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Das Teufelsquadrat im Projektmanagement

Das Teufelsquadrat im Projektmanagement

Auf einen Blick

Das Teufelsquadrat ergänzt die drei Dimensionen des Magischen Dreiecks (Kosten, Zeit, Leistung) um eine vierte Dimension: die Qualität. Wird eine der Zielgrößen geändert, so wirkt sich das auf die anderen Zielgrößen aus.

Einer der meistgelesenen Artikel auf diesem Blog beschäftigt sich mit dem magischen Dreieck des Projektmanagements. Peter Burgey hat mich nun auf eine weitere Methode (bzw. ein Hilfsmittel zur Visualisierung) hingewiesen, die ich vorher nicht kannte und wirklich nützlich finde – das Teufelsquadrat!

Doch beginnen wir mit einer kleinen Erinnerung:

Das Magische Dreieck

Das magische Dreieck beschäftigt sich mit den drei Zielgrößen Kosten, Zeit und Leistung, die untereinander ausbalanciert werden müssen.

Magisches Dreieck

Die Grundidee des Modells besagt, dass sich die Zielgrößen untereinander beeinflussen und sich jedes Projekt in einem Spannungsfeld befindet. Oft ist es nicht möglich, alle drei Zielgrößen gleichermaßen zu optimieren.

Beispiele:
Das Budget ist knapp, aber beim Hausbau sollen extrem hochwertige Materialien verwendet werden? Der Termin soll nach vorn geschoben werden, ohne das es mehr kostet? Genau mit solchen Problemen schlägt sich ein Projektleiter in der Praxis häufig herum.

Mehr Informationen zum Thema findest du in diesem Artikel.

Das Teufelsquadrat

Harry Sneed geht einen ähnlichen Weg, jedoch wird die Zielgröße „Leistung“ aufgespalten in Inhalt und Qualität dieser Leistung. Daraus ergeben sich nun vier Zielgrößen:

Das Teufelsquadrat

Wird eine der Zielgrößen geändert, so wirkt sich das auf die anderen Zielgrößen aus.

Beispiel:
Das Projekt soll einen Monat früher als geplant fertig werden. Das kann bedeuten, dass es teurer wird (Zielgröße Kosten), dass einige Bestandteile nicht umgesetzt werden können (Zielgröße Inhalt), oder dass die Erwartungen bezüglich der Zielgröße Qualität herunter geschraubt werden müssen:

Das Teufelsquadrat mit Änderungen im Projekt

Das Teufelsquadrat stellt schön dar, dass Eingriffe ins Projekt Auswirkungen auf andere Zielgrößen haben. Anders ausgedrückt: Wird eine Zielgröße verändert, muss auch mit Anpassungen von einer oder mehrerer anderer Zielgrößen gerechnet werden.

Einsatzgebiete des Teufelsquadrats

Das Teufelsquadrat kann gut für folgende Zwecke eingesetzt werden:

  • Grobe Zieldefinition und Visualisierung zum Projektstart: Alle Beteiligten sehen auf einen Blick die wichtigsten Zielgrößen. „Was wollen im wir im Projekt erreichen?“
  • Darstellung von Schwachstellen: Die grafische Darstellung hilft dabei, Widersprüche und Konkurrenzen zwischen den wichtigsten Zielgrößen früh zu erkennen.
  • Aufzeigen von Änderungen von Rahmenbedingungen: Eingriffe ins Projekt können visualisiert werden. Wie wirken sich Änderungen auf unsere Projektziele aus?

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Teufelsquadrat oder magisches Dreieck?

Das ist wohl Geschmacksache. Laut unserer Erfahrung wirkt der Begriff „Leistung“ für viele Menschen etwas abstrakt. Was genau bedeutet die Leistung eines Projekts? Die Unterscheidung in Projektinhalt (Was?) und Projektqualität (Wie gut?) lässt sich für viele einfacher anwenden.

Wer sich hingegen mit der Unterscheidung schwer tut, macht auch mit dem magischen Dreieck nichts falsch. Beide Darstellungen eignen sich sehr gut dazu, das Spannungsfeld im Projektmanagement darzustellen.

Fazit

Das Teufelsquadrat ist eine Erweiterung des magischen Dreiecks und damit ein einfaches Hilfsmittel, um die wichtigsten Zielgrößen im Projekt zu visualisieren. Treten Änderungen auf, können diese auch während der Projektlaufzeit gut durch die „Verformung“ des Quadrats dargestellt werden.

Gefällt dir das Teufelsquadrat auch so gut wie uns? Dann lade dir gern die kostenlose PowerPoint-Vorlage herunter und verwende die Folie zur Visualisierung deiner Projektziele.

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21 Kommentare zu „Das Teufelsquadrat im Projektmanagement“

  1. Avatar-Foto

    Der Gedanke, dass der Flächeninhalt des Quadrates gleich bleiben soll, ist aus meine Sicht in der Realität nicht umsetzbar. Vielmehr würde ich die Grundannahme formulieren, dass im echten Leben die Dimension „Kosten“ nahezu immer nachteilig beeinflusst wird.

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      Vermutlich hast du Recht! Billiger werden Projekte dann doch selten ;-) Ich finde jedoch, dass die grafische Darstellung noch einmal schön zeigt, dass eben genau diese Abhängigkeiten zwischen den Zielgrößen existieren – und das ist oftmals nicht allen Beteiligten bewusst.

