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Artikel zum Starbursting

Starbursting für Anfänger: Die Brainstorming-Methode für effektive Ideenfindung

Auf den Punkt gebracht

Starbursting ist eine spezielle Art des Brainstormings. Im Mittelpunkt steht ein sechszackiger Stern, wobei jede Spitze eine der sechs Schlüsselfragen (Wer, Was, Wann, Wo, Warum, Wie) repräsentiert. Die Beteiligten nutzen diese Struktur, um so viele Fragen wie möglich zu stellen, die das Thema aus allen Perspektiven beleuchten. Diese Methode hilft beim Sicherstellen, dass alle relevanten Fragen vor der Entscheidungsfindung oder der Umsetzung eines Projekts bedacht werden.

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Stehst du vor einem neuen Projekt und fragst dich, wie du alle Aspekte gründlich beleuchten kannst? Ein normales Brainstorming reicht nicht aus? Die Starbursting-Technik könnte genau das Richtige für dich sein. Statt direkt nach Lösungen zu suchen, fokussiert ihr euch zunächst auf das Finden zielgerichteter Fragen. So entdeckt ihr womöglich neue Ideen und Lösungsansätze, die euch vorher gar nicht in den Sinn gekommen sind.

Wie das geht, erfährst du in diesem Artikel!

Was ist Starbursting?

Starbursting (auch: Starburst) ist eine Brainstorming-Technik, mit der verschiedene Aspekte eines zentralen Themas beleuchtet werden können. Der Grundgedanke: Statt direkt Lösungen zu erarbeiten, werden zielgerichtete Fragen zu verschiedenen Aspekten des Themas gesammelt.

Als Hilfestellung dienen 6 Frageworte, die in Form eines sechszackigen Sterns um das formulierte Thema angeordnet sind:

Kreativitätstechnik Starbursting

Die Beteiligten sammeln wie in einem Brainstorming Fragen zu jeder Spitze des Sterns, um das Thema von allen Seiten zu beleuchten. Die gesammelten Fragen können in einem zweiten Schritt weiterentwickelt werden und zu konkreten Lösungen führen.

FrageBedeutungStichworte
Wer?Welche Personen(gruppen) sind beteiligt oder betroffen?Beteiligte, Stakeholder
Was?Worum geht es genau?Konzept, Problem, Herausforderung
Wo?Welche örtlichen Aspekte sind wichtig?Ort, Umfeld
Wann?Welche zeitlichen Einschränkungen sind relevant?Zeitpunkt, Dauer
Wie?Wie kann vorgegangen werden?Prozess, Vorgehensweise
Warum?Warum ist das Thema wichtig?Ursache, Ziel, Nutzen

Ziele und Einsatzgebiete von Starbursting

Fragen stellen statt Antworten finden – ist das nicht umständlich? Vielleicht! Deshalb ist Starbursting auch nicht dafür geeignet, schnelle Lösungsideen zu generieren. Stattdessen wird es oft dann eingesetzt, wenn ein Thema gründlich und von allen Seiten untersucht werden soll, bevor Entscheidungen getroffen oder Lösungen entwickelt werden. Wenn alle Beteiligten ein umfassendes Verständnis zum Thema erlangt haben, dann war der Einsatz von Starbursting erfolgreich.

Starbursting zielt darauf ab:

  • Die Ideenfindung zu fördern: Durch das Stellen von Fragen werden neue Gedankengänge angeregt, auf die im ersten Schritt vielleicht niemand gekommen wäre.
  • Das Verständnis zu verbessern: Das Hinterfragen verschiedener Aspekte eines Themas führt zu einem tieferen Verständnis der Zusammenhänge.

Starbursting wird besonders bei der Initiierung von Projekten, in der Produkt- oder Strategieentwicklung und zur Problemlösung eingesetzt – eben immer dann, wenn ein Thema vielschichtig ist und verschiedene Seiten beleuchtet werden sollen.

Starbursting praktisch ausprobieren

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Gib ein Thema für einen Workshop oder ein Projekt ein und bestätige mit Enter. Beispiele: „Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes“ oder „Umstellung auf die neueste Sharepoint-Version“. Achtung: Unser KI-Assistent lernt noch! Genieße die Antworten mit Vorsicht und füge keine sensiblen Daten in das Feld ein.

