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Kämpfer oder Vermeider: Welcher Konflikttyp bist du?

Kämpfer oder Vermeider: Welcher Konflikttyp bist du?

Auf den Punkt gebracht

Das Thomas-Kilmann-Modell mit seinen fünf Konfliktstilen gibt einen Überblick über das Verhalten von Menschen in Konfliktsituationen. Dieses Modell hilft sowohl dem Projektleiter, typische Teamrollen zu identifizieren, als auch jedem einzelnen, sein eigenes Verhalten in Konflikten einzuschätzen und ggf. anzupassen.

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Was ist das Thomas-Kilmann-Modell? Kurz gesagt: Es geht um Konflikte und menschliches Verhalten in Konflikten. Konflikte mag wohl kaum jemand. Wobei … es mag diese besonderen Gesellen geben, die keiner Konfrontation aus dem Weg gehen. Doch stell dir vor, in deinem Team bilden sich zwei Fronten: Die Stimmung ist durchwachsen, sowohl deine eigene Arbeit als auch der Projekterfolg stehen auf dem Spiel.

Wie würdest du reagieren? Welcher Konflikttyp bist du?

Das Konfliktmodell nach Thomas & Kilmann

Wie schön, dass sich schlaue Menschen gern anschauliche Modelle ausdenken, die komplizierte Sachverhalte einfach erklären. Eines davon ist das Thomas-Kilmann-Modell, das von Kenneth Thomas und Ralph Kilmann entwickelt wurde. Dieses unterscheidet zwei Dimensionen:

  • Orientierung an eigenen Interessen, Sorge um mich selbst, Selbstbehauptung
  • Orientierung an Interessen der anderen, Sorge um andere, Rücksichtnahme

Grafisch dargestellt ergibt sich eine Matrix mit insgesamt fünf typischen Konfliktstilen. Schau dir die fünf Stile mal etwas genauer an:

Thomas-Kilmann-Modell für das Verhalten in Konflikten

Die 5 Stile des Thomas-Kilmann-Modells

Der Raushalter: Vermeiden

Durchsetzungsvermögen: Niedrig
Kooperationswille: Niedrig

Dieser Kandidat geht Konflikten gern aus dem Weg. Er will weder seine eigenen Interessen durchsetzen, noch versucht er die der anderen zu wahren.

Typische Denkansätze:

  • „Ich halte mich da raus.“
  • „Das ist nicht mein Problem.“
  • „Ich möchte keine Position beziehen.“
  • „Vielleicht löst sich das Problem von allein.“

Der freundliche Helfer: Entgegenkommen und nachgeben

Durchsetzungsvermögen: Niedrig
Kooperationswille: Hoch

Menschen dieses Konflikttyps stellen ihre eigenen Interessen gern in den Hintergrund, um die Bedürfnisse anderer zu erfüllen. Im extremsten Fall führt dies zur Selbstaufopferung.

Typische Denkansätze:

  • „Wenn es dem anderen hilft …“
  • „Ich gebe lieber nach, bevor es eskaliert.“
  • „Meine Wünsche sind nicht so wichtig.“

Der Problemlöser: Zusammenarbeiten und integrieren

Durchsetzungsvermögen: Hoch
Kooperationswille: Hoch

Es muss doch eine Lösung geben! Wer diesen Konfliktstil wählt, sucht aktiv nach Lösungen, die für alle akzeptabel sind.

Typische Denkansätze:

  • „Es nützt nichts, dem Konflikt aus dem Weg zu gehen.“
  • „Zwei Köpfe denken besser als einer.“
  • „Ich gehe den Konflikt aktiv an und suche die für alle beste Lösung.“

Der harte Kämpfer: Konkurrieren und dominieren

Durchsetzungsvermögen: Hoch
Kooperationswille: Niedrig

Das typische Alpha-Tier? Wer so in Konflikte geht, stellt seine eigenen Interessen in den Vordergrund.

Typische Denkansätze:

  • „Ich will gewinnen!“
  • „Ich habe die Macht und setze sie auch durch.“
  • „Mein Weg ist der beste.“

Die goldene Mitte: Kompromisse finden

Menschen mit diesem Konfliktstil suchen nach passenden Lösungen für alle und sind bereit, die eigenen Interessen zurückzustecken. Sie sind sich oft darüber bewusst, dass es nicht immer die perfekte Win-Win-Lösung gibt.

Typische Denkansätze:

  • „Wie können wir für alle eine akzeptable Lösung finden?“
  • „Ich bin bereit, etwas aufzugeben, wenn es den anderen nützt.“

Die Konfliktstile in der Übersicht

Jeder Stil führt zu einer gewissen Art von Lösung, doch nicht jede ist immer die beste. Die folgende Grafik des Thomas-Kilmann-Modells zeigt, welche Ergebnisse die einzelnen Konfliktstile mit sich bringen:

Die Konfliktstile des Thomas-Kilmann-Modells im Überblick

Die folgende Tabelle zeigt typische Verhaltensweisen, Vor- und Nachteile sowie Einsatzgebiete der Konfliktstile:

VerhaltenVorteileNachteilePasst zu
Vermeidenhält sich raus, zieht sich zurück, vermeidet Kontaktggf. weniger stressig, „sicherer Hafen“, weniger zeitraubendüberlasst das Ruder anderen, lässt eigene Chancen austrivialen Konflikten oder solchen, in denen keine Chance auf das Gewinnen besteht
Nachgebenopfert sich selbst, lässt anderen den Vortritt, akzeptiert unangenehme Entscheidungengilt als helfend und harmoniestiftend, baut oft Beziehungen aufopfert eigene Interessen, kann als schwach gelten und ausgenutzt werdenKonflikten, in denen ein Experte die bessere Lösung hat oder wenn man sich zukünftige Vorteile verspricht
Kompromisssucht den Mittelweg und schnelle Entscheidungen, die für alle akzeptabel sindfair, entscheidungsstark und pragmatischeigene Interessen werden teilweise zurückgestellt, kann als zu schneller Ausweg genutzt werdenÜbergangslösungen oder wenn alle gleich wichtige Ziele verfolgen
Zusammenarbeitensucht aktiv nach der besten Lösung für alle, analytisch und empathischWin-Win-Situation, findet oft langfristige Lösungen für alleraubt Zeit und Energie, benötigt viel Kommunikationkomplexen Situationen, in denen die perfekte Lösung für alle gesucht wird
Durchsetzenangriffslustig, hört nicht gern zu, steht für die eigenen Interessen geradeschnelle Lösungen nach eigenem Interesse, steht klar für sich und sein Teamkann Beziehungen zerstören und Motivation rauben, Sackgassen, FehlentscheidungenSituationen, in denen schnelle Entscheidungen gefordert sind

Welcher Stil ist der richtige?

Alle – oder auch keiner. Wie so oft gibt es keine Schwarz und Weiß: Konflikte sind situationsabhängig, und kaum jemand handelt immer nach dem gleichen Stil. Genau das ist wichtig: Jeder sollte sich darüber bewusst sein, welche Stile es gibt, eine Situation einschätzen und sich dann gezielt für eine Strategie entscheiden.

Effektiv kommunizieren im Projekt – aber wie?

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Fazit

Das Thomas-Kilmann-Modell: Die fünf Konfliktstile geben einen schönen Überblick über das Verhalten von Menschen in Konfliktsituationen. Dieses Modell hilft sowohl im Projektmanagement, typische Teamrollen zu identifizieren, als auch jedem einzelnen, sein eigenes Verhalten in Konflikten einzuschätzen und ggf. anzupassen.

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