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Artikel: Was ist Roadmapping?

Roadmapping: Was und wofür? Ein kompakter Überblick

Auf den Punkt gebracht

Roadmappping beschreibt den Prozess zur Erstellung einer Roadmap. Eine Roadmap ist nichts anderes als ein visueller Fahrplan, in dem die Schritte zum Erreichen von strategischen Zielen auf einer Zeitachse dargestellt werden. Je nach Einsatzzweck können Roadmaps eine High-Level-Perspektive darstellen oder sehr konkret werden.

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Stell dir vor, du gründest ein Unternehmen, entwickelst ein neues Produkt oder leitest ein konzernweites Projekt. Mit Sicherheit liegt all dem eine Vision zugrunde – aber wie setzt du diese in die Tat um? Wie behältst du den langfristigen Überblick über die wichtigsten Schritte? Wie stehst du sicher, dass du dich nicht in Details verlierst? Gute Nachrichten: Genau hier kommen Roadmaps bzw. Roadmapping ins Spiel.

Was ist eine Roadmap?

Beginnen wir mit einer kurzen Begriffsklärung: Eine Roadmap ist nichts anderes als ein Fahrplan. Dieser zeigt übersichtlich, auf welchem Weg strategische Ziele erreicht werden sollen. Roadmaps entstehen dann, wenn strategisch geplant wird und die Ergebnisse anschaulich visualisiert werden.

Eine Roadmap ist das visuelle Ergebnis eines strategischen Planungsprozesses und dient zur Kommunikation der erarbeiteten Strategie.

Roadmapping - Ein Beispiel

Roadmaps können ein ganzes Unternehmen aus einer High-Level-Perspektive betrachten („Wo stehen wir und wo wollen wir in den nächsten Jahren hin?“), aber auch sehr detailliert für ein konkretes Produkt erstellt werden („Wann passiert was?“).

Du siehst schon: Unterschiedliche Detailtiefen, verschiedene Anwendungszwecke – es gibt offenbar nicht DIE Roadmap. Die meisten Roadmaps haben aber einen gemeinsamen Nenner: Auf einer Zeitachse werden Themen bzw. Aufgabenblöcke so dargestellt, dass alle Beteiligten eine Antwort auf folgende Frage erhalten:

Was wollen wir wann tun?

Beispiel:
In einem mittelständigen Unternehmen zur Herstellung von Küchenzubehör werden neue Produkte eingeführt und bestehende verbessert. Auf einer Roadmap wird für alle Beteiligten visualisiert, was auf lange Sicht wann passieren soll. Dabei spielen konkrete Termine oft eine untergeordnete Rolle – es zählt der Blick aufs große Ganze. Die Roadmap wird in PowerPoint gepflegt, in regelmäßigen Abständen aktualisiert und im Großformat ausgedruckt, sodass alle Beteiligten den Fahrplan vor Augen haben.

Was ist Roadmapping?

Kurz und schmerzlos: Roadmapping ist nicht anderes als der Prozess, in dem eine Roadmap entsteht. In diesem Prozess werden Schritte, Maßnahmen und Ressourcen festgelegt, um eine Vision Realität werden zu lassen. Etwas deutscher aber länger formuliert könnte man also statt von „Roadmapping“ auch von der „Entwicklung/Erstellung einer Roadmap“ sprechen.

Roadmapping findet meist im Team statt und kann mithilfe verschiedenster Werkzeuge erfolgen: Von Excel-Tabellen, über Kanban-Boards, PowerPoint-Folien oder Grafiken in speziellen Roadmapping-Tools ist alles möglich.

Einer der wichtigsten Schritte im Roadmapping-Prozess ist das Teilen und Kommunizieren der Roadmap für wichtige Zielgruppen wie Team-Mitglieder, andere Abteilungen oder die Geschäftsführung.

