Auf einen Blick
Das Growth Mindset ist eine Denkweise mit der festen Überzeugung, dass Intelligenz und Fähigkeiten nicht angeboren sind, sondern ständig weiterentwickelt werden können. In diesem Artikel findest du eine große Anzahl an Beispielen und Formulierungen, wie das Growth Mindset im Alltag Anwendung findet.
Glaubst du auch, dass du ständig etwas Neues lernen kannst? Lässt du dich gern von den Erfolgen anderer inspirieren und siehst du Rückschläge als zwischenzeitliches Ärgernis, die dich aber nicht ausbremsen? Falls ja, dann verfügst du vermutlich über ein sogenanntes Growth Mindset.
In den folgenden Abschnitten findest du eine große Anzahl an Beispielen für das Growth Mindset. Diese sind inspiriert von diesem Artikel, der sich an Eltern und Lehrer für den Umgang mit Kindern richtet – sich aber hervorragend auf Erwachsene anpassen lässt.
Was ist das Growth Mindset?
Das Growth Mindset ist eine Denkweise mit der festen Überzeugung, dass Intelligenz und Fähigkeiten nicht angeboren sind, sondern ständig durch eigene Anstrengung weiterentwickelt werden können. Im Gegensatz dazu sehen Menschen mit einem Fixed Mindset ihre Fähigkeiten als statisch und unveränderbar an. Einen ausführlichen Artikel zum Thema findest du hier.
Wenig überraschend spielt das Growth Mindset eine wichtige Rolle für Motivation, Belastbarkeit und Leistung.
Du bist unsicher, wie sich das Growth Mindset in der Praxis anfühlt? Dann helfen dir die Beispiele und Formulierungen in den folgenden Abschnitten sicher weiter.
Growth-Mindset-Beispiele zum Selbstbild und persönlicher Entwicklung
Beispiel 1:
Fixed Mindset: Entweder, ich kann etwas gut oder nicht.
Growth Mindset: Ich kann meine Fähigkeiten durch Anstrengung und Übung verbessern.
Frage dich, ob du jemals etwas nicht gut konntest, das du durch Üben im Laufe der Zeit verbessert hast. Vielleicht hast du gelernt, mit einer Software besser umzugehen? Scheust dich weniger, vor Menschen zu sprechen? Oder bist ganz einfach auf deinem Fachgebiet zum Experten geworden?
➡️ Nimm mit: Niemand fängt als Experte an – jeder kann sich verbessern.
Beispiel 2:
Fixed Mindset: Wenn Leute mir Feedback geben, fühlt es sich wie Kritik an.
Growth Mindset: Ich schätze es, wenn Leute mir Feedback geben. Es hilft mir zu lernen und zu wachsen.
Versuche, Feedback, wann immer möglich, in deine Arbeit einfließen zu lassen. Ermuntere auch in Meetings oder in Retrospektiven zum Überlegen: „Was haben wir gelernt?“ Bitte auch um Feedback zu deiner Arbeit: „Was hätte ich besser machen können?“
➡️ Nimm mit: Feedback hilft dir immer dabei, dich zu verbessern. Du kannst entscheiden, was du für dich umsetzt und was du ignorierst.
Beispiel 3:
Fixed Mindset: Ich bin einfach nicht gut in (Thema).
Growth Mindset: (Thema) ist eine Herausforderung für mich, aber ich weiß, dass ich mich verbessern kann.
Wenn du mit einem Thema nicht so richtig klarkommst, bedeutet das nicht, dass sich das niemals ändern wird. Suche nach Möglichkeiten zum Lernen, belege Kurse oder hole dir Unterstützung. Wichtig: Feiere auch kleine Fortschritte und glaube fest an ein „Das schaff ich!“
➡️ Nimm mit: Nur weil du etwas jetzt nicht kannst, muss das nicht immer so bleiben.
Beispiel 4:
Fixed Mindset: Ich bin zu schüchtern, um vor Menschen zu sprechen / das Meeting zu leiten / die Präsentation zu halten.
Growth Mindset: Mit etwas Übung kann ich selbstbewusster werden und meine Fähigkeiten als Redner verbessern.
Du siehst: Das grundlegende Thema bleibt das Gleiche. Mit einem Growth Mindset betrachtest du den aktuellen Zustand nicht als unveränderlich, sondern siehst immer Möglichkeiten zum Verbessern. Im Beispiel könntest du in kleinen Schritten üben und zum Beispiel zunächst vor deinem Team oder kleinen Gruppen sprechen.
