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Artikel: 6 Tipps zur Zielformulierung im Projekt

Zielformulierung – 6 Tipps und Best Practices

Auf einen Blick

Ziele richtig formulieren abseits der SMART-Formel: Ob positive Formulierung, das Vermeiden von Vergleichen oder das Beschreiben eines Zustands – diese Tipps verhelfen dir zu besseren und motivierenderen Zielen!

Ziele formulieren ist keine einfache Sache. Trotz SMART-Formel, Zielkreuz und Co: Vielen Menschen fällt es schwer, Ziele nicht nur als vage Ideen zu formulieren, sondern knapp, unmissverständlich und präzise aufzuschreiben. Damit es dir leichter fällt, haben wir die 6 besten Tipps gesammelt, die dir beim Formulieren guter Ziele helfen – egal ob im Job, Projektmanagement oder privat.

Was ist ein Ziel?

Zur Erinnerung und für ein besseres Verständnis in diesem Artikel schauen wir noch einmal auf die Definition von Zielen. Wikipedia beschreibt ein Ziel wie folgt:

“Ein Ziel (griechisch τέλος [telos], lateinisch finis, englisch objective, goal) ist ein in der Zukunft liegender, gegenüber dem Gegenwärtigen im Allgemeinen veränderter, erstrebenswerter und angestrebter Zustand”.

Wikipedia

Was so einfach klingt, wird in der Praxis leider oft schlecht umgesetzt. Soweit so gut. Schau mal auf die folgenden Beispiele.

Schlechte Beispiele aus der Praxis

Beispiele:
Für die Vorabanalyse soll eine Internet-Recherche durchgeführt werden.
Die Entwicklungsabteilung soll zusammen mit der Produktion an einem neuen Druckbehälter arbeiten.
Ich will mit dem Rauchen aufhören.

Auch mit viel gutem Willen: Das sind keine Ziele. Das sind Aktivitäten, Aufgaben, Wünsche – aber definitiv keine Ziele. Oder würdest du einem Taxifahrer sagen, er soll mal „ein bisschen auf der A7 rumfahren“? Garantiert nicht. Stattdessen würdest du dich auf das Ergebnis konzentrieren und klar formulieren, dass du um 10 Uhr am Flughafen in Hamburg sein musst.

Nun kennst du sicher die berüchtigte SMART-Formel, von der jeder spricht. Da die Zielformulierung trotzdem immer wieder Schwierigkeiten bereitet, kannst du die folgenden Tipps beachten, als schöne Ergänzung und Hilfestellung.

1. Einen Zustand beschreiben

Basierend auf der Definition von oben ist ein Ziel ein erstrebenswerter Zustand, der in der Zukunft liegt. Anders ausgedrückt: Es soll etwas erreicht worden sein. Um ein Ziel also korrekt zu formulieren, solltest du dich nicht auf die Aktivitäten konzentrieren, die zum Ziel führen. Viel wichtiger sind die erarbeiteten Ergebnisse und der erreichte Endzustand.

Hilfreiche Fragen:

  • Was soll am Ende rauskommen?
  • Was wollen wir erreicht haben?
  • Was wollen wir ausliefern?

Beispiele:

  • Eine Internet-Recherche wurde durchgeführt.
  • Die Ergebnisse einer Internet-Recherche wurden in einem Dokument zusammengefasst.
  • Ich bin um 10 Uhr am Flughafen.
  • Es liegt ein Prototyp für den neuen Druckbehälter vor.

Was willst du am Ende erreicht haben? Genau das musst du als Ziel formulieren.

Achtung, Ausnahmen:
Manchmal zählt nicht nur das Ergebnis, stattdessen ist auch der Weg zu diesem Ergebnis vorgegeben oder hat harte Randbedingungen. Bleiben wir beim Beispiel mit dem Druckbehälter: Wenn es dem Auftraggeber sehr wichtig ist, dass bei der Entwicklung der Kunde eng mit eingebunden wird, kann dies als eigenes Ziel formuliert werden: „Es finden während der Entwicklung regelmäßig Abstimmungsrunden mit dem Kunden statt“. Solche Ziele werden auch Vorgehensziele genannt, die sich nicht gut als Zustand beschreiben lassen.