Beispiel:
In einer App zur Zeiterfassung sollen neue Features implementiert werden, wie eine Erinnerungsfunktion, die Möglichkeit zum Upload individueller Hintergrundbilder und das Exportieren von Berichten. Auf der Roadmap wird zunächst die Vision eingetragen „Zeiterfassung leicht gemacht für alle“. Jedes Feature wird als einzelnes Element eingefügt, inklusive einer kurzen Beschreibung und dem verantwortlichen Teilprojektleiter. Im letzten Schritt werden die Features auf der Zeitschiene verschoben: Was wird zuerst umgesetzt, was kommt erst später? Diese Roadmap dient als Basis für die gemeinsame Arbeit und wird in Statusmeetings und Reviews eingesetzt.

Arten von Roadmaps

Im Roadmapping gibt es nur einen Weg? Weit gefehlt! Es gibt eine Reihe von Roadmaps für unterschiedliche Themen:

  • Technologie-Roadmap
  • Produkt- und Innovations-Roadmap
  • IT/Software-Roadmap
  • Agile Roadmaps
  • HR-Roadmap
  • Content-Roadmap
  • Integrierte Roadmap
  • Unternehmensweite Roadmap
  • Change-Roadmap (Roadmap in einem Veränderungsprozess)

Abhängig vom Unternehmen, der Zielstellung und dem Detailgrad können diese Roadmaps sehr unterschiedlich aussehen, je nach Prioritäten und Anforderungen.

Du willst mehr dazu wissen: Hier gibt es einen Artikel über verschiedene Roadmap-Arten.

Inhalte einer Roadmap

Auch wenn es verschiedenste Arten von Roadmaps gibt, findest du die folgenden Elemente fast immer:

  • Zeitachse: Eine Roadmap bildet in der Regel einen Blick in die Zukunft ab. Die Zeitachse erstreckt sich oft über mehrere Monate bis hin zu Jahren.
  • Ziele bzw. Themenbereiche Meist werden im linken Bereich die wichtigsten Ziele bzw. Themenbereiche definiert.
  • Projekte bzw. Aufgabenblöcke : Im Hauptbereich der Roadmap werden die Projekte bzw. Aufgabenblöcke angeordnet, die zur Erreichung der Ziele nötig sind.
  • Verantwortliche: Optional können die Verantwortlichen eingetragen werden.
  • Termine: Auch wichtige Termine wie Meilensteine oder Reviews können enhalten sein.
  • Fortschritt: Durch Schattierung von Balken kannst du auch den Fortschritt von Aufgabenblöcken visualisieren.
Roadmapping: Bestandteile einer Roadmap

Unterschied zwischen Roadmapping und Projektplanung

Jetzt denkst du vielleicht: „Mooooment … Ziele, Aufgaben, Verantwortliche und Termine: Wo ist denn der Unterschied zum Projektplan?“ Gute Frage! Schauen wir auf zwei Unterschiede:

  • Perspektive: Eine Roadmap wird häufiger aus einer „High-Level“-Perspektive erstellt und gibt einen Überblick über ein ganzes Unternehmen, eine komplette Abteilung oder ein bestimmtes Produkt. Ein Projektplan hingegen ist deutlich detaillierter mit konkreten Aufwänden und Terminen.
  • Projektfokus: Eine Roadmap wird oft (aber nicht immer) projektübergreifend erstellt, während ein Projektplan sich auf ein einzelnes Projekt bezieht.
  • Zeitrahmen: Während eine Roadmap oft langfristig(er) in die Zukunft schaut, ist ein Projektplan auf die Projektdauer beschränkt. In der Praxis werden die Methoden unterschiedlich eingesetzt, teilweise sind die Übergänge fließend. Neben den typischen High-Level-Roadmaps für die langfristige strategische Planung werden auch Roadmaps eingesetzt, die in der Praxis nichts anderes ein Projektplan sind, inklusive detaillierter Aufgaben, Ressourcen und Aufwänden.

