Dies ist Artikel 4 von 9 der Serie Stakeholder
Wir sammeln Stakeholder
So. Genug des Vorgeplänkels. Jetzt geht es ans Eingemachte.
Wir wissen jetzt also, was Stakeholder sind. Und was es uns bringt, wenn wir Stakeholder-Management betreiben.
Wie funktioniert das also nun genau?
Im ersten Schritt beginnen wir mit dem Sammeln der Stakeholder. Das kannst du ganz allein mit einem Blatt Papier und Stift tun. Oder auch im Team und am Whiteboard.
Egal in welcher Form: Sammle so viele Stakeholder wie möglich. Sehr gut funktioniert das mit einem Brainstorming.

Stakeholdermanagement leicht gemacht
Die wichtigen Fragen
Wie kommt man nun auf mögliche Stakeholder? Stelle am besten folgende Fragen:
- Wer hat ein Interesse am Ausgang des Projektes?
- Wer ist fachlich involviert?
- Wer ist für das Finanzielle zuständig?
- Wer arbeitet am Projekt mit?
- Wer legt die Regeln für das Projekt fest?
- Wer will, dass das Projekt unbedingt umgesetzt wird?
- Wer könnte gegen das Projekt sein?
- Wenn das Projekt abgeschlossen ist: Wer ist in irgendeiner Form davon betroffen?
- Welche Stakeholder sind aus vorherigen Projekten bekannt und sind sie vielleicht auch diesmal wieder wichtig?
- Wer hat Bedenken gegenüber dem Projekt?
Damit solltest du schon auf eine beachtliche Liste kommen. Die Erarbeitung im Team führt normalerweise zu längeren Listen: Mehr Augen sehen mehr!
Wie detailliert soll es denn sein?
Die Theorie sagt: Werde so konkret wie möglich. Benenne möglichst konkrete Personen und Ansprechpartner. Das hat einen einfachen Grund: Die Nennung von Personen erleichtert dir später die Ableitung von Maßnahmen. Außerdem können Stakeholder oft besser eingeschätzt werden. Nennst du nur Gruppierungen, besteht die Gefahr, dass dir wichtige Aspekte entgehen. Schau dir das folgende Beispiel an:
In einem Unternehmen, das ein digitales System zur Zeiterfassung einführen möchte, existiert ein Betriebsrat. Dessen Meinung ist gespalten. Der Betriebsratsvorsitzende ist strikt gegen das System, viele andere Mitglieder hingegen positiv eingestellt. Ist dein Stakeholder nun „der Betriebsrat“, wird es dir schwerfallen, ihn eindeutig zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Die bessere Variante wäre also an dieser Stelle: „Herr Schmidt, Betriebsratsvorsitzender“ und „Betriebsrat-Mitglieder: Frau Huber, Herr Schulze, Frau Will“.
Darstellung der Stakeholder
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die gesammelten Interessensgruppen darzustellen:
- Auflistung in einer Excel-Liste:
- Darstellung als Mindmap
- Sammlung auf Karten oder Post-Its
- Stichwortsammlung auf einem Zettel
Egal wie: Hauptsache, die Stakeholder existieren nicht nur in deinem Kopf, sondern sind irgendwo vermerkt. Denn bei der Sammlung soll es natürlich nicht bleiben! Und wenn du im Team arbeitest, ist eine schriftliche Erfassung ohnehin unentbehrlich.
Bewährt hat sich für einen ersten Schritt die Darstellung in einer Mindmap bzw. in einem Sonnenmodell: In der Mitte steht dein Projekt, darum herum werden die Stakeholder angeordnet.

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Behalte den Überblick
Ist die Liste sehr lang, hilft zur besseren Übersicht eine grobe Klassifizierung:
- Einordnung in Stakeholder mit direktem und indirektem Einfluss auf das Projekt (z.B. direkt: Auftraggeber vs. indirekt: Meinungsmacher im Unternehmen)
- Einordnung in interne und externe Stakeholder
- Einordnung in Kategorien wie Zulieferer, Wettbewerber, usw.
Soweit so gut. Jetzt haben wir sie schwarz auf weiß. Was du mit dieser Auflistung jetzt tust, erfährst du im nächsten Artikel der Serie.