Auf einen Blick
Dir schwirren viele Ideen und Gedanken zu einem Thema im Kopf, aber es fehlt noch an Struktur? Es gibt bereits wichtige Fokuspunkte, aber du siehst noch keine Zusammenhänge? Dann kann dir eine Mindmap helfen, deine Kreativität und deine Konzepte übersichtlich darzustellen. Hier findest du eine kurze Erklärung, warum Mindmaps unseren Gehirnen beim Denken helfen und welche kostenlosen Tools sich hierfür besonders gut eignen, um deine Mindmap zu erstellen.
Egal, ob du Mindmaps bereits begeistert nutzt oder Einsteiger bist: Ausschließlich mit Papier und Stift erstellt wohl kaum jemand mehr Mindmaps. Grund genug, einen Blick auf den Markt der kostenlosen Mindmap-Tools zu werfen – sowohl Online- als auch Desktop-Tools.
Wichtig: Als wir diesen Artikel vor einigen Jahren zum ersten Mal erstellt haben, gab es noch mehr wirklich kostenfreie Mindmap-Programme. Immer mehr Anbieter arbeiten nun nach einem Freemium-Modell, das für den Einstieg zwar kostenlos ist, jedoch einen eingeschränkten Funktionsumfang bietet. Aus unserer Sicht ist das auch fair: Sowohl Nutzer als auch Anbieter profitieren davon, wenn Geld in die ständige Produktentwicklung fließt.
Warum überhaupt Mindmaps?
Mindmaps bieten:
- Strukturierung des Gedankenchaos im Kopf
- Entwickeln von Ideen für ein gegebenes Thema
- Sammeln von Lösungsvorschlägen für bestehende Probleme
- Gemeinsame visuelle Strukturierung eines Projektes
- Erarbeitung von Themen bei virtuellen Teams
Warum kommt unser Gehirn damit so leicht klar? Durch das sogenannte „Radiant Thinking“ (deutsch: „strahlenförmiges Denken, das Gegenteil des „Step by Step“ Prozesses und eine natürliche Eigenschaft unseres Verstandes) beginnen die Gedanken im Zentrum. Hier stehen ein Thema oder ein Problem im Mittelpunkt. Um dieses zentrale Thema packst du all die Lösungen oder verwandte Ideen, die dir dazu einfallen. Jeder neue Punkt kann dabei wieder zu einem eigenen Zentrum in deiner Mindmap werden.
Und was passiert dadurch? Durch das „strahlende Denken“ beziehst du auch solche Ideen mit ein, die sich nicht direkt auf das Ursprungsproblem beziehen müssen. Du erkundest somit deine Gedanken in der Tiefe und schaffst gleichzeitig Struktur.
Hört sich gut an? Gut, dann schauen wir uns an, wie man beim Erstellen einer Mindmap am besten vorgeht.
Mindmaps erstellen: Eine Kurzanleitung
Die Vorgehensweise ist denkbar einfach:
- Zunächst startest du bei deiner Mindmap in der Mitte mit deinem zentralen Thema. Dies kann eine Projektidee (z. B. einen Online-Kurs entwickeln), ein Lernthema (z. B. organische Chemie), ein Problem (z. B. sinkende Umsätze) oder etwas völlig anderes sein. Eine Mindmap kannst du dir wie einen Baum vorstellen, den du nach und nach aufbaust. In der Mitte steht dein Stamm.
- Danach sammelst du alle Schlüsselbegriffe, die dir dazu einfallen. Verbinde diese mit Linien mit deinem Stammbegriff.
- Um die Übersicht zu bewahren, nutze gerne gleiche Symbole für gleiche Begriffe, z. B. Kreise um alle großen Themen und gestrichelte Linien um kleinere Unterthemen.
- Die Linien zwischen den Begriffen kannst du für Unterpunkte, tiefergehende Gedanken oder Verbindungen nutzen.
- Lass deine Gedanken so lange fließen, bis du das Gefühl hast, das Schlüsselthema hat nun alle verwandten Begriffe um sich herum – dein Baum ist vollständig.
- Abschließend kannst du als Zusatz deinen Schlüsselbegriff auch einfach im Internet suchen, um dich vollends inspirieren zu lassen.
Das ganze auf Papier zu machen hat zwar seinen Charme, aber professioneller und übersichtlicher wird es natürlich mit einer Software. Jetzt erfährst du, welche kostenlosen Mindmap-Tools du dafür nutzen kannst.
