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SMART-Formel

SMART-Formel: Ziele SMART, realistisch und messbar formulieren

Für Eilige: Alles Wichtige auf einen Blick

Was ist die SMART-Formel?
Eine simple Checkliste, mit dem du Ziele klar, messbar und verbindlich formulierst, statt in vagen Wunschlisten zu denken.
Warum ist sie wichtig?
Weil unsauber definierte Ziele schnell zu Missverständnissen, Frust und vergeudeter Energie führen.
Die wichtigsten Learnings:
➜ Konkrete statt schwammige Formulierungen vermeiden Missverständnisse.
➜ Messbarkeit macht den Erfolg überprüfbar.
➜ SMART ist keine starre Regel, sondern eine Checkliste für bessere Zieldefinitionen.

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SMART Ziele formulieren: Ist das nicht ein alter Hut? Kennt doch jeder! Wird in jedem Seminar und jeder Weiterbildung durchgekaut. Mittlerweile ist die SMART-Formel über 40 Jahre alt und definitiv die bekannteste Methode zur Zielformulierung.

Komisch ist nur, dass trotzdem so viele Fehler bei der Formulierung von Zielen gemacht werden. Also ist es ja scheinbar doch nicht so einfach, oder? Es kann nicht häufig genug betont werden, wie wichtig konkrete und messbar formulierte Ziele sind – besonders im Projektmanagement.

In diesem Artikel erfährst du, was SMARTe Ziele sind und wie du die SMART-Formel dazu einsetzen kannst, präzise und robuste Projektziele zu formulieren.

Hinweis

Wir beziehen uns in diesem Artikel und in den Beispielen meist auf Ziele im Projektmanagement und Business-Umfeld. Du kannst SMARTe Ziele aber auch im Privatleben einsetzen – die Mechanismen sind die gleichen.

SMARTe Ziele einfach erklärt

SMART ist ein Akronym, das als Hilfsmittel zur Formulierung präziser Ziele eingesetzt wird. Jeder der Buchstaben steht für ein Kriterium, das die Zielformulierung erfüllen soll. Im deutschen Sprachraum stehen die Buchstaben am häufigsten für folgende Begriffe:

  • S: Spezifisch
  • M: Messbar
  • A: Akzeptiert
  • R: Realistisch
  • T: Terminiert

Achtung

Über die Jahrzehnte haben sich mehr und mehr Deutungen der Buchstaben eingebürgert. Obwohl verschiedene Begriffe verwendet werden, ändert dies nichts an grundlegenden Aussage von SMARTen Zielen: Die Methode ist ein einfaches Hilfsmittel, das bei der Formulierung guter Ziele hilft, auch wenn unterschiedliche Kriterien angewendet werden.

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht über alternative Begriffe im Deutschen und Englischen, die häufig genutzt werden:

DeutschEnglisch
SSpezifischSpecific, Simple, Sensible, Significant
MMessbarMeasurable, Meaningful, Motivating, Manageable
AAkzeptiert, Attraktiv, Aktivierend, Angemessen, Ambitioniert, Aktiv, AusführbarAchievable, Assignable, Agreed, Attainable, Aligned, Ambitious, Appropriate
RRealistisch, RealisierbarReasonable, Realistic, Relevant, Result-based
TTerminiertTime-related, Time-bound, Timely, Time-based, Time-sensitive, Trackable
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SMART ist kein Hexenwerk, sondern eine praktische Checkliste für klare und präzise Ziele. Egal, ob du die Buchstaben leicht unterschiedlich deutest: Entscheidend ist, dass deine Ziele konkret, messbar und realistisch formuliert sind und so für alle Beteiligten Orientierung schaffen.

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Du hast Lust, mal selbst auszuprobieren? So funktioniert’s:

  1. Gib eines deiner Ziele in das Feld unten ein.
  2. Drücke ENTER
  3. Es kann einen Moment dauern, bis das Ergebnis angezeigt wird.
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Achtung: Unser KI-Assistent lernt noch! Genieße die Antworten mit Vorsicht und füge keine sensiblen Daten in das Feld ein.