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      Hallo Christian,
      der Flächeninhalt kann schon deshalb nicht gleich bleiben, weil die vier Dimensionen meist gar keine Skala besitzen.
      Wichtig ist aber, ein Modell zu haben, mit dem man die Auswirkungen von Eingriffen in das Projekt klarmachen kann. Denn leider gibt es genug Manager, die glauben, dass sie die Vorgaben und Rahmenbedingungen nahezu beliebig ändern können. Der Projektmanager zaubert das schon wieder irgendwie hin.
      Ich schau‘ meist in große Augen, wenn ich jemandem erkläre, was er gerade „angestellt“ hat.
      Gruß
      Peter

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    Hallo Andrea,
    das Teufelsquadrat gefällt mir wesentlich besser als das Dreieck. Es läßt sich sehr viel einfacher damit arbeiten und Änderungen besser verdeutlicht mitteilen, ohne große Erklärungen liefern zu müssen.
    Auch finde ich die Darstellung sehr viel besser gelungen um Ziele für das Projekt definieren zu können.
    Selbst eine Eigenreflexion für angestrebte und ausgearbeitete Projekte ist damit übersichtlicher und zeigt einem die ersten Schwachstellen auf. Ich werde in jedem Fall das Teufelsquadrat für die Präsentation meiner Projekte nutzen :)

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        hallo Andrea, ich setze das Teufelsquadrat gern zum Projektstart präventiv ein, habe es aber nun in Projektquadrat oder Einflussfaktorenquadrat umbenennt. Das wirkt bei meinen Webprojekten sachlicher.
        Die Begriff Inhalt und Qualität sind auch für meine Kunden verständlicher.
        Danke, Anton

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      Hallo Agi, vielen Dank für deinen Kommentar!

      Ja, da gibt es sicher verschiedene Ansichten. Meiner Meinung nach darf die Projektleitung (sicher in Absprache mit dem Auftraggeber) auch hier Abstriche machen, wenn allen Beteiligten die Auswirkungen bewusst sind.

      Viele Grüße
      Andrea

  3. Avatar-Foto

    Hallo zusammen,
    wenn man jetzt noch eines weitergeht, dann landet man bei einem FÜNFECK. Neben Kosten, Leistung (Inhalt), Zeit und Qualität etabliert sich (gut so!) das Eck „Zufriedenheit“ (Auftraggeber, Kunde, Stakeholder, etc.) immer mehr.
    Herzliche Grüße
    Christian

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      Hallo Christian,
      Hallo an alle anderen,

      bin gerade hierüber gestolpert…
      Deine Anregung, Christian, ist interessant. Ich denke jedoch, dass die Zufriedenheit eines Stakeholders aus der Summe der Erreichung der für ihn relevanten Zielgrößen (aus den vieren) resultiert. Man müsste das Modell daher eigentlich derart „aufbohren“, dass die, je nach Stakeholder unterschiedlich gewichteten, Einzelzielerreichungen zusammengefasst und ggf. auf einer anderen Skala dargestellt, die jeweilige Stakeholder-Zufriedenheit widerspiegelt (sorry für den langen Satz). Ich habe dazu auch eine Vorstellung, allerdings im Moment keine Zeit, das weiterzuführen, da meine Thesis fertig werden muss… :-/

      Aber vielleicht komme ich darauf zurück…

      Beste Grüße und weiterhin viel Erfolg allerseits,

      Tobias

  4. Avatar-Foto

    Hallo zusammen,
    am dargestellten Beispiel fällt mir auf, dass bei verlängerter Projektzeit die Kosten augenscheinlich sinken, denn alle drei (Kosten, Inhalt und Qualität) verringern sich. Ist das nur ein Versehen in der Darstellung oder lese ich das falsch?

    Gruß Falk

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      Hallo Falk,

      die Grafik sollte nicht im Detail überinterpretiert werden. Grundaussage: Alle vier Faktoren hängen miteinander zusammen. Ändert sich an einer Stelle etwas, dann auch an einer anderen. Man sollte sich einfach dieses Zusammenhangs bewusst sein :-)

      Viele Grüße
      Andrea

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      Hallo Falk,

      die Skalierung ist so, dass außen immer die guten und innen die schlechten Werte sind. Das heißt bei der Zeit und den Kosten ist außen niedrig, bei der Qualität und den Funktionen ist außen hoch.

      In der Tat ist es so, dass man die Zeit kürzer bekommt, indem man mehr Ressourcen einsetzt. Und durch den höheren Kommunikationsaufwand bei mehr eingesetzten Ressourcen sinkt die Produktivität. Damit steigt der Aufwand und somit steigen auch die Kosten, insofern stimmt die Abbildung. Will man die Kosten gleich halten bei kürzerer Zeit, dann geht das nur über weniger Funktionalität und/oder schlechtere Qualität.

      Umgekehrt ist es auch so, dass geringere Kosten durch längere Laufzeit „erkauft“ werden können. Die Argumentation ist genau umgekehrt wie oben.

      Allerdings hat alles seine Grenzen. Wenn Du schon bei einem Zweierteam angekommen bist, dann sparst Du durch eine weitere Reduzierung der eingesetzten Ressourcen keine Kosten mehr und wenn Du bei Teilteams von etwa 10 Mitgliedern angekommen bist, dann führen weitere Teammitglieder dazu, dass mehr Kommunikationsaufwand dazukommt als Ressourcen. Wobei dies Daumenwerte sind, die vom Entwicklungsstand des Unternehmens, von Methoden und auch (im IT-Falle) von den Technologien, um die es geht, beeinflusst werden.

      Gruß
      Peter

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    So ein Teufelsquadrat ist echt sehr praktisch. Vor allem wenn man die z.B. mittels Folien von verschiedenen Projekten übereinander legen kann. Dann wundert man sich wie unterschiedlich die sind und woran man arbeiten muss.

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    Hallo Andrea,
    ich setze das Viereck schon lange erfolgreich in der Praxis ein. Dein Artikel über das Teufelsquadrat hat mir sehr gut gefallen. Deshalb habe ich ihn gerne in meinem Blog verwendet.
    Vielen Dank Robert

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