Vorteile von Roadmapping

Roadmaps haben eine Reihe von Vorteilen, von denen du in jedem Fall profitierst:

  • Visualisiert die Vision: Mit einer Roadmap visualisierst du den Weg zur Umsetzung einer Vision. Das kann eine Vision zu einem Produkt („Unser Stuhl soll den Rücken unserer Kunden unterstützen“, einer Dienstleistung („Durch unsere App sollen Kunden schnell, einfach und sorgenfrei bezahlen können“) oder auch zu einem ganzen Unternehmen sein („Mit unserem Datenschutzunternehmen sollen sich die Kunden sicher fühlen“).
  • Fördert die Kommunikation: Durch die Darstellung von zeitlichen und logischen Verknüpfungen über einen größeren Zeitraum wird ein gemeinsames Bild geschaffen, das als Basis für Diskussionen zwischen verschiedensten Beteiligten genutzt werden kann.
  • Verknüpft Ziele: Ziele einer Abteilung oder Unternehmensdivision werden mit der gesamten Strategie des Unternehmens verknüpft. Auf diese Weise wird Transparenz für alle geschaffen.
  • Erhöht das Verständnis: Warum tun wir gerade was? Weshalb ist das wichtig? Eine Roadmap zeigt übersichtlich, welche Schritte zum Erreichen von übergeordneten Business-Zielen nötig sind.
  • Vereinfacht Priorisierung: Die Roadmap zeigt einen Weg zum Erreichen der Ziele und Visionen auf und definiert dadurch klare Prioritäten. Ein Randthema wirkt gerade besonders spannend, dient aber weder der Zielerreichung noch ist es in der Roadmap enthalten? Dann sollte es nicht priorisiert werden.
  • Ist visuell: Bilder sagen einfach mehr als Worte. Stell dir vor, du müsstest alle genannten Informationen in einem Word-Dokument in Textform vermitteln – na dann, viel Spaß im nächsten Meeting!

Du siehst: Roadmaps motivieren, setzt einen klaren Fokus und fördert die Kommunikation in Teams, Unternehmen oder vor Geldgebern.

Fazit

Eine Roadmap blickt in die Zukunft und ist eine Visualisierung eines strategischen Plans. Setzt du Roadmaps in deinem Unternehmen oder Projekt ein, dann verschaffst du allen Beteiligten einen visuellen Überblick über dein Vorhaben und zeitliche und logische Abfolgen, erhöhst die Akzeptanz und sorgst dafür, dass alle die Ziele klar vor Augen haben.

Indem du dir schon im Vorfeld über viele wichtige Punkte wie Vision und Beteiligte Gedanken machst, profitierst du auch im eigentlichen Projekt (oder den Projekten falls es mehrere sind) von der erstellten Roadmap – egal ob es um Produktentwicklung, Optimierung von Dienstleistungen oder beim Auf- oder Ausbau ganzer Unternehmen geht.

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Fragen und Antworten

Was gehört alles in eine Roadmap?

Grundlegend brauchst du für eine Roadmap eine Zeitachse (das kann in Wochen, Monaten oder Jahren sein), Ziele, Themenblöcke, Verantwortliche, Meilensteine und natürlich den aktuellen Fortschritt.

Wie macht man eine Roadmap?

1. Definiere die Zeitachse.
2. Liste die Themen und Aufgaben untereinander auf.
3. Füge relevante Meilensteine und Verantwortlichkeiten ein.
4. Tracke den Fortschritt.

Was ist eine Projekt-Roadmap?

Eine Projekt-Roadmap ist ein Übersichtsplan zu deinem Projekt. Du kannst es dir wie eine langfristige Streckenroute vorstellen, bei der alle wichtigen Haltestellen deines Projektes enthalten sind.

Welche Arten von Roadmaps gibt es?

Es gibt folgende Arten von Roadmaps:
Technologie-Roadmap
Produkt- und Innovations-Roadmap
IT/Software-Roadmap
Agile Roadmaps
HR-Roadmap
Content-Roadmap
Integrierte Roadmap
Unternehmensweite Roadmap
Change-Roadmap (Roadmap in einem Veränderungsprozess)

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