Die Geschichte der SMART-Methode

Die Idee hinter SMARTen Zielen steckt im Konzept Management by Objectives von Management-Papst Peter Drucker. Ein gewisser George T. Doran hat schießlich 1981 einen Artikel über Zielsetzungen im Management veröffentlicht und SMART erstmals erwähnt: There’s a S.M.A.R.T. way to write management’s goals and objectives In diesem Artikel beschreibt Doran folgende Kriterien für gute Ziele:

  • Specific: Werde möglichst konkret!
  • Measurable: Gib eine Messgröße an!
  • Assignable: Definiere einen Verantwortlichen!
  • Realistic: Formuliere realistische Ergebnisse unter Beachtung der vorhandenen Ressourcen!
  • Time-related: Gib einen Endtermin an!

Bereits Doran empfiehlt, die Kriterien als eine Art Checkliste zu verwenden. Der Ansatz: Nicht jedes Kriterium muss zwingend formuliert werden, aber du solltest dich zumindest fragen, ob das Kriterium für dein Ziel sinnvoll ist.

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Die SMART-Methode stammt aus den frühen 1980er Jahren und geht auf George T. Doran zurück, der sie als praktische Checkliste für gute Zieldefinitionen vorgeschlagen hat. Schon damals galt: Ziele müssen nicht jedes Kriterium erfüllen, aber sie sollten so formuliert sein, dass sie klar, messbar und realistisch bleiben.

Wichtigkeit im Projektmanagement

Warum sind SMARTe Ziele so wichtig? Ganz einfach: Weil häufig Formulierungen als Ziele verkauft werden, die schlichtweg keine Ziele sind. Eher sind es vage Ideen, Wünsche oder eine Auflistung von Aktivitäten, die nur nach außen als Ziele dargestellt werden.

Beispiele gefällig?

Beispiele für „schlechte“ Ziele

Verbesserte Nutzeroberfläche
Geringere Herstellungskosten
Umsetzung so schnell wie möglich
Hohe Qualität
Umzug in neues Bürogebäude
Umsatzsteigerung

Was ist der Nachteil solcher vermeintlicher „Ziele“? Ganz einfach: Sie sind so unkonkret, dass alle Beteiligten sich ein eigenes Bild vom Zielzustand machen können. Das führt zu Missverständnissen und unklaren Erwartungshaltungen.

Spielen wir noch ein weiteres Beispiel durch:

Beispiel:

In einem Unternehmen wird ein Projekt gestartet mit dem Ziel: „Entwicklung eines neuen Laufschuhs“. Wegen dieser vagen Formulierung haben alle Beteiligten ein anderes Bild im Kopf:

Der Geschäftsführer hat einen soliden Laufschuh für Gelegenheitsläufer vor Augen.
Der Projektleiter ist Hobbyläufer und wünscht sich leichte Materialien.
Der Vertrieb sieht Potenzial im Markt für Wettkampfschuhe
Die Produktentwicklung würde gern innovative Features testen.

Was passiert mit solchen „Zielen“ am Ende des Projektes? Der Projektleiter ist der Meinung, das Projekt wäre abgeschlossen – der Geschäftsführer ist ganz anderer Meinung. Wäre es nicht auch Zufall, wenn bei solch vage formulierten Zielen alle das gleiche Bild im Kopf hätten?

Zugegeben: Dieses Beispiel ist vereinfacht, illustriert aber sehr schön die Auswirkungen unscharf formulierter Ziele. Selbst wenn das Unternehmen sich auf einen „Laufschuh für ambitionierte Wettkampfläufer“ konzentriert hätte, bleiben viele Fragen offen – wie du gleich beim ersten Bestandteil „S“ der SMART-Formel sehen wirst.

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Unklare Ziele sind der perfekte Nährboden für Missverständnisse und Frust. Besonders im Projektmanagement reicht es nicht, Wünsche oder Schlagworte aufzuschreiben – nur konkrete, sauber formulierte Ziele sorgen dafür, dass alle dasselbe Bild im Kopf haben und am Ende das gleiche Ergebnis erwarten.

SMARTe Ziele richtig formulieren

In den folgenden Abschnitten gehen wir auf die Interpretation der Buchstaben ein, die im deutschen Sprachgebrauch am meisten verbreitet ist.

