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Artikel: Tipps gegen Zoom-Müdigkeit

Müde durch Videokonferenzen? Die 9 besten Tipps gegen Zoom-Müdigkeit

Auf einen Blick

Zoom-Müdigkeit ist ein nachgewiesenes Phänomen der Erschöpfung nach langen oder zahlreichen Videokonferenzen. In diesem Artikel erfährst du die besten Tipps, wie du Zoom-Müdigkeit vermeiden oder zumindest verringern kannst.

Zoom-Müdigkeit: Im letzten Artikel haben wir beschreiben, warum Videokonferenzen für uns Menschen so anstrengend sind. Die Begründung in Kurzform: Diese Art der Kommunikation ist für uns Menschen schlichtweg nicht natürlich, weshalb unser Gehirn deutlich mehr beansprucht wird.

Damit wollen wir dich aber nicht im Regen stehen lassen: Wenn es dieses Phänomen nachgewiesen gibt – sind wir ihm dann hilflos ausgeliefert? Natürlich nicht: In diesem Artikel erhältst du die besten Tipps gegen Zoom-Müdigkeit.

Hinweis:
Wir ahnen es schon: Manche der Tipps wirst du als „logisch“ oder „zu einfach“ empfinden, wie zum Beispiel regelmäßige Bewegung oder das Entspannen von Augen. Trotzdem erwähnen wir solche Ansätze gern – denn wer setzt sie schon in der Praxis konsequent um? Regelmäßiges Erinnern tut gut!

Tipps gegen Zoom-Müdigkeit

1. Vermeide Multitasking

Die Versuchung ist groß, „schnell mal eben“ eine E-Mail zu beantworten oder auch kleine Aufgaben zwischendurch zu erledigen, während du in einer Videokonferenz sitzt. Die Versuchung ist umso größer, je unwichtiger du die Besprechung empfindest.

Denke immer daran: Unser Gehirn gaukelt uns in den allermeisten Fällen nur vor, dass wir produktiv mehrere Dinge gleichzeitig tun können. In Wahrheit leidet die Qualität, gleichzeitig wird dein Gehirn stärker beansprucht. Falls du ohnehin zu Zoom-Müdigkeit neigst, kannst du mit zusätzlichem Multitasking den Effekt noch verstärken.

Schließe also alle Tabs oder Programme, die dich ablenken könnten, leg dein Telefon weg und bleib ganz bei der Sache. Denkansatz: „Ich arbeite ausgeruhter und in besserer Qualität, wenn ich die Aufgabe nach dem Meeting erledige.“

2. Schaffe Abwechslung

Gestalte deine Videokonferenz so abwechslungsreich wie möglich und stell dir vor, du würdest in einem „echten“ Meeting sitzen:

  • Verändere ab und zu die Größe des Zoom-Fensters.
  • Schaue auch mal aus dem echten Fenster.
  • Verändere die Sitzposition.
  • Suche dir Tätigkeiten, bei denen du nicht ständig in die Kamera starren musst, die aber auch nicht unprofessionell wirken. Wenn du beispielsweise eines dieser Ausmalbücher nutzt, wirkt es so, als würdest du dir Notizen machen.

3. Vereinbare Video-Pausen

Für unser Gehirn ist die ständige Präsenz vieler Personen „direkt auf dem eigenen Schreibtisch“ anstrengend und mit Stress verbunden. Legt Spielregeln fest und erlaubt euch, die Kamera auch mal auszuschalten. Keiner redet mehr und jeder macht dann etwas anderes? Tja … dann wäre dieses Meeting in der „echten Welt“ vermutlich auch zum Scheitern verurteilt gewesen.

Sobald allen Teilnehmern das Phänomen Zoom-Müdigkeit und dessen Ursachen bewusster ist, fällt es auch leichter, solche Spielregeln zu vereinbaren.

4. Schalte die Selbstansicht ab

Überleg mal: Wie oft siehst du dich selbst in einer gewöhnlichen Besprechung im Spiegel? Siehst jede deiner Gesichtsregungen und den kleinen Fleck auf dem Hemd? Genau: Das passiert nie.