Erfolgreiches Starbursting durchführen

1. Fragen sammeln

Der Ablauf einer Starbursting-Sitzung ist denkbar einfach:

  1. Das Thema definieren: Benenne konkret das Problem, Projekt, Thema bzw. die Idee – alle Teammitglieder sollten genau wissen, worüber gesprochen wird.
  2. Den Stern zeichnen Zeichne einen Stern an ein Whiteboard, notiere das Thema in der Mitte und schreibe die 6 Frageworte an die Spitzen des Sterns.
  3. Fragen generieren: Geht der Reihe nach die 6 Spitzen durch und erarbeitet Fragen. Wie ihr das macht, bleibt euch überlassen: Jeder könnte Fragen zunächst auf Karten oder Haftnotizen notieren, oder aber der Moderator notiert sie auf Zuruf.

2. Fragen verarbeiten

Und nun? Starbursting fokussiert sich darauf, Fragen zu sammeln, nicht direkt Fragen zu beantwortenNun ist eine Fragensammlung eine schöne Sache, bringt euch aber vermutlich nicht weiter. Ihr braucht also auf jeden Fall einen Plan, wie ihr mit den Fragen umgeht. Ein paar Vorschläge dazu:

  • Es könnte vorher festgelegt werden, dass alle Fragen beantwortet werden – auch wenn das ganz schön viele sein könnten.
  • Ihr könntet in einer weiteren Runde Fragen zusammenfassen, Dopplungen entfernen und irrelevante Fragen entfernen. So könnt ihr die Fragen auf das Wesentliche eindampfen und eine Priorisierung vornehmen.
  • Ihr könnt auch Arbeitsgruppen bilden, die sich jeweils einer Spitze des Sterns annehmen. Das Ergebnis könnte vor der gesamten Gruppe präsentiert werden.
  • Beauftragt ein Teammitglied damit, die Fragen zu analysieren, aufzubereiten und vereinbart ein Folge-Meeting, in dem ihr die wichtigsten Fragen gemeinsam beantwortet.
  • Legt Verantwortliche für einzelne Fragen oder Bereiche fest und vereinbart einen Termin, bis wann Antworten vorliegen sollen.

Du siehst: Es gibt viele Möglichkeiten. Wie genau ihr vorgeht, hängt vom Einsatzzweck und der Zielstellung ab.

Wie benutzt man Starbursting? Ein konkretes Beispiel

Das folgende Beispiel zeigt dir, wie das Ergebnis einer Starbursting-Session aussehen kann. In einem Unternehmen soll ein innovativer Sensor entwickelt werden, der die Schlafqualität von Menschen verbessern soll. In einer frühen Phase des Projekts wird mithilfe von Starbursting ein Fragenkatalog erarbeitet, der als Ausgangspunkt für die weitere Arbeit genutzt wird. Das Team beginnt zu brainstormen und Ideen zu generieren:

FrageMögliche Fragen
Wer?Wer ist die Zielgruppe?
Wer profitiert am meisten? (z. B. Menschen mit Schlafstörungen, Schichtarbeiter, Reisende)
Wer sind die Hauptkonkurrenten auf dem Markt? Wer ist an der Entwicklung und Einführung des Sensors beteiligt? (z. B. Ingenieure, Mediziner, Schlafforscher, Marketing-Experten)
Wer hat ein Interesse am Erfolg des Projekts? (z. B. Krankenkassen, Investoren)
Was?Was sind die Hauptfunktionen des Sensors? (z. B. Messung der Schlafphasen, Herzfrequenz, Atembewegungen, Körpertemperatur)
Welche weiteren Funktionen könnte der Sensor bieten? (z. B. Weckfunktion, Alarmsystem, Datenauswertung, Integration mit Smart-Home-Systemen)
Was unterscheidet unseren Sensor von bestehenden Produkten auf dem Markt?
Was sind die technischen Spezifikationen?
Was ist nicht Teil des Projekts? (z. B. Entwicklung einer Therapie, Behandlung von Schlafstörungen)
Wo?Wo wird der Sensor hergestellt?
Wo wird der Sensor verkauft (Online, Einzelhandel, beide)?
Wo kann die Zielgruppe am besten über das Produkt informiert werden?
Wo wird der Sensor verwendet? (z. B. im Schlafzimmer, auf Reisen, im Krankenhaus)
Welche Umgebungsbedingungen muss der Sensor berücksichtigen? (z. B. Temperatur, Feuchtigkeit, Licht)
Wo werden die vom Sensor gesammelten Daten gespeichert? (z. B. auf dem Smartphone, in der Cloud)
Wann?Wann soll das Produkt auf den Markt kommen?
Wann beginnen die Testphasen für den Prototyp? Wann werden Meilensteine und Deadlines festgelegt?
Wann ist die optimale Zeit für Marketingkampagnen?
Wie lange soll der Sensor funktionsfähig sein? (z. B. 2 Jahre, 5 Jahre)
Wie?Wie funktioniert der Sensor, und wie verbessert er die Schlafqualität?
Wie wird der Sensor getestet und validiert?
Wie werden Datenschutz und Sicherheit gewährleistet?
Wie plant das Team, Feedback von den ersten Nutzern zu sammeln und umzusetzen?
Welche Technologie wird für den Sensor verwendet? (z. B. Sensoren, Elektronik, Software)
Wie wird der Sensor vertrieben? (z. B. Online-Shop, Fachhandel)
Warum?Warum sollten Kunden unseren Sensor gegenüber Konkurrenzprodukten bevorzugen? Warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die Einführung dieses Produkts?
Welche Bedürfnisse der Zielgruppe soll der Sensor erfüllen? (z. B. besserer Schlaf, mehr Energie, gesteigertes Wohlbefinden)
Welches Marktpotenzial hat der Sensor? (z. B. Größe des Marktes, Wettbewerbssituation)

