktpotenzial verringern

Konfliktpotenzial niedrig + Einfluss niedrig

Die vorerst unkomplizierten Fälle. Zunächst sind keine Maßnahmen nötig, es findet lediglich eine Beobachtung der Stakeholder statt.

Ziel:

  • Konfliktpotenzial niedrig halten

Vergib Prioritäten

Die nächste Aufgabe sieht vor, die wirklich wichtigen Stakeholder herauszufiltern. Basierend auf der Auswertung ziehst du nun eine Grenze und legst fest

  • für welche Stakeholder Maßnahmen festgelegt und umgesetzt werden
  • und welche zunächst auf die Beobachtungsliste kommen.

Ist das geschafft, sehen wir uns im nächsten Teil. Dort beschäftigen wir uns mit der genaueren Analyse und Maßnahmenableitung.

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Fazit

Um in einer langen Liste von Stakeholdern den Überblick zu wahren, müssen diese bewertet werden. In der Regel geschieht dies mit Kriterien wie Einfluss bzw. Macht, Einstellung zum Projekt (positiv oder negativ) oder dem Konflitpotenzial. Mit Hilfe dieser Bewertung können die kritischen Stakeholder identifiziert und kann eine Priorisierung vorgenommen werden.

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