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Artikel zum Double Diamond im Design Thinking

Der Double Diamond im Design Thinking: 4 Phasen einfach erklärt

Für Eilige: Alles Wichtige auf einen Blick

Was ist der Double Diamond?
Der Double Diamond ist ein Prozessmodell im Design Thinking, das in vier Phasen (Discover, Define, Develop, Deliver) den Wechsel zwischen divergentem (breitem) und konvergentem (zielgerichtetem) Denken veranschaulicht.
Warum ist das wichtig?
Das Modell hilft Designern und Teams, komplexe Probleme strukturiert zu lösen, die Zielgruppe besser zu verstehen und praxistaugliche Lösungen zu entwickeln.
Die wichtigsten Learnings:
➜ Das Prozessmodell wird in Form von zwei miteinander verbundenen Rauten („Diamanten“) dargestellt 
➜ Der Double Diamond zeigt, wie du von einer vagen Idee zum handfesten Ergebnis kommst.
➜ Nur wer Probleme wirklich versteht, kann geniale Lösungen finden.

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Was hat Design Thinking mit Diamanten zu tun? In diesem Artikel erhältst du einen Überblick über den sogenannten „Double Diamond“, das grundlegende Vorgehen und den vier Bestandteilen, die ein Design-Thinking-Projekt ausmachen.

Dieser Artikel ist Teil 5 der Serie über Design Thinking. Du willst mehr erfahren? Dann schau gern in die anderen Teile rein:
Teil 1: Grundlagen Design Thinking
Teil 2: Der Design-Thinking-Prozess
Teil 3: Design-Thinking-Workshop
Teil 4: Personas im Design Thinking
Teil 5: Der Double Diamond

Was ist das Double Diamond Modell im Design Thinking?

Im Design Thinking haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten verschiedene Design-Thinking-Prozesse herausgebildet. Auch wenn sie sich im Detail unterscheiden, orientieren sie sich an den gleichen Prinzipien:

  • Zunächst wird ein Thema breit betrachtet bzw. tief ins Thema eingetaucht.
  • Anschließend werden die Informationen strukturiert, ggf. Personas erstellt und zielgerichtete Maßnahmen abgeleitet.

Dieses Vorgehen kann schön grafisch in Form von zwei Rauten bzw. „Diamanten“ dargestellt werden und sieht so aus:

Design Thinking: Double Diamond

Zugegeben: Das sind sehr vereinfachte Diamanten, aber es geht schließlich lediglich um ein anschauliches Modell. Der eigentliche Begriff des „Double Diamonds“ wurde vom British Design Council geprägt. Zwar stammt der schöne Name von den Briten, diese haben sich allerdings am Divergenz-Konvergenz-Modell des Linguisten Béla H. Bánáthy orientiert.

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Das Modell des Double Diamonds zeigt, wie du Probleme systematisch löst: Erst wird ein Thema breit erkundet und verstanden, dann strukturiert und gezielt bearbeitet – grafisch dargestellt als zwei Diamanten. So wird aus Chaos Klarheit, und aus guten Ideen werden echte Lösungen.

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Exkurs: Divergentes und konvergentes Denken

Um den Double Diamond richtig zu verstehen, solltest du die Begriffe des divergenten und konvergenten Denkens kennen. Der Persönlichkeits- und Intelligenzforscher Joy Paul Guilford hat die Bezeichnungen für zwei verschiedene Arten des Denkens geprägt:

  • Divergentes Denken: In dieser Denkweise werden viele Ideen und Lösungsansätze gesucht und dabei möglichst frei, unsystematisch, spielerisch und experimentierfreudig gedacht. Typische Stichworte: Du denkst “über den Tellerrand” oder “out of the box”.
  • Konvergentes Denken: Dieses Denken wird auch als „gleichgerichtetes“ Denken bezeichnet, das auf eine möglichst genaue Lösung oder richtige Antwort abzielt. Hier wird systematisch, rational-logisch und planmäßig gedacht.
Divergentes und konvergentes Denken im Design Thinking

Im Design-Thinking-Prozess wird diese Tatsache berücksichtigt und beide Denkweisen in unterschiedlichen Phasen abwechselnd eingesetzt. Mit etwas Fantasie siehst du in diesem Bild bereits einen der beiden Diamanten.

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Divergentes und konvergentes Denken sind wie die Yin und Yang des Design Thinkings: Erst lässt du deine Ideen wild sprudeln und denkst spielerisch „out of the box“ (divergent), dann bringst du Ordnung rein und suchst gezielt die beste Lösung (konvergent). Der Double Diamond vereint beides – ein perfektes Zusammenspiel!

Die 4 Phasen des Double Diamond im Design Thinking

Der Double Diamond ist in vier Phasen unterteilt. Schauen wir sie uns mal näher an: 

  • Discover (Entdecken)
    Diese erste Phase ist einer der wichtigsten Schritte im Design Thinking. Statt Annahmen zu treffen, wird hier tief in die Welt der Zielgruppe eingetaucht. Um den entscheidenden Schritt voranzukommen, werden große Mengen an Informationen gesammelt, beispielsweise durch Beobachten von Betroffenen oder durch Interviews.
  • Define (Definieren)
    In dieser Phase werden die Informationen aus der vorherigen Phase sortiert und strukturiert. Welche Muster werden entdeckt? Gibt es wiederkehrende Probleme der Nutzer oder Kunden? Genau hier wird angesetzt und das konkrete Problem dieses Design-Thinking-Projekts definiert.
  • Develop (Entwickeln)
    Probleme sind da, um gelöst zu werden – und dafür braucht es gute Ideen. In dieser Phase im zweiten Diamant wird wieder breit gedacht, um möglichst viele Lösungsansätze und Ideen zu entwickeln. Oft wird in dieser Phase ein Brainstorming eingesetzt und anschließend die besten Ideen ausgewählt.
  • Deliver (Umsetzen)
    Ideen sind schön und gut – aber funktionieren sie auch in der Praxis? Genau diese Frage wird in der Deliver-Phase beantwortet. Hierfür bietet sich Prototyping und ein Test an echten Nutzern an. Dabei werden oft kleine Tests durchgeführt, Funktionierendes weiterentwickelt und nicht-funktionierende Lösungen verworfen.

In einem Design-Thinking-Workshop können die Phasen linear in einem kompakten Format durchlaufen werden. Führst du ein ausgewachsenes Design-Thinking-Projekt durch, werden die Phasen in der Regel iterativ durchlaufen. 

Fazit zum Double Diamond Prozess

Der interessante Begriff „Double Diamond“ ist eine ganz einfache Sache: Kombiniere divergentes Denken (breit und spielerisch) und konvergentes Denken (rational und zielgerichtet) in verschiedenen Phasen eines Design-Thinking-Projekts und stelle den Prozess grafisch dar – schon hast du einen doppelten Diamanten.

Der Double Diamond ist ein echter Schatz für Designer und alle, die gemeinsam mit ihren Stakeholdern an kreativen Lösungen arbeiten. Die strukturierte Ideenfindung hilft dabei, ein Thema bestmöglich zu verstehen und gezielt Lösungen zu entwickeln, die auch in der praktischen Implementierung funktionieren.

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