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RACI-Matrix? So funktioniert sie!

RACI-Matrix? So funktioniert sie!

Auf den Punkt gebracht

Die RACI-Matrix wird auch RAM (Responsibility Assignment Matrix) genannt. Aus dieser Matrix geht hervor, welche Team-Mitglieder wofür im Projekt verantwortlich sind. Alles zu Vorteilen und Tipps erfährst du im Artikel!

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Viel zu tun, viele Beteiligte und wenig Übersicht: Das haben Projekte nun einmal so an sich. An den ersten beiden Punkten kann man nichts ändern – am dritten jedoch schon. Nicht umsonst gibt es jede Menge Methoden und Werkzeuge, um die Übersicht im Projekt ein klein wenig zu erhöhen und den Spaß an der Sache zu erhalten.

Eine dieser nützlichen Methoden stelle ich heute vor: die RACI-Matrix.

Was ist die RACI-Matrix?

Die RACI-Matrix wird auch RAM genannt, was für „Responsibility Assignment Matrix“ steht. Kurz gesagt: Es handelt sich um eine Matrix, aus der hervorgeht, welche Beteiligten wofür verantwortlich sind. Dabei werden folgende Fragen beantwortet:

  • Welche Aufgaben sind zu erledigen?
  • Welche Rollen sind beteiligt?
  • Wer ist wofür verantwortlich?

Um die Antworten auf diese Fragen übersichtlich darzustellen, wird eine Matrix erstellt mit folgendem Aufbau:

Im linken Bereich werden entweder Aufgabenbereiche (z.B. „Projektmanagement“) oder konkrete Aufgaben (z.B. „Prototyp erstellen“) notiert. In die Kopfzeilen werden die Rollen der Beteiligten eingetragen:

RACI-Matrix

Jetzt kommen endlich die vier wichtigen Buchstaben ins Spiel. Das bedeutet RACI im Detail:

  • R – Responsible: Wer ist für die Durchführung der Aufgabe verantwortlich? Genannt wird üblicherweise eine Person, auch wenn diese weitere Personen zur Abarbeitung der Aufgabe hinzuziehen kann.
  • A – Accountable: Wer entscheidet, ob die Aufgabe korrekt durchgeführt wurde? Oft delegiert diese Person eine Aufgabe an die „responsible“ Person und prüft die Ergebnisse der Durchführung.
  • C – Consulted: Wer wird zur Durchführung der Aufgabe befragt? Hier handelt es sich oft um Fachexperten oder Dritte, die nicht direkt an der Durchführung beteiligt sind, die jedoch beratend zur Seite stehen.
  • I – Informed: Wer wird über die Ergebnisse der Aufgabe informiert? Hier findet in der Regel keine zweiseitige Kommunikation statt, sondern es werden lediglich Informationen übertragen.

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Vorteile der RACI-Matrix

Praktisch, oder? Schau dir hier ein paar Vorteile der RACI-Matrix an:

  • Sie stellt die Beteiligten und Verantwortlichen übersichtlich grafisch dar.
  • Sie verbessert die Kommunikation im Projekt. Die Wahrscheinlichkeit, Beteiligte zu vergessen, wird verringert.
  • Rollen und Verantwortlichkeiten werden unmissverständlich geklärt – das verringert die Konfliktwahrscheinlichkeit im Projektverlauf.
  • Missverständnisse durch unklare Erwartungshaltungen können eliminiert werden: Jeder weiß, wo er steht und welche Aufgaben bei ihm liegen.
  • Sie ist einfach zu erstellen in Excel oder PowerPoint.

Die besten Tipps zur Anwendung

Probier es doch mal aus! Hier bekommst du noch ein paar Tipps:

  • In jeder Zeile sollte genau ein Verantwortlicher (R) genannt werden. Sind mehrere Personen verantwortlich, geht viel von der klaren Verantwortlichkeitszuordnung verloren. Ist niemand verantwortlich – tja, dann ist das erst recht schlecht.
  • Wurden doch mehrere Verantwortliche (R) pro Zeile zugeordnet, sollte über eine Aufteilung der Aufgabe nachgedacht werden.
  • Falls eine Spalte (Rolle) zu viele A’s und R’s hat, ist diese ein potenzielles Bottleneck. Hier sollte geprüft werden, ob auf dieser Rolle zu viel Verantwortung lastet.
  • Enthält eine Rolle kaum Zuordnungen, kann darüber nachgedacht werden, ob sie überhaupt eingebunden werden muss.