Woran erkennst du gute Mindmap-Tools?
Heute machen viele Anbieter Mindmaps zur eierlegenden Wollmilchsau: Die Tools bieten Funktionen, die über die reine Darstellung von Informationen hinausgehen: Gemeinsames Bearbeiten, Synchronisierung auf Smartphones und das Zuweisen von Aufgaben gehören häufig zum Funktionsumfang. So können die Mindmaps direkt als Projektmanagement-Tool verwendet werden. Ob das für alle Projekte sinnvoll ist, muss sicher von Fall zu Fall entschieden werden.
Woran erkennst du gute Mindmap Tools? Achte auf diese 5 Punkte:
- Viel Platz: Mindmaps können auch schon mal sehr groß werden – gerade bei komplexen Themen. Lass dich also vom Mindmap-Tool nicht einschränken und achte auf ausreichend Raum für deine Gedanken – wortwörtlich.
- Schnell und intuitiv loslegen: Du brauchst erst ein Erklärvideo für das Tool? Dann solltest du weitersuchen. Mindmaps sind eine einfache Methode, dass sollte sich auch in der Software zeigen!
- Gute Vorlagen: Viele Mindmap-Tools bieten bereits ein Sammelsurium an Vorlagen. Dies spart dir die Zeit: Statt Farben und Formen zu bearbeiten, kannst du dich auf das Wesentliche konzentrieren.
- Weniger ist mehr: Natürlich solltest du eine gute Auswahl an Funktionen haben, aber wenn du dich mehr damit beschäftigst, welches Aussehen dein nächster Gedanke haben könnte als mit dem Gedanken selbst, bringt dich das nicht voran. Bilder und Symbole kannst du sicherlich für deine Mindmap gut gebrauchen, komplexe Formeln oder eine Bibliothek von hunderten Piktogrammen muss nicht sein.
- Investieren oder nicht: Wir empfehlen zunächst, mit kostenlosen Tools zu starten. In der Regel kannst du einen begrenzten Funktionsumfang kostenlos nutzen. Für erweitere Funktionen kann der ein oder andere Anbieter schon mal Geld verlangen. Nachfolgend zeigen wir dir, welche Zusatzfunktionen du für dein Geld erhalten würdest.
Schauen wir uns nun ein paar Tools an, mit denen du sofort loslegen kannst.
Die fünf kostenfreien Mindmap-Tools im Überblick
1. Coggle
Coggle ist ein kostenfreies Online-Programm für Mindmaps, in dem du ohne Download nach einem Login gleich loslegen kannst. Für mehr Funktionen kannst du verschiedene monatliche Pakete hinzubuchen, aber die freie Version bietet alle grundlegenden Funktionen für Mindmaps und sogar für Flowcharts.
Hier geht’s zum Mindmap-Tool: www.coggle.it/
Vorteile
Nachteile
Dir reichen die kostenfreien Features nicht? Dann stehen dir gegen Aufpreis folgende Premium-Features zur Verfügung:
Kosten 5$ pro Monat | Kosten 8$ pro Monat |
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Unbegrenzt Diagramme erstellen Unbegrenzte Anzahl an gleichzeitigen Bearbeitern Hochauflösende Bilder | Individualisierte Arbeitsumgebung Massenexport Usermanagement Diagramme mit eigenem Branding |
2. EdrawMind (früher MindMaster)
EdrawMind ist mehr als nur Mindmapping: Nutze es als Planungstool für dich allein oder gemeinsam im Team. Deine Daten kannst du auch in Baumstrukturen, Zeitleisten oder Fischgräten-Diagrammen darstellen. Auch heutzutage nicht immer Standard: Es läuft auf allen Betriebssystemen und typischen mobilen Endgeräten.
Hier geht’s zum Mindmap-Tool: www.edrawsoft.com
Vorteile
Nachteile
Kosten 4,50€ pro Monat | Kosten einmalig 129€ |
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Voller Zugriff auf alle Produkte (inkl. Gantt-Diagramme, Infografiken, usw.) Für Abozeit vorrangiger Support 1 GB kostenloser Cloudspeicher Datensicherung und -wiederherstellung | Voller Zugriff auf alle Produkte (inkl. Gantt-Diagramme, Infografiken, usw.) Lebenslanger vorrangiger Support 10GB kostenloser Cloudspeicher Datensicherung und -wiederherstellung |
3. Mural
Mural ist ein vielfältiges Tool, welches unter Anderem schöne Mindmap-Vorlagen beinhaltet. Es ist besonders für das gleichzeitige Bearbeiten im Team geeignet und intuitiv gestaltet. Um den vollen Funktionsumfang von Mural zu begreifen, braucht man schon mal ein paar Wochen, aber ein direkter Einstieg in die Grundfunktionen ist dennoch schnell möglich.