Wenn wir uns ständig selbst sehen, dann lenkt das ab, führt zu stärkerer Selbstkritik und gibt dem Gehirn eine zusätzliche Aufgabe. Das Ergebnis: Negative Gefühle, herabgesetzte Konzentration und Müdigkeit – Zoom-Fatigue eben. Übrigens: Frauen sind von diesem Phänomen häufiger betroffen als Männer.

Ändere die Einstellung in deinem Videokonferenz-Tool so ab, dass du dich selbst nicht ständig sehen kannst.

5. Plane Pausen zwischen den Meetings ein

Ein organisatorischer Punkt mit großer Wirkung: Plane Meetings 25 oder 50 Minuten lang ein, statt immer die halbe oder volle Stunde auszunutzen. Das hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen sind Pausen fest eingeplant (Strecken, Bewegen, Kaffee holen), zum anderen wird die Versuchung zum Multitasking gesenkt – schließlich hast du auch nach dem Meeting Zeit, ein paar Kleinigkeiten zu erledigen.

Meeting-Planung mit eingebauten Pausen

Übrigens: Dieser Tipp gilt nicht nur für das Bekämpfen von Zoom-Müdigkeit, sondern auch für reguläre Meetings.

6. Nutze das Telefon

Ja, auch das gibt’s noch! Muss es denn immer eine Videokonferenz sein? Versuche immer, das passende Medium zu wählen: Chat-Konversationen, E-Mails oder auch Telefonate sind Alternativen zum Zoom-Call.

Bedenke: Manche sitzen auch gern mal mit kariertem Schlafanzug und Strubbelkopf im Homeoffice am Schreibtisch. Mit deinem Wunsch nach einer Videokonferenz kannst du echte zusätzliche Aufwände generieren!

7. Entspanne deine Augen

Ein allgemeiner Tipp für alle, die viel am Bildschirm sitzen: Gönne deinen Augen regelmäßige Entspannung:

  • Schau einfach mal in die Ferne.
  • Schließe die Augen für einen Moment.
  • Folge der 20-20-20-Regel: Schaue alle 20 Minuten für volle 20 Sekunden auf ein Objekt, das etwa 20 Fuß entfernt ist. Du siehst: Die Regel kommt aus dem Englischen: 20 Fuß entsprechen etwa 6 Meter.

Du hast Sorge, das könnte komisch wirken? Auch hier ist es von Vorteil, wenn es Spielregeln gibt, die das Ausschalten der Kamera erlauben.

8. Sorge für Bewegung

Ein allgemeiner Tipp nicht nur gegen Zoom-Müdigkeit, der aber nicht oft genug wiederholt werden kann: Beweg dich! Du weißt: „Sitzen ist das neue Rauchen.“ Fehlende Bewegung ist nicht nur schlecht für Muskeln und Gelenke, sondern für das gesamte Herz-Kreislauf-System und … nun ja … alles!

Dieser Tipp lässt sich hervorragend verbinden mit Pausen, kürzeren Meetings und „Video-aus“-Phasen.

9. Wechsle deinen Platz

Ein Tipp für alle, die besonders viele Videokonferenzen haben: Manchmal reicht es schon aus, ab und zu den Sitzplatz bzw. Standort zu wechseln. Führe ein Meeting am Schreibtisch, ein anderes in einem Konferenzraum, eins im Café oder zu Hause auf der Couch durch. Zugegeben: Das ist nicht für alle möglich, schafft aber Abwechslung und das gute Gefühl, einen anderen Lebensinhalt als den Blick auf den Bildschirm zu haben.

Fazit

Wenn du noch einmal die Tipps gegen Zoom-Müdigkeit Revue passieren lässt: Einige von ihnen liegen komplett in deiner Hand, andere fallen deutlich leichter, wenn alle Teilnehmer des Meetings an Bord sind. Stell dir eine Videokonferenz vor, in der du ohne schlechtes Gewissen die Kamera mal ausschalten kannst, die nicht allzu lange dauert und in der du nicht ständig dein eigenes Gesicht ertragen musst? Klingt doch schon viel entspannter, stimmt’s?

Vielleicht gelingt es dir nicht, Zoom Fatigue komplett zu vermeiden. Diese unnatürliche Art der Kommunikation strengt unser Gehirn nun einmal mehr an als ein gewöhnliches Gespräch. Auch kleine Veränderungen können große Wirkung zeigen.

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