S – Spezifisch

Formuliere so klar und konkret wie möglich, was du erreichen möchtest. Je genauer du dein Ziel beschreibst, desto leichter kannst du die richtigen Schritte ableiten, die zur Zielerreichung nötig sind. Als Hilfsmittel haben sich die typischen W-Fragen bewährt:

  • Wer wird zur Erreichung des Ziels benötigt? Wer sind die Schlüsselpersonen?
  • Was genau soll erreicht werden? Welche Ergebnisse werden angestrebt?
  • Wann Wann soll das Ziel erreicht worden sein? Zieltermine sind zwar auch im Bereich „T“ (terminierbar) vorgesehen, doch auch hier kannst du schon grobe Zeitangaben nennen.
  • Wo soll das Ziel erreicht werden? Auch wenn dieses Kriterium nicht immer relevant ist, solltest du zumindest darüber nachdenken.
  • Warum soll das Ziel erreicht werden? Was ist der Nutzen? Die Antwort auf diese Frage hat einen hohen Wert für die Motivation aller Beteiligten.
  • Welche Hürden und Hindernisse können auftreten? In einer knappen Zielformulierung findet die Antwort oft keinen Platz – einen Gedanken ist die Frage allemal wert.

Wie bereits oben erwähnt: Nicht alle Antworten müssen zwingend in eine Zielformulierung gequetscht werden. Nutze die Fragen als Checkliste und formuliere das Ziel mit den für dich sinnvollen Kriterien.

Die folgenden Beispiele zeigen, wie Ziele spezifisch formuliert werden können:

Beispiel:

„Entwicklung eines Laufschuhs im mittleren Preissegment mit weicher Sohle, der im Sommer vor Schweißfüßen schützt, um neue Märkte zu erschließen“ statt „Entwicklung eines Laufschuhs“

“Bau eines Einfamilienhauses in Massivbauweise mit max. 125 qm Wohnfläche auf einem Grundstück in Hanglage mit Fertigstellung bis 30.11. des aktuellen Jahres” statt “Bau eines Einfamilienhauses”

Spezifische Ziele sind gut, doch sie haben einen Haken: Woher weißt du, dass das Ziel erreicht wurde? Schauen wir noch einmal auf das Laufschuh-Beispiel:

Beispiel:

Im Projekt wurde ein Prototyp mit weicher Sohle entwickelt. Aber was bedeutet eigentlich „weich“? Geht es noch weicher? Oder ist das dann zu weich? Woher wissen alle Beteiligten, dass sie am Ziel sind?

Genau hier kommt das nächste Kriterium ins Spiel: die Messbarkeit.

M – Messbar

Nenne wenn immer möglich messbare Kriterien, wie Kennzahlen, Mengen oder Einhaltung von speziellen Normen oder Standards. Ungünstige Formulierungen sind “möglichst niedrige Kosten”, “Erhöhung der Qualität” oder “Ausbau des Marktanteiles”. In diesen Formulierungen fehlt ein konkretes, messbares Kriterium.

Beispiel:

Im Laufschuh-Projekt wurden die maximalen Produktionskosten pro Stück, Kennzahlen zur Weichheit der Sohle und zur Wasserdampfdurchlässigkeit des Außenmaterials festgelegt. Auf diese Weise kann das Projektergebnis leicht bewertet werden – ohne lange Diskussionen.

Wenn du deine Ziele spezifisch und messbar formulierst und damit die beiden ersten Kriterien der SMART-Formel erfüllst, hast du die Löwenarbeit bereits erledigt. Jetzt beginnen wir mit dem Finetuning.

A – Akzeptiert

Das „A“ steht nicht nur für „akzeptiert“, sondern auch für „angemessen“ oder „attraktiv“. Alle drei Begriffe zeigen grob in die gleiche Richtung: Solange alle Beteiligten das Ziel als sinnvoll und motivierend wahrnehmen, werden sie an einem Strang ziehen und das Ziel mit einem guten Gefühl verfolgen.

Beispiel:

Ziele, die im Projektteam als unakzeptabel angesehen werden, haben wenig Aussicht auf Erfolg. Die “Verputzung des Einfamilienhauses mit rosafarbenem Putz und Anbringung eines Blümchenmusters” wird vermutlich vom Bauamt nicht akzeptiert im Gegensatz zu “Verputzung des Hauses im gleichen Farbschema wie das der Nachbarschaft.”

R – Realistisch

Dieses Kriterium hängt eng mit dem vorigen Punkt zusammen: Realistische Ziele werden leichter akzeptiert und motivieren deutlich stärker, als solche, die bereits im Vorfeld als unrealistisch angesehen werden. Lässt ein Laufschuh einen Läufer schnell wie ein Auto werden? Wohl kaum! Herausfordernde Ziele sind okay, unrealistische rauben die Motivation und machen unglaubwürdig.

