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Artikel mit Beispielen zur SMART-Formel

SMARTe Ziele definieren: Einfache Beispiele zur effektiven Zielsetzung erklärt

Auf einen Blick

Die SMART-Formel im Detail: Hier erfährst du anhand von zwei Beispielen, wie du Ziele richtig formulierst, welche Kontrollfragen du stellen kannst und wie du die Formel richtig anwendest.

Es klingt beinahe abgedroschen. Ziele müssen SMART formuliert sein. Immer wieder höre ich, dass diese Methode ein alter Hut sei, den jeder kennt.

Eigenartig. Warum wird sie dann nicht regelmäßig angewendet?

Eine Studie von Project Management Solutions nennt unklare und ungenaue Anforderungen und Ziele als den Top-Faktor für problematische Projekte, dicht gefolgt von Ressourcenmangel und zu kleinen Projektbudgets. Von den drei genannten Faktoren ist eine genaue Definition von Zielen die am einfachsten zu erreichende!

In diesem Artikel gehen wir auf zwei Beispiele näher ein und verwandeln mit Hilfe von SMART unscharf formulierte Wünsche in saubere Projektziele.

Was ist die SMART-Methode?

Zur Erinnerung: Die SMART-Formel ist eine Methode zur Formulierung von Zielen, die sicherstellt, dass diese klar definiert und erreichbar sind. SMART ist ein Akronym und steht für Spezifisch (specific), Messbar (measurable), Attraktiv (attractive / achievable), Realistisch (Realistic) und Terminiert (time-bound). Die Idee: SMART-Ziele helfen dabei, Ziele so konkret wie möglich zu formulieren, indem sie klare Vorgaben zur Messbarkeit und Erreichung setzen.

SMARTe Ziele: Beispiel 1

Schlecht formuliertes Ziel

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Ist das ein Ziel?

Vielleicht. Gut formuliert ist es jedenfalls nicht. Smarte Ziele klingen anders!

Um welchen Marktanteil geht es denn? Für welche Produkte? In welchem Marktsegment? Wie stark genau soll der Marktanteil denn steigen? Im Vergleich wozu? Und in welchem Zeitraum? Bis wann? Und wer misst ihn? Und überhaupt?

Wenn dieses Ziel im Projekt definiert wird, braucht sich niemand wundern, wenn

  • der Marktanteil um 0,0001% steigt und diese Steigerung als Erfolg angesehen wird
  • das falsche Marktsegment betrachtet wird
  • der Marktanteil für einen nicht relevanten Zeitraum gemessen wird (z.B. nur für einen Tag)

Unscharf formulierte Ziele sind wirklich eine Quelle für Frustrationen. Besonders am Abschluss eines Projektes. Da kann es schnell zu Streitereien kommen, weil der Auftraggeber mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist. Als Projektleiter willst du aber deine 0,0001% als Erfolg verkaufen. Dann machen wir es doch lieber gleich richtig! Schau mal, was man aus dem obigen „Ziel“ so alles machen kann.

SMART formuliertes Ziel

Konkretes Beispiel zur SMART-Formel

In diesem Ziel wurden die Kriterien der SMART-Formel wie folgt umgesetzt:

  • Spezifisch: Die Umsatzsteigerung wird in einem konkreten Marktsegment angestrebt.
  • Messbar: Mit 20% Steigerung im Vergleich zum 1. Halbjahr wird sichergestellt, dass die Zielerreichung gemessen werden kann.
  • Aktiv und ausführbar: Im Ziel wird formuliert, auf welchem Weg das Ziel erreicht werden soll – nämlich durch die Einführung des Produkts und die Umsetzung der Marketingmaßnahmen.
  • Realistisch: Hierfür wird keine einzelne Formulierung ins Ziel eingefügt. Stattdessen wird das gesamte Ziel von den Beteiligten als realistisch eingestuft.
  • Terminiert: Die Angabe von Terminen gibt an, bis wann das Ziel erreicht werden soll.

SMARTe Ziele: Beispiel 2

Schlecht formuliertes Ziel

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Aha.

Mal ganz davon abgesehen, dass dieses Ziel nicht einmal annähernd SMART ist, wurden hier auch die Tipps zur Zielformulierung nicht beherzigt. Es wird kein Zustand nach Abschluss des Projektes beschrieben, sondern eher ein grobes Vorhaben. In keinster Weise ist bei Projektabschluss messbar, ob das Ziel erreicht wurde:

Welches System soll denn dokumentiert werden? Das ganze – oder nur Teilbereiche? In welcher Form? Wie umfangreich soll die Dokumentation denn sein? Und bis wann soll die Dokumentation denn vorliegen? Reicht es auch noch in 5 Jahren?

