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Artikel über Vorteile von regelmäßigen Pausen während der Arbeitszeit

Die Kraft der Pausen: Warum regelmäßige Auszeiten deine Leistung steigern

Auf den Punkt gebracht

Regelmäßige Pausen sind essenziell für die körperliche und geistige Gesundheit, hohes Leistungsvermögen und Zufriedenheit bei der Arbeit. Trotzdem machen viele Angestellte nur kurze Pausen oder lassen diese ganz ausfallen. In diesem Artikel erfährst du, wie Pausen zu negativen Effekten wie Schlafstörungen und verminderter Leistungsfähigkeit führen, und welche positiven Effekte durch regelmäßige Pausen ermöglicht werden.

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Wenn du mehr arbeitest, schaffst du auch mehr? Diese einfache Formel klingt zwar im ersten Moment logisch – stimmt aber nicht. In diesem Artikel erfährt du, warum regelmäßige Pausen so wichtig sind und was passiert, wenn du „dafür zu viel zu tun hast“.

Warum Pausen so wichtig sind

Vereinfacht gesagt, kannst du dir deinen Körper wie eine Batterie vorstellen: Deine Energie ist schlichtweg begrenzt, auch wenn wir es uns alle sicher anders wünschen würden. Was passiert, wenn die Batterie mal leer ist: Tja, dann fühlst du dich müde, erschöpft und gestresst.

Negative Effekte, wenn Mitarbeiter keine regelmäßigen Pausen machen

Wenn du in solchen Momenten keine Pause einlegst, wird eine Negativspirale in Gang gesetzt:

  1. Du hast schon lange keine Pause mehr gemacht.
  2. Du quälst dich durch deine Aufgaben, obwohl deine Batterie schon ziemlich leer ist.
  3. Du bist unkonzentrierter und machst mehr Fehler.
  4. Dadurch wird die Arbeit anstrengender und deine Batterie wird noch schneller leer.
  5. Du hast das Gefühl, keine Pause machen zu können, weil die Arbeit nun endlich fertig werden muss.

Was passiert? Je mehr du arbeitest, desto unproduktiver und erschöpfter wirst du. Diese Negativspirale klingt an sich logisch und könnte sogar durchbrochen werden, indem du eine Pause einlegst, sobald du dich müde fühlst. Das Gemeine: Oft merken wir gar nicht, dass eine Pause nötig wäre, sodass wir unbewusst in die Spirale reinrutschen.

Falls du auch manchmal Pausen ausfallen lässt, stehst du nicht allein da. Das sagt eine Studie aus dem Jahr 2015:

  • Es vernachlässigen am ehesten vollzeitbeschäftigte weibliche Führungskräfte mit gut 41 % ihre Ruhepause.
  • Generell lassen Frauen (31 %) ihre Pause eher ausfallen als Männer (27 %), und Führungskräfte (36 %) mehr als Mitarbeiter (21 %).
  • Am ehesten wird durchgearbeitet, weil die Pause nicht in den Arbeitsablauf passt (47 %), gefolgt von zu viel Arbeit (38 %).
  • Mehr als die Hälfte derjenigen, die Pausen ausfallen lassen, fühlen sich müde, matt oder erschöpft (58 %). Bei denjenigen, die ihre Pausen einhalten, sind es nur 43 %.

Eine kurze Zusammenfassung aus besagter Studie: “Diejenigen, die die Pause am nötigsten haben, lassen sie am ehesten ausfallen“ – und das hat negative Folgen.

Achtung, für Spitzfindige:

Wie bei allen Statistiken dieser Art ist auch hier nicht immer zu 100 % klar, was Wirkung und was Ursache ist. Insbesondere wenn „zu viel Arbeit“ der Grund für den Pausenausfall ist, werden die Symptome zumindest zum Teil auch darauf zurückzuführen sein. Betrachtet man jedoch das Gesamtbild, so zeigen sich die negativen Konsequenzen ausgefallener Pausen auch dann, wenn die Menge an Arbeit nicht der Auslöser ist.

Dr. Blumenau

Was passiert, wenn du deine Pausen ausfallen lässt?

Es gibt eine Reihe von Studien, die negative Effekte von ausgefallenen oder zu kurzen Pausen beschreiben:

  • Bei den Schlafstörungen ist der Unterschied deutlich: Von den Befragten, die ihre Pausen ausfallen lassen, geben 38 % Schlafprobleme an. Wird die Pause eingehalten, sind es nur 23 %. Quelle
  • Insbesondere komplett ausgefallene und unterbrochene Pausen hängen mit gesundheitlichen Beschwerden wie Müdigkeit oder Schlafproblemen zusammen. Quelle
  • Ärzte, die tagsüber nicht genügend Pausen machten, haben sich im Laufe des Tages weniger häufig die Hände gewaschen. Durch ihre Müdigkeit sind die Hygienevorschriften in den Hintergrund geraten – sie hätten sie mit höherer Wahrscheinlichkeit befolgt, wenn sie sich mehr Zeit für Pausen gegönnt hätten. Quelle
  • In einer spannenden Untersuchung zeigt sich, dass Richter zu Beginn des Arbeitstages oder nach einer Pause mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit ein positives Urteil bei Bewährungsentscheidungen fällen. Quelle

Generell haben ausgefallene oder zu kurze Pausen eine Reihe von negativen Effekten:

Negative Effekte bei zu wenigen Pausen

  • Geringere Produktivität und Leistungsfähigkeit im Laufe des Tages
  • Erhöhter Stress und Erschöpfung
  • Erhöhtes Risiko für Fehler und Nachlässigkeit
  • Eingeschränkte Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten
  • Negative Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit, wie Muskelverspannungen und Augenbelastung
  • Abnahme der Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeitsspanne
  • Erhöhtes Risiko für Burnout und langfristige Belastungen
  • Negativer Einfluss auf die Motivation und Zufriedenheit am Arbeitsplatz
  • Beeinträchtigung des allgemeinen Wohlbefindens und der Work-Life-Balance
  • Verminderte Effizienz und längere Arbeitszeiten aufgrund von nachlassender Produktivität

Die wichtigsten Vorteile von regelmäßigen Pausen

  • Eine Studie zeigt: Arbeitnehmer, die eine Mittagspause machen, sind eher mit ihrer Arbeit zufrieden sind und sagen, dass sie so effektiv und effizient sind, wie sie es gerne wären. Quelle
  • Nordamerikanische Arbeitnehmer, die täglich eine Mittagspause einlegen, schneiden bei einer ganzen Reihe von Kriterien für das Engagement besser ab, darunter Arbeitszufriedenheit, Effizienz und der Bereitschaft, den Arbeitgeber weiterzuempfehlen. Quelle
  • Eine Untersuchung bei Schulkindern in Dänemark zeigt, dass die Ergebnisse eines Tests direkt nach einer 20-30-minütigen Pause deutlich besser ausfallen, wobei die Verbesserung etwa 19 zusätzlichen Schultagen entspricht. Quelle
  • Regelmäßige kurze Pausen wirken sich positiv auf die Stimmung aus. Quelle
  • Pausen können Stress reduzieren oder verhindern und dazu beitragen, die Leistung während des Tages aufrechtzuerhalten und die Notwendigkeit einer langen Erholung am Ende des Tages zu verringern. Quelle
  • Auch eine weitere Studie bestätigt, dass durch echte Pausen das Energieniveau erhöht und die Erschöpfung verringert wird. Quelle

Das klingt alles nicht überraschend, oder? Zusammenfassend haben Pausen eine Reihe unschlagbarer Vorteile:

Vorteile von regelmäßigen Pausen

  • Erhöhte Produktivität und Leistungsfähigkeit durch regelmäßige Erholungsphasen
  • Reduzierter Stress und verbesserte Stressbewältigungsfähigkeiten
  • Geringeres Risiko von Fehlern und erhöhte Genauigkeit in der Arbeit
  • Verbesserte Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten durch das Lösen von mentalen Blockaden
  • Verbesserte körperliche Gesundheit durch Bewegung und Entspannung während der Pausen
  • Bessere Konzentrationsfähigkeit und längere Aufmerksamkeitsspanne
  • Erhöhte Motivation und Zufriedenheit am Arbeitsplatz
  • Verbessertes allgemeines Wohlbefinden und Steigerung der Work-Life-Balance
  • Effizientere Arbeitszeiten durch optimalen Energieeinsatz während der Arbeitsphasen
  • Förderung von Teamarbeit und positiven zwischenmenschlichen Beziehungen durch gemeinsame Pausen
  • Mitarbeiter fühlen sich von ihrem Unternehmen und ihrem Vorgesetzten mehr wertgeschätzt, wenn sie Pausen einlegen
  • Ruhe hilft bei der Konsolidierung von Erinnerungen und verbessert das Lernen

Welche Pausen sind am besten?

Der kurze Spaziergang im Park, 20 Minuten Meditieren oder lustiges Beisammensein mit Kollegen? Welche Arten von Pausen sind besonders effektiv? Auch hierzu wurde geforscht:

  • In einer Studie wurde der Effekt von Mikropausen (unter 10 Minuten) untersucht. Das Ergebnis: Mikropausen haben nur dann eine positive Wirkung, wenn die kognitiven Anforderungen der Arbeit gering sind. Anders ausgedrückt: Wer stark belastet ist, sollte längere Pausen machen.
  • Eine andere Studie betont hingegen die Wichtigkeit von solchen kurzen Mikropausen. Sie tragen zu höherem Wohlbefinden und gesteigerter Produktivität bei.
  • In einer weiteren Studie wurde untersucht, welche Pausen besonders effektiv sind: aktive Pausen, Pausen mit Tiefenentspannung oder Pausen zur komplett freien Verfügung? Das Ergebnis ist vergleichsweise unspektakulär: Offenbar gibt es keinen Gewinner – Erholung ist nun einmal individuell.
  • Unzählige Studien weisen den positiven Effekt von Zeit in der Natur und körperlicher Aktivität nach, um Stress effektiv zu reduzieren. Beide sind gute Wege, die Arbeitspause zu verbringen.

Allgemein ist die perfekte Pause individuell: Der eine entspannt eher beim Beisammensein mit Kollegen, der andere durch eine Sport-Einheit oder auch allein mit einem guten Buch.

Fazit

Fakt ist: Wenn du dich dauerhaft in deinem Job wohlfühlen und gesund bleiben möchtest und du außerdem Wert auf dauerhafte Leistungsfähigkeit legst – dann sind regelmäßige Pausen essenziell. Sie dienen dazu, deine Batterie aufzuladen und unnötige Fehler zu vermeiden. Nicht ohne Grund sind Pausen gesetzlich vorgeschrieben!

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