Beispiel:

“Bau des Einfamilienhauses des Hauses bis Ende des Jahres“ statt “Bau des Hauses innerhalb von zwei Wochen”

Tipp: Vermeide Ziele, die nicht von dir oder deinem Team selbst beeinflusst werden können.

T – Terminierbar

Das letzte SMARTe Kriterium ist einfach: nenne eine Zeitangabe, bis wann das Ziel erreicht werden soll.

Dieses Kriterium trifft nicht auf alle Ziele zu. Handelt es sich beispielsweise um ein rein finanzielles Ziel wie die Budget-Einhaltung oder ein rein technisches (“dunkelrote Dachziegel”), dann spielt die Terminierbarkeit häufig keine Rolle. Stattdessen werden Terminziele werden häufig separat formuliert.

Beispiel:

Im Laufschuh-Projekt wurden Termine für den Test zur Dauerbelastung und für die Produktionsreife festgelegt.
Das Erdgeschoss des Einfamilienhauses soll Ende November einzugsfertig sein.

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SMARTe Ziele sind dann stark, wenn sie klar, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert sind. Wer seine Ziele nach diesen Kriterien formuliert, schafft Verbindlichkeit, Motivation und eine gemeinsame Richtung.

Müssen immer alle Kriterien der SMART-Formel erfüllt sein?

Klare Antwort: Nein. Nicht jedes Ziel muss alle der Kriterien vollständig erfüllen. Der gesunde Menschenverstand hilft dabei, wenig sinnvolle Kriterien wegzulassen.

Beispiel 1:

Werden Randbedingungen wie beispielsweise das Einhalten von Standards als Ziel definiert, dann ist es wenig sinnvoll, einen Termin festzulegen – das Ziel gilt schließlich für das gesamte Projekt.

Beispiel 2:

Auch die Messbarkeit bereitet immer wieder Probleme und wird von Perfektionisten oft mit abenteuerlichen Gedankenkonstruktionen messbar gemacht. „Das Karosserie-Design passt zur Formensprache und Tradition des Unternehmens.“ – Viel Spaß beim Formulieren der Messbarkeit!

Wie oben erwähnt: Nutze SMART als Checkliste und prüfe, ob die Kriterien für dein Ziel sinnvoll sind. Die Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass die meisten Ziele zu unkonkret und messbar formuliert werden – hier gibt es meist das größte Potenzial zur Verbesserung.

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Nicht jedes Ziel muss starr alle SMART-Kriterien erfüllen – wichtiger ist, die Formel als Checkliste zu nutzen. Besonders bei Messbarkeit und Terminierung lohnt sich Augenmaß, denn zu viel Perfektion kann lähmen.

Beispiele für SMARTe Ziele

Nicht so gutViel besser!
Ich will weniger rauchen.Ab dem 1.5. Rauche ich keine einzige Zigarette mehr – für den Rest meines Lebens.
Die Stakeholder sollen informiert werden.Alle in der Stakeholder-Analyse mit Priorität A gekennzeichneten Stakeholder erhalten jeweils zum Monatsende einen 2-seitigen Statusbericht mit Angaben über Soll- und Ist-Stand des Projektes und aktuelle Aktivitäten per Mail zugesendet.
Bessere NutzerfreundlichkeitDie Usability der Software wird von mindestens 90 % der Teilnehmer eines Usability-Tests mit „Sehr gut“ bewertet.
UmsatzsteigerungDie Bruttoumsätze in der Produktkategorie „Damenhüte“ steigen im 2. Quartal des Jahres um mindestens 15 % im Vergleich zum Vorjahr.
Einhaltung des KostenrahmensDas Projektbudget i.H.v. 100.000 Euro wird nicht überschritten.

Noch jede Menge weitere Beispiele erhältst du hier:

Beispiele SMARTe Ziele

Hol dir deine kostenlose Word-Datei mit SMARTen Beispielen!

Erweiterungen von SMART

Fünf Kriterien für gute Ziele reichen dir nicht? Dann findest du hier Erweiterungen, die in manchen Projekten eingesetzt werden:

  • SMARTER: Hier wurden Kriterien wie „Evaluated“ (Evaluiert) und „Reviewed“ (Überprüft) hinzugefügt.
  • SMARTTA: „Trackable“ (Nachverfolgbar) und „Agreed“ (Abgestimmt) wurden als zwei Kriterien ergänzt.
  • I-SMART: Das vorgesetzte „I“ steht für „Impact“ und damit als übergeordnetes soziales Ziel.