Das muss besser gehen! Zum Beispiel so:

SMART formuliertes Ziel

SMARTe Ziele: ein Beispiel
  • Spezifisch: Es wird deutlich beschrieben, welche Inhalte die Dokumentation enthalten muss.
  • Messbar: In diesem Fall wird zwar keine Zahl oder Kenngröße genannt, aber trotzdem klar gemacht, dass für jedes der spezifizierten Module die Dokumentation vorliegen muss.
  • Angemessen: In diesem Fall steht das „A“ für „angemessen“. Hierfür wird keine eigene Formulierung in die Zielbeschreibung eingefügt, sondern das Ziel insgesamt von den Beteiligten als angemessen eingestuft.
  • Realistisch: Hier gilt das gleiche wie für „angemessen“ – das Ziel wird als realistisch angesehen.
  • Terminiert: Hier wurde zwar kein konkretes Datum festgelegt, aber ein Termin abhängig vom Go-Live.

Hinweis:
Diese beiden Beispiele zeigen sehr schön, dass die Buchstaben bzw. Kriterien der SMART-Formel unterschiedlich interpretiert werden können. Je nach Ziel kann beispielsweise das „A“ für „aktiv“, „angemessen“ oder „akzeptiert“ stehen. Betrachte SMART nicht als eine feste Regel, sondern als eine praktische Checkliste, mit deren Hilfe du Ziele sauber formulieren kannst.

