Auf einen Blick
Ein durchdachtes Stakeholdermanagement wendet Schaden vom Projekt ab und hilft dabei, die richtigen Projektziele abzuleiten und zu erreichen. Dieser Artikel enthält Beispiele mit Auswirkungen, wenn das Stakeholdermanagement vernachlässigt wird.Was ein Stakeholder ist, solltest du nun schon wissen. Wenn nicht, dann lies dir die Definition hier noch einmal nach. Warum ist es nun so wichtig, ein Stakeholdermanagement im Projekt zu etablieren?
In einer idealen Welt haben alle Stakeholder ein großes Interesse daran, das Projekt zum Erfolg zu führen. Leider ist die Welt nicht so.
Was typische Stakeholder ausmacht
Warum ist Stakeholder oft eine knifflige Angelegenheit? Ganz einfach: Weil wir es hier mit Menschen zu tun haben – und der „Faktor Mensch“ nicht mit einer einfachen Berechnung bewältigt werden kann:
- Stakeholder haben häufig komplett unterschiedliche Interessen.
- Diese Interessen werden von den Stakeholdern selbst oft nicht offen kommuniziert – oder sind ihnen sogar nicht einmal bewusst. Unbewusste oder „Das ist doch selbstverständlich“-Anforderungen machen so manchem Projektmanager das Leben schwer.
- Stakeholder können jederzeit ihre Meinung ändern.
- Sie können auch ihre Position wechseln, z. B. wenn ein starker Unterstützer im Management das Unternehmen verlässt und für einen Skeptiker Platz macht.
- Kritischen Stakeholder, die das Projekt zum Scheitern bringen können, muss besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Auswirkungen mangelnden Stakeholdermanagements
Wir könnten ausführlich beschreiben, warum Stakeholdermanagement so wichtig ist. Wirklich anschaulich wird es aber erst dann, wenn ein Blick auf Projekte geworfen wird, in denen ein Projektmanager seine Stakeholder nicht oder nicht ausreichend beachtet. Wirf einen Blick auf die folgenden Beispiele:
Beispiel 1: Hausbau
Stell dir den Bau eines Einfamilienhauses vor. Werden Stakeholder nicht beachtet, kann das folgende Auswirkungen haben:
- Das Bauamt erteilt nicht die erforderliche Genehmigung und das Projekt verzögert sich – und das ist nur der günstigste Fall.
- Der Ansprechpartner bei der Bank bewilligt die benötigten Geldmittel nicht.
- Es kommt zu Familienstreitigkeiten, weil die Eltern sich nicht genügend einbezogen fühlen.
- Ein Nachbar wird zum Problem, da er sich wegen des Baulärms gestört fühlt.
Beispiel 2: Organisationsprojekt
In diesem Beispiel soll ein digitales System zur Zeiterfassung in einem Unternehmen eingeführt werden. Anderes Thema als zuvor – ähnlich negative Effekte:
- Der Betriebsrat stoppt das Projekt, da die Regelungen zum Datenschutz nicht klar formuliert wurden.
- Die Mitarbeiter der Personalabteilung fürchten Mehrarbeit durch zusätzlich zu erstellende Auswertungen und machen Stimmung gegen das Projekt.
- Der Verantwortliche der IT-Abteilung blockiert das Projekt, da die Technologie nicht in die Systemlandschaft passt.
Fazit
Ganz klar: Nicht beachtete Stakeholder können ein Projekt im schlimmsten Falle zum Scheitern bringen. Und deshalb ist es eine der wichtigsten Aufgaben des Projektleiters, die Interessen der Stakeholder zu kennen und geeignete Maßnahmen zu entwickeln.
Links zum Weiterlesen:
- Du wünschst dir noch mehr Motivation für Stakeholdermanagement in deinem Projekt? Dann schau dir den Nutzen in diesem Artikel an!
- Den kompletten Überblick über Stakeholder im Projektmanagement findest du hier!
Hallo Andrea,
je mehr Personen die Entscheidung eines Projekts beeinflussen, desto schwieriger wird es, bestimmte Sachen überhaupt umzusetzen. Die passenden Argumente, die man sich vorher gut überlegt hat und auch nachhaltig verteidigen kann, sollte man auf jeden Fall parat haben.
Grüße
Steve
PS. Der Link zur Stakeholder-Erklärung funktioniert leider nicht.
Richtig. Dieses „Vorher-Überlegen“ ist ein ganz wichtiger Punkt!
Vielen Dank für den Hinweis zum Link :-)
Es ist ebenso sehr wichtig den Einfluss der Stakeholder zu bestimmen. Die Menge an Stakeholdern wird oft rel. groß sein. Dadurch wird es sehr schwierig alle genau zu beobachten. Man sollte hier dann nur die einflussreichen Stakeholder intensiv beobachten.
Hallo Stefan, vollkommen richtig! Man kann sich nämlich auch zu Tode managen, wenn man hier keine Prioritäten setzt.