Damit nicht genug: Angelehnt an SMART existieren weitere Akronyme, die ebenfalls zur Zielformulierung eingesetzt werden können:

Weiterlesen: PURE, CLEAR, PIDEWaWa, AMORE und MAGIE: Die unbekannten Geschwister der SMART-Formel

Kritik an der SMART-Formel

Du hast es sicher in den vorigen Abschnitten bereits gemerkt: SMART kann unterschiedlich eingesetzt werden:

  • Welche Buchstaben sollst du überhaupt nutzen?
  • Welche Bedeutungen haben sie?
  • Und wäre eine Erweiterung oder ein anderes Akronym nicht noch besser geeignet?

Fragen wie diese führen schnell dazu, SMART als schwammige Methode anzusehen, die zu Missverständnissen führt, weil jeder sie anders interpretiert. Auch hier gilt: Sieh SMART nicht als feste Regel, sondern als ein einfaches Hilfsmittel und als Checkliste, um bessere Ziele zu formulieren. Falls du Missverständnisse vermeiden möchtest, kannst du die Bedeutung der Buchstaben in deinem Projekt konkret festlegen.

Eine weitere Kritik bezieht sich auf langfristige und strategische Ziele. Besonders bei der Formulierung visionärer Ideen ist es schwierig, eine Messbarkeit oder ein Zieldatum festzulegen. Und müssen solche Ideen immer realistisch sein? Manchmal bringen die verrückten, beinahe wahnsinnig wirkenden Ideen den größten Effekt – allein durch ihre Motivationswirkung. Reden wir allerdings über Projektziele, sind spezifische, messbare und realistische Ziele in den meisten Fällen angemessener.

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Vor allem bei langfristigen oder visionären Zielen stößt die Formel an Grenzen, denn nicht alles lässt sich sofort messen oder terminieren – hier braucht es manchmal Mut zu großen Ideen statt zu viel Regelwerk.

Fazit

SMART-Ziele sind weit mehr als ein „alter Hut“ – sie sind ein bewährtes Werkzeug, um konkrete Ziele sauber zu formulieren. Ob qualitativ (z. B. bessere Kundenzufriedenheit) oder quantitativ (z. B. mehr Umsatz): Klare Zieldefinitionen helfen, das Ziel zu erreichen, ohne dass schwammige Formulierungen am Ende demotivierend wirken.

Besonders in Zielvereinbarungen ist es wichtig, dass Ziele verbindlich formuliert sind, eine klare Terminierung haben und für alle nachvollziehbar bleiben. Denn am Ende gilt: Ziele sollten so klar formuliert sein, dass sie Orientierung geben und nicht für Missverständnisse sorgen.

Fragen und Antworten

Was bedeutet SMART eigentlich genau?

Der Begriff ist ein Akronym: SMART steht für spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert. Je nach Quelle werden die Buchstaben auch etwas anders interpretiert – entscheidend ist, dass die SMART-Methode dir hilft, klare Ziele zu formulieren.

Warum sollte man Ziele nach der SMART-Methode formulieren?

Weil SMART Klarheit schafft: Vage Wünsche werden in konkrete Ziele übersetzt, die messbar und nachvollziehbar sind. Das gilt für qualitative Ziele wie „Mitarbeiterzufriedenheit steigern“ ebenso wie für quantitative Ziele wie „15 % Umsatzsteigerung“.

Müssen die Ziele immer alle Kriterien erfüllen?

Nein, nicht zwangsläufig. Die SMART-Formel ist eher eine Checkliste, mit der du deine Formulierung hin überprüfen kannst. Ziele müssen spezifisch sein, doch ob zum Beispiel eine exakte Terminierung sinnvoll ist, hängt stark von Kontext, Stärken und Schwächen des Projekts und vom Zeithorizont ab.

Sind langfristige Ziele auch SMART formulierbar?

Ja, allerdings ist es bei langfristigen Zielen oft schwieriger, alles konkret zu formulieren. Managementforscher und Unternehmensberater empfehlen in solchen Fällen, Meilensteine oder Teilziele zu setzen. So bleibt das „große Ganze“ ambitioniert und womöglich etwas offen, die Zwischenziele aber konkret und nachvollziehbar.