➡️ Nimm mit: Deine aktuellen Fähigkeiten sind ausbaubar.
Beispiel 5:
Fixed Mindset: Ich bin ein richtig guter Projektmanager, noch mehr Wissen brauch ich nicht.
Growth Mindset: Es gibt immer Raum für Verbesserungen.
Ein wichtiger Punkt, um nicht zu stagnieren: Menschen mit einem Growth Mindset glauben immer an Raum für Verbesserung und Weiterentwicklung. Dabei ist selten das Ziel, „der Beste“ zu sein oder „alles“ zu können. Wichtig ist lediglich der Glauben: „Das geht besser!“
➡️ Nimm mit: Besser geht immer!
Growth-Mindset-Beispiele für Vergleiche mit anderen
Beispiel 6:
Fixed Mindset: Von Natur aus intelligente Menschen müssen sich nicht anstrengen, um erfolgreich zu sein.
Growth Mindset:: Niemand wird schlau geboren. Wir alle können uns mit Zeit, Mühe und Geduld verbessern.
Thomas Edison ist ein schönes Beispiel: Seine Lehrer dachten, er sei „zu dumm zum Lernen“. Er wurde von seinen ersten beiden Jobs gefeuert und hat tausendfach erfolglos versucht, die Glühbirne zu erfinden – bis es doch endlich geklappt hat. Edison wurde nicht als Genie geboren, stattdessen ist er mit Hartnäckigkeit und harter Arbeit erfolgreich geworden.
➡️ Nimm mit: Niemand wird als Genie geboren. Wir alle können uns entwickeln.
Beispiel 7:
Fixed Mindset: Ich fühle mich schlecht, wenn ich die Erfolge anderer Menschen sehe.
Growth Mindset: Die Erfolge anderer Menschen ermutigen und inspirieren mich. Sie zeigen mir, was möglich ist.
Denke immer daran: Von außen sind oft nur die Erfolge der anderen sichtbar – nicht aber der beschwerliche Weg dorthin. Wem fällt schon Erfolg einfach so in den Schoß? Vermutlich stecken hinter jedem Erfolg eine Menge Probleme, Scheitern, erfolglose Versuche und Ablehnung.
➡️ Nimm mit: Die sichtbaren Erfolge anderer sind nur die Spitze des Eisbergs – wir kennen nicht das gesamte Bild.
Beispiel 8:
Fixed Mindset: Erfolgreiche Menschen haben Glück bzw. Talent und haben noch nie einen Misserfolg erlebt.
Growth Mindset: Scheitern gehört zum Erfolg dazu. Die meisten erfolgreichen Menschen sind viele Male gescheitert. Der Erfolg kommt daher, weil sie nicht aufgegeben haben.
Ein schnurgerader Weg zum Erfolg? Den gibt es selten. Erfolgreiche Menschen haben nicht beim ersten Mal auf magische Weise alles richtig gemacht – sie haben schlichtweg nicht aufgegeben und auch dann weitergemacht, wenn es mal nicht rund lief.
Denk mal an eine erfolgreiche Person, die du bewunderst, und frage dich, welche Hürden sie überwunden hat – du findest garantiert welche.
➡️ Nimm mit: Scheitern gehört zum Erfolg dazu.
Beispiel 9:
Fixed Mindset: Ich wünschte, ich wäre so gut im (Thema) wie du. Das ist nicht fair.
Growth Mindset: Deine Fähigkeiten im (Thema) inspirieren mich! Hast du Tipps, wie ich mich verbessern kann?
Menschen mit einem Fixed Mindset reagieren schnell ablehnend gegenüber erfolgreichen Personen und haben das Gefühl: „Hier komme ich nie hin.“ Die viel sinnvollere Betrachtungsweise mit einem Growth Mindset fragt hingegen nach Möglichkeiten, auch dorthin zu kommen.
➡️ Nimm mit: Lass dich von anderen inspirieren!
Growth-Mindset-Beispiele beim Lernen
Beispiel 10:
Fixed Mindset: Es ist peinlich, wenn ich einen Fehler mache.
Growth Mindset: Jeder macht Fehler und aus Fehlern lernt man.
