Auf einen Blick
Trends, Tools, Methodiken und Projektmanagement-Praxis: In diesem Beitrag werden kurze Ergebnisse der Projektmanagement-Umfrage 2021 veröffentlicht.
Willst du auch wissen, wie Projektmanager ticken? Ob sich dein Empfinden mit dem anderer in deiner Berufsgruppe deckt? Dann bist du hier richtig!
Zur Umfrage
Im Oktober 2021 haben wir um die Teilnahme an einer Umfrage zum Stand des Projektmanagements aufgerufen. Die Idee: Ein rundes Bild über Standards, Methodiken, Tools und Trends zu erhalten – nicht zu vergessen nach der Frage, was Projektmanager in ihrem Alltag umtreibt.
Frauen auf dem Vormarsch im Projektmanagement?
Vielleicht hast du auch noch das typische Bild des männlichen Anzugträgers als Projektmanager vor dir? Wenn ja, dann solltest du spätestens jetzt umdenken: Besonders in den jüngeren Jahrgängen kommen gleichberechtigt viele Frauen wie Männer in Projektverantwortung. Schön, oder?
Der erste Gedanke beim Blick auf die Zahlen: Langsam aber sicher kommen immer mehr Frauen als Projektmanager zum Zug. Eine neue Generation wächst nach (oder ist schon nachgewachsen), in der es nahezu gleich viele Frauen wie Männer in Verantwortungspositionen in Projekten gibt. In den Generationen über 45 Jahren ist diese Entwicklung allerdings noch nicht vollständig angekommen.
Frauen werden endlich auch in Verantwortungs- und Führungspositionen akzeptiert, bis hin zur Parität – ein schöner Trend.
Doch wie bei allen Umfragen und Statistiken ist auch diese Deutung vermutlich zu einfach und daher zu hinterfragen. Interpretationen und Erklärungen könnten wie folgt aussehen:
- Die Gleichverteilung für die Geburtenjahre nach 1975 kann an einem generellen Trend der letzten Jahre und Jahrzehnte liegen, Frauen verstärkt auch in Führungspositionen zu sehen.
- Womöglich kommt auch Projektmanagement neuerdings stärker in den Branchen zum Einsatz, in denen (junge) Frauen traditionell dominieren, womöglich aufgrund eines Rollenbildes. Diese Deutung ist allerdings nicht eindeutig mit unseren Umfrageergebnissen zu bestätigen oder zu widerlegen.
- Oder geben Frauen irgendwann für ihre Kinder oder aus anderen familiären Gründen ihre bis dahin kontinuierliche Karriere auf und sind deshalb nur in jüngeren Jahrgängen gleich stark vertreten? Diese Deutung ist allerdings gewagt, schließlich würde man diesen Effekt nicht erst ab 45 erwarten. Außerdem zeigen unsere Daten, dass die Schere zwischen Männern und Frauen mit steigendem Alter immer weiter auseinander geht.
- Womöglich haben auch überproportional viele junge Frauen an der Umfrage teilgenommen – eine repräsentative Stichprobe können wir mit unserer Umfrage ehrlicherweise nicht eindeutig sicherstellen.
Hinweis:
Die Welt ist voll von Umfrageergebnissen und Statistiken, in denen nicht zwischen Datenlage und subjektiver Interpretation unterschieden wird oder schlichtweg falsch ausgewertet wird. Zum Teil aus Unkenntnis oder Oberflächlichkeit und zum Teil aufgrund der eigenen Erwartungshaltung an das Ergebnis (oder noch schlimmer: gezielt manipulativ). Da wir uns dort nicht einreihen wollen, bemühen wir uns transparent zu bleiben und wollen auch Deutungsalternativen nicht verheimlichen.
Dr. Blumenau
Unser Fazit: Auch wenn unterschiedlichste Effekte zu unserem Umfrageergebnis beitragen, so spielt vermutlich der Generationenwechsel die größte Rolle – und damit verbunden ein Trend zu mehr Führungsverantwortung von Frauen im Projekt. Ob in der unteren Altersklasse wirklich schon eine Gleichverteilung zwischen Männern und Frauen erreicht ist, kann sicher angezweifelt werden. Allerdings ist der Umbruch zwischen den beiden Altersgruppen deutlich, sodass zumindest die generelle Entwicklung nicht wegdiskutiert werden kann. Es ist anzunehmen, dass es für Frauen aus den jüngeren Generationen selbstverständlicher geworden ist, im Beruf Verantwortung zu übernehmen, und auch die Möglichkeiten dazu zu haben.
Wagen wir einen Blick in die Kristallkugel: Würden wir die gleiche Frage in 20 Jahren stellen, so erwarten wir, dass sich der Trend deutlich in die dann älteren Jahrgänge fortgesetzt hat.
Weiterbildung: Ein großes Thema
Wie steht es um die Weiterbildung der Befragten? Überraschend gut: Mit 85% bildet sich die überwältigende Mehrheit aller Befragten weiter – entweder über den Arbeitgeber oder privat. Gemäß Umfrageergebnissen sehen nur 3 Prozent aktuell keinen Weiterbildungsbedarf.
Zu erwähnen ist auch die verbleibende Gruppe von 12%, die sich gern weiterbilden würden, aber keine Unterstützung über ihren Arbeitgeber erhalten. Nicht jeder ist schließlich bereit oder hat die Möglichkeiten, für seine Weiterbildung privat aufzukommen und private Zeit zu investieren.
Hinweis:
Die Gruppe der Befragten rekrutiert sich verstärkt aus Projektleitern und -Mitarbeitern, die im Internet Informationen zum Thema Projektmanagement suchen. Damit ist die Umfrage nicht repräsentativ und es sind speziell im Bereich Weiterbildung entsprechende Verschiebungen anzunehmen: Absolut entwicklungsunwillige Mitarbeiter wurden mit der Umfrage vermutlich kaum erreicht.
Dr. Blumenau
Unser Fazit: Wir sind positiv überrascht von der großen Weiterbildungsquote – auch wenn diese nicht vollständig repräsentativ für alle Arbeitnehmer ist.
Zur 12%-Gruppe der Befragten ohne Weiterbildungsmöglichkeiten: Nicht jede Weiterbildung passt in Zeiten, in denen jede Hand gebraucht wird, nicht jede Weiterbildung ist für den Arbeitgeber ökonomisch sinnvoll. Doch gerade in der 12%-Gruppe verbirgt sich in unseren Augen auch eine Menge verschwendetes Potenzial in der Mitarbeiterentwicklung: Wissensbegierig aber ausgebremst durch den Arbeitgeber.
Fazit
Hinweis:
Ein Blick in die Projektmanagement-Praxis ist aufschlussreich und gibt spannende Erkenntnisse. Schau gern mal wieder hier vorbei: Dieser Beitrag wird regelmäßig aktualisiert.