Wie kann man prüfen, ob die Zielformulierung passt?

Ganz einfach: Geh die Kriterien der SMART-Methode noch einmal durch und frage dich, ob alles erfüllt ist. Ein praktisches Vorgehen ist, die Zielformulierung einmal dem Team oder einem Kollegen vorzulegen. Oft wird dabei schnell klar, ob etwas noch zu vage ist.

20 Kommentare zu „SMART-Formel: Ziele SMART, realistisch und messbar formulieren“

  1. Avatar-Foto

    Hallo ihr,
    ich hab ein Problem bei der Zielformulierung für einen meiner Patienten. Er hat Parkinson und ich möchte für ihn ein Ziel zur Haltungsstörung, zum Gleichgewichtstraining, zum Hilfsmitteltraining, Atem und Kraft schreiben. Könntet ihr mir dabei helfen?
    Lieben Dank!

    1. Avatar-Foto

      Hui … das ist nicht gerade unser Spezialgebiet! Trotzdem folgende Anmerkungen: Wichtig ist immer die Messbarkeit, am besten konkrete Zahlen. In dem genannten Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass der Patient eine Übung für eine bestimmte Anzahl von Sekunden halten soll. Oder eine bestimmte Anzahl von Wiederholungen nötig ist. Auch beim Thema Atem kann man über die Zeit gehen, z.B. x Sekunden ein- und y Sekunden ausatmen. Kraft: 10 Wiederholungen mit 2 Kilogramm 5x pro Woche? Du siehst … auch auf diesem Gebiet kann man messbare Kriterien festlegen. Ich hoffe, das hat ein wenig geholfen!

  2. Avatar-Foto

    Toll, grundsätzlich gebe ich der Autorin bis auf einen Punkt recht. Man definiert grundsätzlich in einer SMART Analyse NIE und NIMMER das Budget, weil das Budget schon festgelegt wurde und es eine Selbstverständlichkeit ist, dass es eingehalten wird. Wenn es überschritten wurde, dann muss das Budget angepasst werden. Alles was zum Projekt schon vorgegeben wird, wo SMART Ziele nötig sind, werden nicht formuliert. Nur das Ziel, welches unbedingt MESSBAR sein muss, ist ein wichtiger Kernfaktor und eigentlich die Hauptursache für das nicht gelingen des Ziels, wie die Autorin es hervorragend geschildert hat.

    1. Avatar-Foto

      Hallo,
      vielen Dank für die Anregung! Bei vielen Projekten sehe ich das ebenso: Es gibt ein vorgegebenes Budget, in der SMART-Analyse werden anschließend messbare Kriterien für die Projektinhalte festgelegt.
      Ich habe aber auch schon Projekte erlebt, in denen eine Zielanalyse sehr früh vorgenommen wurde. In diesen Fällen wurde das Budget erst danach beantragt – stand also nicht schon fest. In diesem Fall war es durchaus sinnvoll, das Budget in die Zielformulierung aufzunehmen, unter anderem als Argumentationshilfe. Aber hier unterscheiden sich die Fälle sicher, sodass es keine ultimative Universalantwort gibt :-) Viele Grüße, Andrea

  3. Avatar-Foto

    Die SMART-Formel wird immer wieder in allen möglichen und unmöglichen Definitionen weitergegeben. Das ist so ärgerlich, dass ich sie in meinem Buch „Organisation“ wieder herausnehmen werde. Es gibt auch keine zitierfähige Originalquelle, jeder erzählt was er will. In der mir bekannten englischen Originalformel bedeutet SMART: Specific, Measurable, Attainable (erreichbar), Relevant und Time-Bound. – Noch viel Spass im Begrifswirrwarr. – Man sollte nur noch Quellen verwenden, die auch zitierbar sind.

    1. Avatar-Foto

      Hallo Adrian, vielen Dank für deinen Kommentar! Klar … das kann frustrieren, wenn man eine absolut eindeutige Definition sucht. Wie viele andere Methoden ist die SMART-Formel nicht wissenschaftlich untermauert, sondern ist in der Praxis entstanden. Kein Wunder, dass es unterschiedliche Auslegungen gibt! Am wichtigsten ist doch, dass sie in der täglichen Arbeit hilft.

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