Auf einen Blick
Six Sigma wird immer dann eingesetzt, wo Prozesse verbessert oder die Fehlerrate gesenkt werden soll. Mithilfe verschiedener Methoden soll eine höhere Qualität, Wirtschaftlichkeit und vor allem Kundenzufriedenheit erreicht werden.
Wenn du manchmal das Gefühl hast, irgendetwas verpasst zu haben und dich bei manchen Themen abgehängt fühlst: Kein Problem, das geht uns allen manchmal so. Falls du zum Beispiel keinen blassen Schimmer hast, was es mit diesem ominösen „Six Sigma“ auf sich hat, dann werden wir dieses Problem in diesem Artikel lösen. Hier wird jetzt Aufklärungsarbeit geleistet!
Was ist eigentlich Six Sigma?
Ja, was ist es eigentlich? Eine Sammlung von Werkzeugen, ein Konzept im Qualitätsmanagement, ein Vorgehensmodell für Projekte? Irgendwie ein bisschen von allem.
Ein bisschen griffiger wird es, wenn wir uns anschauen, wofür Six Sigma eingesetzt werden kann:
- überall dort, wo Prozesse verbessert werden sollen
- in Unternehmen, in denen die Fehlerrate gesenkt werden soll
Dies soll zu einer höheren Qualität, Wirtschaftlichkeit und vor allem Kundenzufriedenheit führen. Klingt doch ganz gut – und dennoch etwas allgemein. Schließlich sind das Ziele, die im Qualitätsmanagement immer erreicht werden sollen. Was also zeichnet Six Sigma aus?
Nach Wikipedia ist Six Sigma die „Beschreibung, Messung, Analyse, Verbesserung und Überwachung von Geschäftsvorgängen mit statistischen Mitteln“.
Statistische Mittel spielen also eine wichtige Rolle. Six Sigma kann als eine Art Werkzeugkasten angesehen werden: Es existieren klare Vorgaben, wie es im Unternehmen umgesetzt werden soll – inklusive Rollenbeschreibungen, Abläufen und Methoden. Ursprünglich kommt Six Sigma aus Produktionsunternehmen (Toyota und General Electric waren die Vorreiter), doch heute werden die Methoden auch in anderen Branchen erfolgreich eingesetzt.
Six Sigma wird üblicherweise in Projektform eingesetzt – hier haben wir den Bezug zum Projektmanagement. Gibt es an einer Stelle ein Problem (Qualitätsmängel? Zu hohe Kosten? Häufige Reklamationen?), kann ein Six Sigma-Projekt aufgesetzt werden. Und das folgt einem ganz klaren Ablauf, nämlich dem DMAIC-Zyklus.
Der DMAIC-Zyklus
Der DMAIC-Zyklus bildet die Grundlage für den Ablauf von Six Sigma-Projekten und basiert auf dem bekannten PDCA-Zyklus aus dem Qualitätsmanagement. Noch so eine Abkürzung. Was steckt dahinter?
Beide Methoden verfolgen den Ansatz, ein Problem systematisch anzugehen und mögliche Maßnahmen nicht nur umzusetzen, sondern auch deren Auswirkung zu kontrollieren.
Während der PDCA-Zyklus aus vier Phasen besteht (Plan, Do, Check, Act) und zyklisch durchlaufen wird, folgt der DMAIC-Zyklus einem eher sequentiellen Ansatz. Im Klartext: Der DMAIC-Zyklus bietet die Vorlage für ein Six Sigma-Projekt zur Prozessverbesserung. Ein Projekt – einmaliger Durchlauf durch den Zyklus.
Und so sieht das gute Stück aus:
Das Schöne ist: Für alle diese Phasen stellt Six Sigma Werkzeuge zur Verfügung – in Form einer umfangreichen Toolbox.
Der Six-Sigma-Werkzeugkasten
Welche Werkzeuge sind denn in der Toolbox enthalten: Jede Menge! Schau dir die folgende Tabelle an:
Kategorie | Werkzeuge |
---|---|
Statistikwerkzeuge | Statistische Versuchsplanung Regressionsanalyse Wahrscheinlichkeitsnetz Messsystemanalyse Varianzanalyse Faktorielle Versuche |
Kundenwerkzeuge | Kano-Modell Anforderungsstrukturierung House of Quality Conjoint Analyse Kundeninterviews Taguchi Verlustfunktion Fragebogengestaltung |
Managementwerkzeuge | Netzplandiagramm Portfoliodiagramm Baumdiagramm Beziehungsdiagramm Affinitätsdiagramm Entscheidungsbaum |
Designwerkzeuge | Fehlerbaumanalyse FMEA Konzeptselektion Quality Function Deployment Poka Yoke TRIZ Fehlerbaumanalyse Toleranzanalyse |
Projektwerkzeuge | Stakeholderanalyse Netzplantechnik Regelkarten Projekt- und Teambeschreibung Kosten-Nutzen-Analyse CTQ-Analyse |
Schlankheitswerkzeuge | Flussdiagramm Wertstromanalyse Verschwendungsanalyse Standardisierung Versorgungskettenmatrix Red-Tag-Analyse Rüstzeitanalyse |
Qualitätswerkzeuge | Pareto-Diagramm Ishikawa-Diagramm Relationendiagramm Regelkarten Prüfformulare Histogramm 5-W-Methode |
Puh, ganz schön viele! Für Six Sigma-Projekte sind deshalb folgende Fragen immens wichtig:
- Welches Problem möchte ich genau lösen?
- Welche Werkzeuge eignen sich am besten, um zur Lösung zu gelangen?
- Wie setze ich die Werkzeuge richtig ein?
Six Sigma-Projekte fängt man nicht „einfach mal so“ an. Eine fundierte Ausbildung bildet die Grundlage für erfolgreiche Projekte dieser Art. Woher soll man sonst wissen, wie diese enorme Anzahl an Methoden zielführend eingesetzt werden soll?
Kostenfreies Six Sigma-Zertifikat
Six Sigma-Ausbildung kostenlos? Ja, das gibt es. Zugegeben: Es ist eine inoffizielle und wirklich sehr überschaubare Mini-Online-Ausbildung, für die man am Ende tatsächlich ein Zertifikat erhält.
Jeder, der sich mit den unterschiedlichen Ausbildungslevels auskennt, wird den „White Belt“ nicht offiziell anerkennen. Wer allerdings Spaß daran hat, sich in die Grundlagen von Six Sigma einzulesen und ein paar Testfragen zu beantworten, der sollte sich den folgenden Link ruhig einmal anschauen – schaden wird es ganz sicher nicht:
Kostenloses Six Sigma White Belt Zertifikat
Und? Fragen richtig beantwortet? Zertifikat erhalten? Dann betrachte dich als jemand, der Grundwissen im Six Sigma hat!
Fazit
Mit Hilfe der umfangreichen Methoden und Werkzeuge aus der Six-Sigma-Toolbox und der Anwendung des DMAIC-Zyklus können Geschäftsprozesse überwacht und optimiert werden. Six Sigma kommt überwiegend in Produktionsunternehmen zum Einsatz, wird aber auch in anderen Branchen eingesetzt. Wichtig: Kein Six-Sigma-Projekt gleicht dem anderen. Für jedes Projekt muss analysiert werden, welche Werkzeuge am besten geeignet sind.
Super Tipp! Vielen Dank.
Danke für den Tipp! War eine nette Auffrischung :)