Weitere SMARTe Beispiele

Nr.Schlecht formuliertBesser formuliert
1Ich will weniger rauchen.Ab dem 1.5. rauche ich keine einzige Zigarette mehr – für den Rest meines Lebens.
2Die Stakeholder sollen informiert werden.Alle in der Stakeholder-Analyse mit Priorität A gekennzeichneten Stakeholder erhalten jeweils zum Monatsende einen 2-seitigen Statusbericht mit Angaben über Soll- und Ist-Stand des Projektes und aktuelle Aktivitäten per Mail zugesendet.
3Bessere NutzerfreundlichkeitDie Usability der Software wird von mindestens 90% der Teilnehmer eines Usability-Tests mit „Sehr gut“ bewertet.
4UmsatzsteigerungDie Bruttoumsätze in der Produktkategorie „Damenhüte“ steigen im 2. Quartal des Jahres um mindestens 15% im Vergleich zum Vorjahr.
5Einhaltung des KostenrahmensDas Projektbudget i.H.v. 100.000 Euro wird nicht überschritten.
6Ich werde öfters mal Sport treiben.Ab kommendem Dienstag gehe ich jeden Dienstag ab 17.30 Uhr ins Fitnessstudio um die Ecke und stelle mich für 30 Minuten auf den Cross-Trainer. Innerhalb von 4 Monaten steigere ich mich auf  60 Minuten.
7Schulungen durchführenSpätestens eine Woche vor Einführung des Systems haben die im Projektvertrag definierten Key-User eine mindestens zweistündige Einführung in das neue System erhalten und fühlen sich gemäß Feedback-Bogen in der Lage, Datensätze anzulegen.
8Ich will ein Haus bauen.Bau eines Einfamilienhauses mit mind. 130 Quadratmeter am Stadtrand von Mainz mit einem Budget von 400.000 Euro bis zum 30. November.
9Steigerung der Bekanntheit des UnternehmensVerdopplung der Zugriffszahlen auf die Internetseite des Unternehmens im 4. Quartal diesen Jahres im Vergleich zum 4. Quartal des Vorjahres.
10Hohe Teilnehmeranzahl bei der WeihnachtsfeierMindestens 95% der Belegschaft nehmen an der Weihnachtsfeier am 12. Dezember statt. Um 22 Uhr sind noch immer mindestens 80% der Mitarbeiter anwesend.
11Unterhaltungsprogramm anbietenAn den Messevormittagen findet an jedem Wochentag mindestens ein 30-minütiger Workshop zum Thema „Fotografie“ statt, der Platz für mindestens 25 Teilnehmer bietet.
12Das Produkt soll gesund sein.Bei der Produktion des Brotaufstriches wird ausschließlich auf Bio-Qualität gesetzt und auf Geschmacksverstärker und Stabilisatoren verzichtet.
13Social Media-Aktivitäten ausweitenAm Jahresende beträgt die Anzahl der Fans der Facebook-Seite 16.000 Nutzer. Hierfür werden auf der Facebook-Seite des Unternehmens pro Tag mindestens 2 Artikel zum Thema „Urlaub und Reisen“ geteilt und mindestens 3 Artikel anderer Seiten kommentiert.
14Mehr Zeit mit der Familie verbringenAb dem 1. Mai arbeite ich nicht mehr an Wochenenden und nur an 2 Werktagen länger als 19 Uhr. Pro Monat finden mindestens 2 Ausflüge mit der gesamten Familie statt. An den Wochenenden frühstücken wir immer gemeinsam.
15Gästeanzahl erhöhenWährend der Hauptsaison von Mai bis August ist das Hotel jederzeit zu mindestens 90% ausgebucht. Die Gesamtzahl der Besucher im Vergleich zum Vorjahr steigt um 15%.
16Schnelle ProdukteinführungSpätestens 14 Tage nach Ersteinführung ist der Fitness-Tracker bei den im Dokument XYZ definierten Händlern mit einer Lieferzeit von maximal 2 Tagen verfügbar.
17Mehr Kunden gewinnenIm zweiten Halbjahr werden pro Woche mindestens 20 potenzielle Kunden telefonisch kontaktiert. Insgesamt werden 10 Neukunden mit einem Gesamtprojektvolumen von 630.000 Euro gewonnen.
18Ich will abnehmen.Pünktlich zum Sommerurlaub am 15. August wiege ich 8 Kilogramm weniger als am 1. April. Um das zu erreichen, werde ich maximal 2 ungesunde Mahlzeiten pro Woche zu mir nehmen und mich mindestens zu 70% von Obst und Gemüse ernähren sowie 3x pro Woche mind. 45 Minuten eine Sportart meiner Wahl ausüben.
19UnternehmenswachstumZwischen September und Dezember stellt das Unternehmen mind. 10-12 neue Programmierer ein. Die Ausschreibung ist bis spätestens Ende Juni verfügbar, die Interviews werden in den ersten beiden Augustwochen geführt.
20Besserer KundenserviceIm zweiten Quartal bewerten mindestens 90% aller per Feedbackbogen befragten Kunden unseren Kundenservice mit der Schulnote „1“.
21Qualitätsmanagement einführenSpätestens am 30.5. ist das Unternehmen zertifiziert nach DIN ISO 9001, alle Mitarbeiter sind geschult. Das Gesamtbudget für die Einführung beträgt 18.500 Euro.
22Ich würde gern Spanisch lernen.In diesem Jahr absolviere ich einen Volkshochschulkurs „Spanisch für Einsteiger“ teil und nehme an jeder Stunde teil. Pro Woche lerne ich an 3 Abenden für mind. 30 Minuten Vokabeln, suche mir 2 Skype-Kontakte zum Üben und absolviere spätestens im Dezember erfolgreich den Einstufungstest zum Level B1.
23Sponsorengelder sammelnMindestens 40% des Projektbudgets von 80.000 Euro wird von Unternehmen aus der Region in einem Umkreis von max. 60 Kilometern erbracht, die als Gegenleistung jeweils eine halbseitige Anzeige in der Veranstaltungsbroschüre erhalten.
24Pressearbeit verbessernIn diesem Jahr finden mindestens 1x pro Quartal Pressegespräche statt. Pro Termin werden alle im Verteiler als „wichtig“ markierten Kontakte angeschrieben. Die Teilnehmerquote beträgt mind. 20%. Die Informatiormationen werden in mind. 5 überregionalen Zeitungen veröffentlicht.
25Ich werde ein Buch schreiben.Ich werde beginnend am 1.5. ein Buch über „Gärtnern auf dem Balkon“ schreiben und pro Woche mindestens 8 Stunden in das Buch investieren. Spätestens am 30.11. ist das Buch bei allen gängigen Online-Buchhändlern verfügbar.

SMARTe Ziele: Die wichtigen Kontrollfragen

Dir fällt es schwer, SMARTe Ziele zu formulieren? Keine Sorge: Damit stehst du nicht allein da. In den Beispielen oben kannst du dir Anregungen holen, wie du vage Ideen in konkrete Ziele umsetzt. Die folgenden Fragen helfen dir zusätzlich:

ZIELKRITERIUMKONTROLLFRAGEN
SspezifischWas genau soll erreicht werden? Welche Eigenschaften werden angestrebt? Wo soll das Ziel erreicht werden? Wer ist beteiligt?
MmessbarWoran kann die Zielerreichung gemessen werden? Wie viel genau? Wann weiß ich, dass ich das Ziel erreicht habe?
Aangemessen, akzeptiert, aktiv, attraktiv, ambitioniertWirkt das Ziel motivierend? Wird es von den Beteiligten akzeptiert? Ist es aktiv durch das Projekt erreichbar? 
RRealistischIst das gewünschte Ziel im Rahmen des Projektes erreichbar? Ist es machbar?
Tterminierbar, terminiertBis wann soll das Ziel erreicht werden? In welchem Zeitrahmen soll das Ziel erreicht werden? Ist das Ziel innerhalb der Projektlaufzeit erreichbar?
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Die Anwendung von SMART

Muss jedes Ziel alle Kriterien vollständig erfüllen?