Hier gehts zum Mindmap-Tool: www.mural.co
Vorteile
Nachteile
Kosten 9,99$ pro Monat | Kosten 17,99$ pro Monat |
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Unlimitierte Anzahl von Mural Boards Privatsphäreneinstellungen für Muralboards und Räume In-App Chat | Vorrangiger Support 90 Tage Coach Training Jira und GitHub integrierbar Min. 10 User |
4. X-Mind
X-Mind ist ein kostenfreies Programm, welches ohne Zusatzzahlungen eine unlimitierte Anzahl an Mindmaps und viele Funktionen bietet. Lediglich der Export ist eingeschränkt, aber ansonsten bietet es alles, was es braucht, um eine schöne Mindmap zu erstellen.
Hier geht’s zum Mind-MapTool: www.xmind.net
Vorteile
Nachteile
Für 5 USD pro Monat werden alle Funktionen freigeschaltet, du erhältst regelmäßige Updates und kannst die Software auf 5 Geräten nutzen.
5. GitMind
GitMind ist ebenfalls ein kostenloses Mindmap-Tool, mit welchem du auch Flowcharts erstellen kannst. Die Anwendung ist als Desktop-Version oder im Browser schnell startklar und überfordert dich nicht mit zu vielen Funktionen. Für Einsteiger in Mindmaps also ideal.
Hier geht’s zum Mindmap-Tool: www. https://gitmind.com/
Vorteile
Nachteile
Für 5 USD pro Monat erhältst du eine unbegrenzte Anzahl an Dateien und vorrangingen Support.
Lust auf noch mehr Tools?
Es ist unmöglich, alle Tools ausführlich vorzustellen. Wenn du weiter stöbern möchtest, dann findest du in der folgenden Liste weitere Mindmap-Tools, mit denen du sofort loslegen kannst:
- WiseMappping: Ein wirklich kostenloses Tool? Ja, das gibt es auch! Mit WiseMapping kannst du direkt im Browser loslegen, ohne Funktionseinschränkung. Wenn das mal nichts ist!
- Bubbl.us: Wie viele andere Anbieter arbeitet bubbl.us mit einem Freemium-Modell. Immerhin drei Mindmaps kannst du kostenfrei anlegen. Weitere Features schaltest du mit etwa 6 USD pro Monat frei.
- Miro: Miro ist so viel mehr als Mindmapping! Recherchieren, Präsentieren, gemeinsam an Projekten arbeiten – mit Miro hast du jede Menge Möglichkeiten. Auch hier kannst du kostenfrei starten und später Premium-Features hinzubuchen.
- MindMup: Wenn du gern im Browser arbeitest, kannst du auch MindMup eine Chance geben. Gleiches Prinzip wie bei den meisten anderen Tools: Starte kostenlos und schließe einen Premium-Plan ab, wenn dir MindMup gefällt.
- MindMeister: MindMeister ist ein echter Platzhirsch auf dem Markt der Mindmap-Tools – und das zurecht. Moderner Look, Online-Bearbeitung und jede Menge Features – auch hier kannst du einen kostenfreien Plan nutzen.
Fazit
Du siehst, Mindmaps können frei gestaltet werden und dir deine Gedanken übersichtlich strukturieren. Gut geeignet sind Mindmaps auch, wenn du Unterstützung beim Lernen brauchst, z. B. für die Zertifizierung zum Projektmanager. Viele der Mindmap-Tools schränkten dich in der kostenlosen Version etwas ein, um aber mit Mindmaps loszulegen, reichen die Grundfunktionen meist absolut aus. Leg am Besten gleich los und probiere es aus! Viel Spaß beim Ideen entwickeln!
Hallo Andrea,
danke für die schöne Übersicht. Ich kann noch ein paar reine Online-Mindmapping-Tools ergänzen:
https://bubbl.us/
http://mind42.com/
https://www.mindomo.com
Die sind ebenfalls gratis bzw. es gibt zumindest auch eine kostenlose Version.
Schöne Grüße,
Martin
Hallo Martin,
super Tipps! Hilft sicher auch den anderen Lesern :-)
LG Andrea