Du siehst am Beispiel: Die Fragen aus dem Brainstorming zielen nicht einheitlich in die gleiche Richtung. Einige Fragen beziehen sich konkret auf das Produkt (Spezifikation, Marktpotenzial usw.), andere zum Projekt (Kosten, Termine usw.). Hier bietet es sich an, diese beiden Bereiche separat zu betrachten – auch wenn sie natürlich Abhängigkeiten zueinander haben.

Die besten Tipps zur Starbursting-Methode

Noch ein paar Tipps gewünscht, falls du selbst Starbursting durchführen möchtest? Kein Problem, hier sind sie:

  • Klare Zielsetzung: Stelle sicher, dass alle Beteiligten genau wissen, worum es geht und benenne sowohl das Thema als auch die Zielsetzung konkret.
  • Locker rangehen: Jemandem fällt eine gute Frage ein, aber es ist nicht klar, ob sie zu „Wie?“ oder „Was?“ gehört? Hier könnt ihr euch entspannen: Wichtig ist nicht die Einordnung, sondern dass die Frage überhaupt gestellt wird.
  • Keine vorschnellen Antworten: Beim Starbursting liegt der Fokus auf dem Stellen von Fragen, nicht auf dem sofortigen Beantworten. Natürlich sind Antworten irgendwann erwünscht – aber konzentriert euch im ersten Schritt gern auf das Identifizieren relevanter Fragen.
  • Moderation: Wie bei anderen Brainstorming-Sitzungen ist es auch hier sinnvoll, einen Moderator zu wählen, der den Prozess steuert und die Zeit im Auge behält.
  • Zeitlimits: Zeitlimits können dabei helfen, die Ideenfindung nicht ausufern zu lassen. Für jede Spitze des Sterns kann beispielsweise ein Limit von 5 oder 10 Minuten festgelegt werden – je nach Gruppengröße und Thema.
  • Auch allein möglich: Starbursting musst du nicht zwingend in der Gruppe anwenden – auch für dich allein kannst du dich gut an den Zacken des Sterns entlanghangeln und wirst dazu ermutigt, andere Perspektiven einzunehmen.

Fazit

Starbursting ist eine Abwandlung zum Brainstorming und eine denkbar einfache und strukturierte Methode, um ein Thema oder Problem von verschiedenen Seiten zu beleuchten und das Maximum aus einer Brainstorming-Sitzung herauszuholen.. Im Grunde steht genau eine Frage im Mittelpunkt: „Woran müssen wir alles denken?“ Die 6 Teilbereiche unterstützen alle Beteiligten dabei, eine Reihe von Fragen zu identifizieren und nichts zu vergessen.
Starbursting ist immer dann eine gute Idee, wenn du sicherstellen willst, dass ein neues Projekt oder eine Idee von Anfang an auf dem richtigen Weg ist und alle wichtigen Fragen berücksichtigt werden.

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