Auf einen Blick
ENTHÄLT WERBELINKS Manchmal ist es ja schon deprimierend. Man „macht und tut“ – und niemand sieht es. Man versucht immer wieder, auf den Ressourcen- und Budgetmangel hinzuweisen. Nichts funktioniert. Und dann kommt einer um die Ecke, der sich und sein Projekt einfach nur gut verkauft. Und der hat Erfolg damit! Meine Kollegin Natalie Schnack beschäftigt sich […]
ENTHÄLT WERBELINKS Manchmal ist es ja schon deprimierend.
Man „macht und tut“ – und niemand sieht es. Man versucht immer wieder, auf den Ressourcen- und Budgetmangel hinzuweisen. Nichts funktioniert. Und dann kommt einer um die Ecke, der sich und sein Projekt einfach nur gut verkauft. Und der hat Erfolg damit!
Meine Kollegin Natalie Schnack beschäftigt sich als Sichtbarkeits-Coach genau mit solchen Situationen. Ich freue mich riesig, dass sie dir einen Gastbeitrag spendiert, der ungeheuer motivierend ist :-)
Vorhang auf!
Klappern gehört zum Projekt!
Ein Gastbeitrag von Natalie Schnack
„Klappern gehört zum Handwerk“: Reputation, Relevanz, Reichweite – das Trio der modernen Aufmerksamkeitsökonomie beflügelt längst nicht nur die Karrieren, sondern auch die Projekterfolge. Wer als Projektmanager denkt, dass der Erfolg allein an der Fachexpertise festgemacht werden kann, täuscht.
Als Projektmanager hat man Überzeugungsarbeit in verschiedene Richtungen zu leisten: „nach oben“ Richtung Chef, „nach unten“ an das Projektteam, „auf gleicher Ebene“ gegenüber Kollegen. Schließlich ist man das Gesicht und die Stimme des Projektes. Also heißt es, positiv aufzufallen, erzielte Erfolge zu präsentieren und zu inszenieren, um alle (un-)mittelbar Beteiligte über längere Zeiträume bei der Stange zu halten. Klappern gehört nun mal zum Geschäft – auch im Projektbusiness.
Doch nicht jeder ist zum Klappern gemacht, das kann (und will) nicht jeder. Nicht gerade wenigen ist das unangenehm, peinlich geradezu, sich selbst in Szene zu setzen. Und dann? Pech gehabt??
Was ist mit den eher introvertierten, zurückhaltenden Menschen? Viele Projektmanager starten doch als Fachleute, die sich bis dato keine Gedanken über Selbstmarketing, Präsentation usw. gemacht haben. Gerade die nicht gerade zum Projektmanager geborenen Experten haben hier häufig Probleme, sich und ihr Projekt zu verkaufen. Es geht ihnen ja eigentlich allein um die Sache. Das Drumherum ist ihnen oft nur lästig.
Vielleicht regen Sie sich auch gerade darüber auf, dass ich von „oben“, „unten“ und so weiter schreibe, oder Ihnen weißmachen will, dass Fachwissen allein nicht ausreicht. Kann ich einerseits verstehen, habe doch selbst jahrelang als Angestellte verschiedene Projekte geleitet und an vielen mitgearbeitet. Und weiß daher nur zu gut, dass man an sich ja nur seine fachliche Arbeit machen will.
Andrerseits leuchtete es mir es damals recht schnell ein, dass das aber so einfach nicht funktioniert. Wir beide wissen doch genau, wie nervig das ist, wenn nach einem fulminanten Start das Projekt bei vielen anderen schnell in den Hintergrund gerät und Sie als Projektleiter das Gefühl haben, dass Sie sich ständig aufreiben müssen, damit die Sache nicht im Sande verläuft. Denn spätestens, wenn Ergebnisse geliefert werden müssen, wird einem ganz schnell „der schwarze Peter“ zugeschoben.
Das Rezept dagegen ist, das Feuer ständig am Brennen zu lassen und anzufachen. Und das bedeutet für Sie als Projektmanager: zeigen, reden, berichten, präsent halten. Denn gerade im Sinne der Sache wollen Sie ja Ihr Projekt erfolgreich zu Ende bringen, oder?!
Was ist also zu tun?
Arbeiten Sie an Ihrer Einstellung zum Thema Vermarktung des Projektes und auch Ihrer Sichtbarkeit als Projektmanager:
- Sehen Sie Vermarktung als eine genauso wichtige Aufgabe wie die Projektplanung
Nun gucken Sie nicht so! Ja, die Vermarktung ist genauso ein wichtiger Baustein eines jeden Projektes, wie Planung oder Erfolgskontrolle. Also überdenken Sie Ihre Prioritäten! - Identifizieren Sie Ihre Bremsen und verabschieden Sie sich von inneren Widerständen
Ich weiß, es ist einfach gesagt: „Nu machen Sie mal Marketing in Sachen Projekt“. Doch es gibt sicher gute Gründe, warum man es bisher nicht getan hat. Wenn Sie z.B. innerlich davon überzeugt sind, dass nur laute Selbstdarsteller es nötig haben, auf sich aufmerksam zu machen, oder wenn Ihnen der Spruch „Eigenlob stinkt“ im Gehirn eingebrannt ist, werden Sie immer wieder an dem Punkt auf innere Widerstände stoßen.
Um dem auf die Spur zu kommen, machen Sie eine Liste mit Ihren inneren Widerständen, die in Ihrem Kopf auftauchen, sobald Sie an Selbstmarketing denken. Schreiben Sie erst alles auf, ohne zu bewerten. Und dann nehmen Sie sich jeden einzelnen Punkt vor und überprüfen deren tatsächlichen Wahrheitsgehalt.
Da werden Sie nicht drumherum kommen, die liebgewonnenen Vorbehalte aufzugeben, die auch ganz schön bequem sein können, wenn man da ganz ehrlich zu sich selbst ist. - Eignen Sie sich Kompetenzen im Bereich Kommunikation, Präsentation und Marketing an
Was tun Sie, wenn Sie z.B. eine neue Software für die Projekt-Planung haben? Oder wenn Sie nicht ganz sattelfest in einer Ihr Projekt betreffenden Fachdisziplin sind? Sie eignen sich Wissen und Können an. Und da die Vermarktung genauso wichtig ist, wie alles andere, gilt hier das gleiche. Also, besuchen Sie Seminare, buchen Sie Coachings, auch um Ihre Widerstände aufzulösen. Werden Sie auch auf diesem Gebiet genauso fit, wie in den anderen!
Bei alldem geht es nicht darum, aus Ihnen jemand anderen zu machen. Ganz im Gegenteil! Sie sind so richtig, wie Sie sind. Es geht um neues Fachwissen und neue Kompetenzen. Und darum, dass Sie Ihre ganz eigene, zu Ihnen passende Art der Sichtbarkeit entwickeln und Spaß daran haben :-)
Gastautor: Nathalie Schnack
Als Coach für die Sichtbarkeit und Selbstbehauptung im Beruf beschäftigt sich die Autorin Natalie Schnack schon seit 2009 mit der Frage, was Menschen davon abhält, sich mit ihrer Meinung, ihren Erfolgen und Wünschen sichtbar zu machen, sowie sich im Berufsleben zu behaupten. Mit „30 Minuten Selbstbehauptung “ und „Leise überzeugen “ hat sie dazu zwei fundierte Ratgeber veröffentlicht.
Zuvor arbeitete die Diplom Wirtschaftsingenieurin 10 Jahre in einem der größten Medienunternehmen Europas. Zuletzt leitete sie in ihrem Bereich das Vorstandsprojekt Kundenorientierung.