Auf einen Blick
Gegensätzliche Anforderungen, unterschiedliche Interessen, hohe Anforderung an Kompetenzen: Dieser Artikel beantwortet die Fragen, warum Projekte besonders anfällig für Stress sind und welche Auslöser und Auswirkungen Stress hat.
„Ich bin gestresst!“
„Ganz schön stressig!“
„Oh Mann … ich bin voll gestresst.“
Sätze wie diese kommen dir sicher bekannt vor. Ich zumindest kenne niemanden, der nicht ab und zu unter Stress leidet. Oft ist das kein gutes Gefühl: Viele von uns fühlen sich gehetzt, überfordert und angespannt.
In diesem Artikel schauen wir genauer hin: Was ist Stress eigentlich? Und warum ist die Arbeit in Projekten oft besonders stressig?
Was ist Stress?
Hinweis:
In diesem Artikel schauen wir zugegeben nur aus einer Vogelperspektive auf das Thema Stress. Falls du mehr in die Tiefe gehen möchtest, dann schau gern beim Anti-Stress-Team vorbei.
Kurz und knapp: Stress ist eine physische oder psychische Reaktion, die durch äußere Reize hervorgerufen wird. Diese Reize werden auch Stressoren genannt.
Wie diese Stressoren und Reaktionen aussehen können, schauen wir uns weiter unten an. Zunächst klären wir eine andere Frage:
Ist Projektarbeit stressig?
Diese Frage sollten wir Projektmanagern selbst stellen – und das haben wir im Projektmanagement-Report 2022 getan. Das Ergebnis:
„Viel Stress, Überstunden als Standard und eine noch stressigere Zukunft: Die Mehrheit stimmt dem zu. Fast 40 % der Befragten schaffen wichtige Aufgaben nicht und reagieren mehr als dass sie aktiv agieren. Dies spricht für eine bereits bestehende objektive Überforderung, in der nur noch reagiert werden kann.„
Projektmanagement-Report 2022
Du siehst: Nicht alle empfinden ihre Rolle als übermäßig stressig – aber mehr als die Hälfte stimmen der Aussage „Ich empfinde meinen Job als stressig“ zu. Grund genug, mal näher hinzuschauen. Sind Projekte besonders stressanfällig?
Warum Projekte besonders stressanfällig sind
Keine Frage: Auch die Arbeit in Routinetätigkeiten kann von Zeit- und Leistungsdruck geprägt sein. Trotzdem finden Projekte unter besonderen Rahmenbedingungen statt, die den echten oder gefühlten Druck erhöhen.
In einer idealen Welt werden alle Handlungen eines Projekts konsistent auf ein definiertes Ziel ausgerichtet. Klingt schön und einfach, sieht in der Praxis oft anders aus – dann gibt es nämlich jede Menge gegensätzliche Anforderungen:
- Schnelle Umsetzung vs. hohe Qualität
- Hohe Qualität vs. niedrige Kosten
- Interessen des Teams vs. Interessen der Stakeholder
- Detaillierte Planung vs. hohe Flexibilität
- Fachliche Details vs. Überblicksdenken
Du siehst: Viele der Spannungsverhältnisse ergeben sich bereits aus dem magischen Dreieck. Durch diese Zielkonflikte werden ständig Entscheidungen gefordert, müssen Kompromisse eingegangen und Risiken abgewägt werden. Keine leichte Aufgabe!
Diese Spannungsfelder sind an sich bereits Auslöser von Stress – aber es gibt noch viel mehr.
Stressoren im Projekt: Wodurch wird Stress ausgelöst?
Stress kann durch verschiedenste Stressoren ausgelöst werden. Es folgt eine beliebig erweiterbare Liste:
Äußere Stressoren | Innere Stressoren |
---|---|
Micromanagement Ressourcenengpässe und -konflikte Unrealistische Terminvorgaben Unzureichende Fach- und Managementkenntnisse Zu viele Überstunden Unklare Zielvorgaben Unklare Zuständigkeiten und Unternehmensstrukturen Unrealistische und nicht umsetzbare Anforderungen Verdrängte Risiken Konflikte im Team oder im Unternehmen Unklare Entscheidungsprozesse Sich häufig ändernde Rahmenbedingungen Geringe Führungskompetenz des Projektleiters | Hohe Erwartungen an sich selbst Perfektionismus Minderwertigkeitsgefühle, Selbstzweifel Ängste und Sorgen Grübeln Ärger, Wut und Scham Unsicherheit und Kontrollverlust Feste Meinungen und Glaubenssätze |
Das klingt alles wenig erbaulich, oder? Stressoren können aber auch folgende Punkte sein:
- Neuartige Aufgaben
- Anspruchsvolle Aufgaben
- Ein motiviertes Projektteam
- Ein kompetenter Projektleiter
- Hochwertiges Equipment
Ja, du hast richtig gelesen: Das sind alles positive Faktoren. Es geht sogar noch weiter: Stress kann nicht nur von positiven Faktoren ausgelöst werden, er kann sogar positive Auswirkungen haben.