2. In die Zukunft versetzen

Was hast du gelernt? Du solltest einen Zielzustand beschreiben. Das geht besonders leicht, wenn du dich gedanklich in die Zukunft versetzt. Hier ist Fantasie gefragt! Stell dir vor, das Projekt ist abgeschlossen und du schaust auf das Ergebnis. Was möchtest du dann sehen? Was möchtest du erreicht haben? Konzentriere dich auf diesen Zielzustand und beschreibe ihn konkret. Dieser simple Tipp hilft dabei, dich nicht auf die Aktivitäten zu konzentrieren, sondern auf das Endergebnis.

3. In der Gegenwartsform beschreiben

Dieser Tipp schließt nahtlos an den vorherigen an: Wenn du dich erfolgreich in die Zukunft versetzt hast, dann kannst du den Zustand auch in der Gegenwart beschreiben.

Beispiele:
Aus „Wir wollen einen Prototypen für einen Druckbehälter entwickeln.“ wird „Ein Prototyp für einen Druckbehälter wurde entwickelt.“
Statt „Wir wollen im nächsten Jahr den Umsatz auf 10 Millionen erhöhen“ wird das Ziel „Der Jahresumsatz beträgt 10 Millionen.“

Du bist nicht überzeugt und fragst dich, ob das Thema Zukunft und Gegenwart wirklich so eine große Rolle spielt? Dann habe ich noch ein Beispiel für dich:

a) Ich will nächstes Jahr mit dem Rauchen aufhören.
b) Ich werde nächstes Jahr mit dem Rauchen aufhören.
b) Ich bin ab dem 1. Januar hundertprozentiger Nichtraucher.

Und? Welche Option wirkt am stärksten auf dich? Wie würdest du dein Ziel formulieren? Wichtig ist das Wegkommen von vagen Absichtserklärungen und das Streben nach klaren Endzuständen. Mit der Kombination aus Zukunftsperspektive und Gegenwartsform werden Ziele nicht infrage gestellt, sind präzise formuliert und motivieren alle Beteiligten.

4. Positiv formulieren

Ein netter psychologischer Trick: Ziele, die eine positive Aussage beinhalten, fühlen sich ganz einfach besser an.

Beispiel 1:
„Ich bin Nichtraucher“ funktioniert viel besser als
„Ich rauche nicht mehr“. Hier liegt der Fokus auf einem positiven Zustand, den du erreicht hast. Etwas zu unterlassen ist immer viel negativer belegt, als etwas zu erreichen.

Beispiel 2:
„Wir haben das Budget eingehalten“ klingt nach einem Erfolg – ganz im Gegensatz zu „Wir wollen das Budget nicht überschreiten“, das wie eine Einschränkung wirkt.

Dieser Tipp ist zwar nur eine Feinheit, fühlt sich aber viel besser an und motiviert ungemein.

5. Vergleiche vermeiden

Wenn ein Ziel eine “höhere Kundenzufriedenheit” oder eine “niedrigere Ausschussquote” oder ähnliche Kriterien vorsieht, stellt sich sofort die Frage: Höher als was? Niedriger im Vergleich womit? Bei solchen Zielformulierungen solltest du sofort hellhörig werden. Die einfache Lösung: Werde konkreter.

Beispiel:
„Höherer Umsatz als im Vorjahr“ ist kein gut formuliertes Ziel. Wer ein Ziel liest, sollte nicht erst nachforschen müssen, wie hoch der Umsatz im Vorjahr war. Stattdessen soll es eindeutig und einfach sein: „Der Umsatz im nächsten Jahr beträgt mindestens 60 Millionen Euro“ – so kommen keine Diskussionen auf.

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6. Hilfreiche Fragen stellen

Ein letzter Tipp, der die vorherigen noch einmal schön zusammenfasst. Stell dir nach der Zielformulierung ein paar Kontrollfragen:

  • Was wurde erreicht? (Nicht: Was wurde getan?)
  • Was ist das Ergebnis?
  • Was ist der positive Endzustand, der erreicht werden soll?
  • Zu welchem Zeitpunkt soll der Zielzustand erreicht sein?
  • Welche Aussagen und Zahlen beschreiben den Zielzustand eindeutig?

Fazit

Mit einfachen Tipps gelingt es dir leichter, gute und präzise Ziele zu formulieren. Beherzige die Tipps in diesem Artikel am besten ergänzend zur SMART-Formel – und schon wird das (Projekt-)Leben leichter.

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