Fehler sind dir unangenehm? Das muss nicht so sein! Jeder, der sich entwickelt, Neues lernt und auch mal die Komfortzone verlässt, wird unweigerlich Fehler machen. Praktischerweise kannst du daraus lernen und es beim nächsten Mal besser machen. Anregung zum motivierenden Self-Talk: „High five, ich lerne!“
➡️ Nimm mit: Wer arbeitet, macht Fehler.
Beispiel 11:
Fixed Mindset: Ich probiere lieber keine neuen oder schwierigen Dinge aus, um nicht zu scheitern.
Growth Mindset: Ich muss neue und schwierige Dinge ausprobieren, um mich zu entwickeln, auch wenn ich am Anfang scheitere.
Vielleicht erinnerst du dich an deine erste Fahrt auf einem Fahrrad, deine erste Schwimmstunde oder deine erste Fahrstunde mit dem Auto? Vermutlich war dir das unheimlich oder sogar beängstigend. Aber stell dir vor, du wärst diese Wagnisse nicht eingegangen, um Misserfolge zu vermeiden – wäre das nicht schade?
➡️ Nimm mit: Wenn du nichts wagst, verpasst du viel Freude, Aufregung und persönliche Entwicklung.
Beispiel 12:
Fixed Mindset: Wenn ich versage, bin ich frustriert und gebe auf.
Growth Mindset: Wenn ich scheitere oder frustriert bin, probiere ich es noch einmal und lerne aus meinen Fehlern.
Tipp für eine neue Routine: Feiere dein Scheitern! Warum? Weil jedes Scheitern dazu führt, dass du etwas lernst und es beim nächsten Mal besser machen kannst. Logisch – das macht nicht immer Spaß und kann natürlich vorübergehenden Frust erzeugen. Im großen Bild und rückblickend wirst du allerdings merken, dass du aus vermeintlichen Fehlern am meisten für die Zukunft mitgenommen hast.
➡️ Nimm mit: Scheitern ist, es nicht einmal zu versuchen.
Beispiel 13:
Fixed Mindset: Das kann ich nicht!
Growth Mindset: Das kann ich noch nicht. Ich werde weitermachen, mehr ausprobieren und/oder um Hilfe bitten, bis ich es verstehe oder hinbekomme.
Das Wort „noch“ macht einen riesigen Unterschied: Wenn du etwas noch nicht kannst, lässt das automatisch Raum für Entwicklung und Verbesserung.
➡️ Nimm mit: Du kannst es noch nicht.
Beispiel 14:
Fixed Mindset: Wenn ich mich nicht sofort verbessere, bin ich frustriert. Ich fange an, mich selbst zu kritisieren.
Growth Mindset: Ich weiß, dass Verbesserungen Zeit brauchen und ich feiere die kleinen Schritte. Auch ein kleiner Fortschritt macht einen Unterschied!
Du möchtest etwas lernen, und es klappt nicht auf Anhieb? Schade – aber auch nicht dramatisch. Wenn du mit einem Growth-Mindset ausgestattet bist, zählt nicht nur das Ergebnis, sondern auch der Weg dahin. Lernen ist nun einmal ein Prozess, bei dem jeder kleine Schritt zählt. Falls du sehr ergebnisorientiert bist: Definiere Ziele, die sich auf dein Tun beziehen, statt auf das Ergebnis. Beispiel: „Ich lerne 5 Mal pro Woche Spanisch“ statt „Am Ende der Woche habe ich x neue Wörter gelernt“.
➡️ Nimm mit: Der Prozess zählt – nicht das Ergebnis.
Fazit
Falls du mit einem Growth Mindset ausgestattet bist, wirst du bei vielen Beispielen mit den Schultern zucken und denken: „Na und? Ist doch logisch!“ Falls das bei dir der Fall ist – Glückwunsch! Dann nutze diesen Artikel als Erinnerung, dass deine Grundeinstellung dich auf einen guten Weg bringt.
Falls du ständig mit einem großen „Ja, aber …!“ durch diesen Artikel gegangen bist, ist das auch nicht ungewöhnlich. Fast jeder von uns tut sich mit einigen Themen schwer, beispielsweise dem Akzeptieren von Fehlern oder der Tatsache, dass Lernen eben Zeit braucht. Denk immer daran: Mit einem Growth Mindset fällt es dir leichter, Neues zu lernen und dabei motiviert zu bleiben. Nutze einfach ein paar der Beispiele als Inspiration!