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Was das Pareto-Prinzip mit deinem Kleiderschrank zu tun hat

Was das Pareto-Prinzip mit deinem Kleiderschrank zu tun hat

Auf einen Blick

Das Pareto-Prinzip ist eine allgemein gültige Regel, nach der Aufwand und Nutzen nicht gleich verteilt sind: Häufig machen nur 20% des Aufwands 80% des Nutzens aus. Dieses Prinzip lässt sich auf unzählige Anwendungsgebiete übertragen.

Beispiele für das Pareto-Prinzip gibt es wie Sand am Meer, beginnen wir gleich mit dem ersten:

Vor kurzem habe ich ein kleines Renovierungsprojekt gestartet. In einem Raum wollte ich alte Tapeten ablösen. Das hat wunderbar funktioniert! Schon nach kurzer Zeit war der Raum beinahe von dem alten Papier befreit. Nur noch ein paar Stellen über den Fenstern und in den Ecken waren übrig. Eigentlich hätten die keine Probleme bereiten sollen. Wie kam es dann trotzdem, dass ich für diese kleinen Rest noch einmal genauso viel Zeit benötigte, wie für die große Fläche zu Beginn?

Das Pareto-Prinzip hatte mal wieder zugeschlagen!

20% der Bevölkerung besitzen 80% des Vermögens

Der Ursprung des Pareto-Prinzips: Pareto hat im frühen 20. Jahrhundert entdeckt, dass nur 20% der Bevölkerung den weitaus größten Anteil an Land in Italien besitzen. In diesem Artikel haben wir ausführlich darüber geschrieben, was Pareto ist und wie du es in deinem persönlichen Zeitmanagement am besten einsetzt.

Pareto-Prinzip

Dieses Pareto-Prinzip lässt sich auf viele andere Beispiele übertragen.

Projekte und Programme

80% des Erfolgs wird durch 20% des Aufwands erzielt

Der Klassiker: Es gibt einige, wenige Aufgaben, die dein Projekt wirklich voranbringen. Die Regel gilt auch im Kleinen: Wenn du es schaffst, die 20% der wichtigsten Aufgaben deines heutigen Arbeitstages zu identifizieren, hast du den größten Brocken bereits bewältigt.

80% der politischen Probleme werden von 20% der Stakeholder ausgelöst

Dass du auf Stakeholder achten solltest, ist dir sicher klar. Aber benötigen alle gleich viel Aufmerksamkeit? Eher nicht!

80% des Risikowertes im Projekt werden von 20% der Risiken getragen

Ebenso bei den Risiken: Nicht alle Risiken werden mit gleicher Intensität bearbeitet. Wichtig ist es, die gefährlichsten Exemplare zu identifizieren – und entsprechend zu handeln.

80% der Probleme werden in 20% der Projekte ausgelöst

Manche Projekte sind komplexer als andere – oder werden schlechter geleitet.

Management

80% der Arbeit wird von 20% des Teams erledigt

Leider wahr: In vielen Teams gibt es eine große Spanne zwischen den Top-Performern und dem Rest des Teams.

80% der Fehlzeiten werden durch 20% der Belegschaft verursacht

Auch ein spannendes Beispiel für das Pareto-Prinzip: Krankheits- und sonstige Fehltage sind unter den Mitarbeitern selten gleich verteilt.

Technik und Software

80% der Software-Probleme werden von 20% der Fehler verursacht

Oft gibt es nur eine Handvoll wirklich schlimmer Bugs – diese jedoch verursachen eine große Anzahl an Problemen. Gleiches gilt für physische Produkte.

80% der Kunden nutzen nur 20% der Software-Features

Klar: Es gibt sie, die Power-User, die jede Funktion eines Programmes finden. Die breite Masse kann sich von vielen Features allerdings überwältigt fühlen – man denke nur an unübersichtliche Benutzeroberflächen.

Vertrieb und Marketing

80% der Umsätze werden durch 20% der Kunden generiert

Welches sind deine wichtigsten Kunden? Solltest du vielleicht einmal wieder nett nachfragen, wie es ihnen geht?

80% der Umsätze werden durch 20% der Produkte generiert

Gleiches gilt für deine Produktpalette: Fast immer gibt es die Standardprodukte, die den größten Anteil am Umsatz ausmachen. Hier stellt sich immer die Frage: Lohnt es sich, das Sortiment zu erweitern?

80% der Umsätze werden durch 20% der Vertriebler generiert

Es gilt gleiches wie bei der Team-Performance weiter oben: Nicht jeder Vertriebler arbeitet gleich gut. Nicht jeder Vertriebler ist einem umsatzstarken Markt zugeordnet. Ein Unternehmen tut gut daran, Top-Leute an sich zu binden.

80% der Beschwerden kommen von 20% der Kunden

Auch im Kundendienst gilt die Daumenregel: Häufig ist es eine kleine Gruppe, die immer wieder Probleme macht.

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Alltag

80% der Zeit werden 20% des Kleiderschrank-Inhalts getragen

Kennst du das auch? Ein riesig voller Schrank, und du trägst doch häufig die gleichen Hemden, Blusen und Hosen?

In 80% der Fälle werden 20% der Werkzeuge genutzt

Hammer, Nägel, Schraubenzieher – es gibt die Standard-Werkzeuge, die immer wieder genutzt werden, ganz im Gegensatz zu den Spezialwerkzeugen.

80% der Energieeinsparungspotenziale können 20% der Geräte zugeordnet werden

Du willst Stromkosten einsparen? Dann identifiziere die wirklichen Stromfresser, statt jeden Abend die Nachttischlampe zehn Minuten früher auszuschalten.

80% der Verkehrsunfälle werden von 20% der Fahrer verursacht

Auch hier gibt es keine Gleichverteilung unter allen Fahrern – einige trifft es häufig, während andere ihr Leben lang unfallfrei fahren.

Fazit

Das Pareto-Prinzip ist eine allgemein gültige Regel, die besagt, dass Aufwand und Nutzen nicht gleich verteilt sind.

Halte dich nicht zwingend an den Zahlen 80/20 fest. Es gilt: Ein verhältnismäßig geringer Anteil macht einen großen Anteil am Gesamtergebnis aus. Ob es sich dabei um 90/10 oder 70/30 handelt, spielt eine untergeordnete Rolle.

Unabhängig vom Thema ist es extrem lohnenswert, sich auf diesen geringen Anteil (der Produkte, Mitarbeiter, Kunden, Fehler …) zu konzentrieren, um möglichst viel herauszuholen.

Halten wir es nach Woody Allen: „Showing up is 80 percent of life“.

2 Kommentare zu „Was das Pareto-Prinzip mit deinem Kleiderschrank zu tun hat“

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    Sehr sehr guter Artikel über eines meiner Lieblingsprinzipien. Ich denke die Formel ist so ziemlich für die meisten Lebens-und Arbeitsbereiche anwendbar.

  2. Avatar-Foto

    Liebe Andrea,
    dieser Artikel hat mir wirklich gefallen und mir sogar heute morgen gleich ein „entspann-Dich-Gefühl“ verursacht. Dadurch, dass diese 80/20 Regel aufräumt mit der strapazierenden Erwartung: wenn ich 100 % Input gebe, dann muss auch 100% output folgen. So ist das Leben wohl nicht gestrickt. Die Befreiung vom Stress falscher Erwartungen in Bezug auf input-output war für mich das Entspannende. Und ja, es ist gut, immer einmal wieder innezuhalten und zu schauen: welche 20 % machen eigentlich meine 80%-Ergebnisse aus? Merci!

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