Positive Auswirkungen von Stress
Stress hat nicht nur negative Auswirkungen! Obwohl wir mit Stress zunächst einen negativen Zustand verbinden, können die physischen oder psychischen Reaktionen auch positiv ausfallen:
- Erhöhte Leistungsfähigkeit
- Zusammenwachsen des Teams
- Vorfreude auf neue Herausforderungen
- Erhöhte Konzentrationsfähigkeit
Dieser positive Stress hat auch einen Namen: Eustress. Du hast ihn bestimmt (hoffentlich!) schon erlebt: Dann, wenn du trotz Druck in der Arbeit aufgehst, motiviert bist und es einfach „flutscht“. Vielleicht schlägt dein Herz dann etwas schneller, du fühlst dich konzentriert – und all das fühlt sich gut an.
Doch viel häufiger beobachten wir das Gegenteil:
Negative Auswirkungen von Stress
Im Gegenzug existiert der Disstress, der sich als körperliche und geistige Belastungen bemerkbar macht. Symptome von Disstress sind individuell sehr unterschiedlich:
- Anspannung
- Gereiztheit
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Schlafstörungen
- beeinträchtigte geistige Leistungsfähigkeit
- Denkblockaden
- Lustlosigkeit
- Gefühl der Überforderung
Liegen diese Symptome häufig vor, leidet der Körper unter dauerhafter Anspannung. Langfristig können so körperliche und geistige Krankheiten entstehen.
Strukturiert und fokussiert im Projektalltag – aber wie?
Akute Katastrophen, Tagesgeschäft, Team-Management: Ein Projektleiter hat es oft nicht leicht! Falls du deine Projekte stressfrei und erfolgreich managen möchtest oder eine Zertifizierung anstrebst: Die flexible flexible ittp-Online-Ausbildung schafft den entscheidenden Vorteil für deinen nächsten Karriereschritt. In fokussierten Micro-Learning-Modulen erhältst du alle Werkzeuge, um produktive Teams zu führen und herausragende Projektergebnisse zu erzielen – zufriedene Kunden inklusive.
Egal ob alter Hase oder Projektmanagement-Neuling: Nur mit der nötigen Expertise und Praxiswissen in Management, Teamführung und Organisation gelingt dir der hektische Projektalltag. Klar, den gesunden Menschenverstand musst du schon selbst mitbringen – aber das nötige Know-How für erfolgreiche Projekte bekommst du von uns. Die innovative ittp-Lernplattform bietet dir fundiertes Grundlagenwissen, wertvolle Praxistipps und reichlich Gelegenheit zum Üben – damit du selbst in kniffligsten Projektsituationen gelassen bleibst und kompetent agierst.
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Warum sind manche mehr gestresst als andere?
Stress ist subjektiv! Schau dir folgendes Beispiel an:
Beispiel:
In einem ohnehin schon zeitlich engen Projekt teilt ein Lieferant mit, dass eine wichtige Komponente nicht pünktlich geliefert werden kann. Während Anna als Projektleitern ruhig bleibt und sofort nach Lösungen sucht, gerät Michael als Teilprojektleiter extrem unter Druck und hat das Gefühl, die Deadlines nie erreichen zu können.
Eigentlich seltsam, oder? Der Stressor ist bei beiden gleich, nämlich die verzögerte Lieferung. Trotzdem reagieren beiden unterschiedlich. Genau das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse im Stressmanagement: Wir selbst haben es in der Hand, was uns stresst und wie wir damit umgehen – zumindest in den allermeisten Fällen.
Modernes Stressmanagement
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Fazit
Stress gehört zu unserem Alltag – und besonders zum Projektalltag. Wenn Anforderungen sich ständig ändern, Planbarkeit und Flexibilität auf gleicher Stufe stehen und in viele Richtungen kommuniziert werden muss, dann kann sich das schon einmal stressig anfühlen.
Gibt’s Lösungen? Natürlich: Massig Informationen findest du beim Anti-Stress-Team und dem ultimativen Online-Kurs auf der ittp-Lernplattform. Das Leben ist zu kurz, um ständig gestresst zu sein!
Prima, Andrea, das, fand ich heute wieder, ist ein wertvoller Beitrag! Um mit dem großen alten griechischen Philosophen Heraklit zu sprechen: alles, einfach alles besteht aus dem Kamp der Gegensätze. Hält man sie mit „Logos“ = klarer Vernunft in Balance, kommt ein Optimum raus, gerät das Gefüge der Gegensätze in Schieflage, geht das Projekt auch schief, heißt: funktioniert nicht.
Meiner Erfahrung nach ist die Anfangsaarbeit einer starken Teambildung extrem wichtig, um gegenüber den Stressoren in einem Projekt resilienter zu sein, als „normale“ Proejekt-Teams.