Nein, natürlich nicht. Nutze die SMART-Formel als Schablone, als Vorlage. Als Hilfsmittel zur Formulierung und zur Prüfung deiner formulierten Ziele.

Ist es nicht unübersichtlich, wenn die Ziele so lang ausformuliert werden?

Niemand zwingt dich, ausschließlich die ausformulierten Ziele zu verwenden! Jedes Ziel kann natürlich auch einen knackigen Kurztitel bekommen. Zum Laufschuh-Beispiel oben: „Steigerung Marktanteil 20%“. Es ist nicht wichtig, bei jeder Gelegenheit alle Ziele langatmig zu präsentieren. Es ist ganz einfach wichtig, dass sie existieren!

Gibt es zwischen den einzelnen Kriterien nicht Überlappungen?

Natürlich! Wird beispielsweise für ein Ziel „bis zum 31.07.“ formuliert, ist das sowohl spezifisch und terminiert, als auch angemessen und realistisch. Es muss also nicht immer krampfhaft versucht werden, noch eine zusätzliche realistische oder attraktive Komponente einzubauen. Wichtig ist lediglich, dass das Gesamtziel den Kriterien entspricht.

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Fazit

SMARTe Ziele formulieren: Was so einfach klingt, hat in der Praxis seine Tücken. Anhand der genannten Beispiele kannst du gut nachvollziehen, wie die Kriterien der SMART-Formel angewendet werden und mit welchen Kontrollfragen du prüfen kannst, ob deine Ziele sauber formuliert sind. Zum Weiterlesen: Hier findest du alle Grundlagen zur SMART-Formel.

Durch die SMART-Formel können realistische Ziele gesetzt werden, die effektiv geplant und erreicht werden können.

8 Kommentare zu „SMARTe Ziele definieren: Einfache Beispiele zur effektiven Zielsetzung erklärt“

  1. Avatar-Foto

    Liebe Andrea,

    danke für diesen schönen Artikel und die tollen Beispiele! Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur zustimmen! Viel zu oft werden leider wage und „unSMARTe“ Ziele verfolgt und später wundert man sich dann, warum die Zielerreichung so schwer ist…

    Deshalb sollte jeder mehr Wert auf SMARTe Zielformulierungen legen und seine Ziele immer mal wieder daraufhin überprüfen…

    LG! Fabian

    1. Avatar-Foto

      Hi Fabian, vielen Dank! Obwohl das Thema eigentlich allen bekannt ist sollte man immer mal wieder darauf hinweisen :-) Andrea

  2. Avatar-Foto

    Ich denke, die SMART Formel lässt sich nicht einfach so aus den Unternehmen ins eigene Leben und die eigene Zielsetzung kopieren.

    Wer Beziehungen zu anderen Menschen verbessern möchte oder sich in bestimmten Bereichen weiterbilden will, der wird vor dem Problem stehen, dass es im privaten Umfeld nicht überall Zahlen und Berichte zum Messen gibt.

    Wenn alle Menschen bei ihren Zielen immer „Realistisch“ geblieben wären, könnten wir die Storys der Sportstars, Spitzenpolitiker und Erfinder streichen. Außerdem finde ich das Leben außerhalb von Schule/Uni/Unternehmen eben nicht immer terminier- und vollkommen planbar. Ich will auch nicht privat noch etliche Deadlines und Fristen haben.

    Aber jeder muss selbst einen Weg finden, seine Ziele zu organisieren. Ich würde mich über deine Meinung zu meinem Artikel über SMART freuen ;)
    http://goawesome.de/blog/der-smart-schwachsinn/

    Viele Grüße, Alex

  3. Avatar-Foto

    Liebe Andrea
    Diese Tipps sind echt gut!!
    Wir haben zurzeit das Fach Projektmanagement in der schule und mussten als Hausaufgabe suchen wie man Ziele richtig formuliert. Und hier ist die perfekte Seite um zu schauen Wie man Ziele richtig formuliert!
    Echt gut gemacht. Großes Lob.

  4. Avatar-Foto

    Hallo !

    Danke für diese wertvollen Infos zum Thema SMART.
    Gibt es die „Checkliste“ welche hier zum Download steht auch als Excel-Datei oder in einer ausführlicheren Form ?

    Vielen Dank im Voraus.
    Mit freundlichem Gruss
    Martin Koziel

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