Varianten der RACI-Matrix

Die RACI-Matrix ist so einfach, dass problemlos Variationen genutzt werden können, um die Matrix an die eigenen Bedürfnisse anzupassen und weitere Aufgabenbereiche abbilden zu können. Die folgenden Varianten existieren:

  • RASCI: Die Standard-RACI-Matrix ergänzt um „Support“, also die Personen, die die „responsible“ Person bei der Durchführung einer Aufgabe unterstützen.
  • RACI-VS: Hier gibt es gleich noch zwei weitere Bereiche: Wird einer Rolle ein „Verify“ zugeordnet, so soll diese überprüfen, ob die definierten Produkteigenschaften wie gewünscht umgesetzt wurden. „Signatory“ bedeutet, dass eine Person das „Verify“-Ergebnis absegnet. Im Vergleich zum Standard-RACI werden hier also noch weitere Prüfschritte eingebaut.
  • CAIRO: Beinahe das Standard-RACI, lediglich ergänzt um „Omitted“. Wird dieser Wert zugewiesen, werden Beteiligte bewusst von einer Aufgabe ausgeschlossen.

Es gibt noch einige andere Varianten, in denen zum Beispiel „Recommends“, „Authority“, „Decides“ oder „Input“ genutzt werden. Mehr Informationen gibt es hier.

Kostenlose PowerPoint-Vorlage

Die folgende Vorlage eignet sich besonders für eine kleinere RACI-Matrix, in der eine überschaubare Anzahl von Rollen und Aufgaben abgebildet werden soll.

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Fazit

Die RACI-Matrix ist eine einfache Projektmanagement-Methode, mit deren Hilfe Rollen und Verantwortlichkeiten definiert und visuell dargestellt werden können. Durch klare Zuordnungen von Aufgabenbereichen und Verantwortungen werden Missverständnisse und unklare Zuständigkeiten vermieden.

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Fragen und Antworten

Wofür steht RACI?

RACI steht für die englischen Begriffe Responsible (verantwortlich), Accountable (prüfend), Consulted (beratend) und Informed (informiert).

Was ist der Unterschied zwischen „Responsible“ und „Accountable“?

Der „Accountable“ entscheidet, ob eine Aufgabe korrekt durchgeführt wurde. Dabei delegiert der „Accountable“ oft die Aufgabe an einen „Responsible“. Der „Responsible“ ist dabei für die Durchführung der Aufgabe an sich verantwortlich.

Wie erstelle ich eine RACI-Matrix?

Trage alle Personen in deinem Projekt in die Kopfzeile ein und alle anstehenden Aufgaben in die erste Spalte. Achte dabei darauf, dass in jeder Zeile genau ein Verantwortlicher (R) steht. Hast du viele „A“ und „R“ in einer Zeile, könnte dies ein Flaschenhals werden. Prüfe, ob die hohe Verantwortung dieser Rolle umverteilt werden kann.

Welche Varianten der RACI-Matrix gibt es?

Neben der klassischen RACI-Matrix gibt es noch 3 weitere Varianten: RASCI (wird um „Support“ ergänzt), RACI-VS (zwei weitere Prüfschritte „verify“ und „signatory“) und CAIRO (ergänzt um „omitted“ (ausgeschlossen)).

Welche Vorteile hat die RACI-Matrix?

Die RACI-Matrix bietet dir den visuellen Überblick über alle Verantwortlichkeiten. Dadurch kannst du schnell sehen, ob eine Person zu viel Verantwortung trägt und damit zum Flaschenhals werden kann. Weiterhin wird die Konfliktwahrscheinlichkeit reduziert, da ganz klar geregelt ist, wer wofür zuständig ist.

7 Kommentare zu „RACI-Matrix? So funktioniert sie!“

  1. Avatar-Foto

    Danke für Deinen Beitrag !

    …in einer ähnlichen Form nutzen wir solche Tab. als „Skill Matrix“…

    mit 3-2-1 Angaben zu den jeweiligen Skills (3 – Spezialist, 2 – Fortgeschritten, 1- Beginner, – dringender Bedarf);

    wobei 2+1 als Backup/Vertretung für 3 einspringen kann

    (sehr schön als Personal-Entwicklungs- und Projekt-Risiko-Tool-Komponente einsetzbar)

    CU
    Boeffi

  2. Avatar-Foto

    Vielen vielen Dank für diese tolle Ressource! Endlich mal ein PM Blog auf den man Bock hat! Neben diesem ganzen trockenen steifen Business Websites mal ein Blog der es versteht, das Projektmanagement tatsächlich Spaß machen kann und sexy ist! Genial. Weiter so!!!

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