Für Eilige: Alles Wichtige auf einen Blick
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Wenn du das Gefühl hast, dass dein Tag mehr Aufgaben hat, als Stunden zur Verfügung stehen, dann bist du hier genau richtig. Dieser Artikel zeigt dir, wie du effektiv die richtigen Prioritäten setzt und typische Fehler vermeidest – mit einem praktischen Beispiel, das dich Schritt für Schritt begleitet.
Prioritäten setzen bedeutet, deine Zeit und Energie dort einzusetzen, wo sie den größten Effekt haben.
Ein Beispiel: Was hat höchste Priorität?
Stell dir vor, du bist Projektmanager in einem mittelständischen Unternehmen und verantwortlich für Betrieb und Neueinführung von Online-Shop-Systemen bei verschiedenen Kunden. Dein Tag beginnt mit einer kniffligen To-do-Liste, und das Setzen von Prioritäten fällt dir schwer:
Und jetzt? Wie sollst du das alles schaffen? Hier beginnt die Herausforderung:
Wie priorisierst du effektiv, ohne wichtige Aufgaben zu übersehen oder dich in unwichtigen Dingen zu verlieren?
Effektiv Prioritäten setzen: 3 Schritte
1. Überblick verschaffen nach der Eisenhower-Matrix
Das A und O bei der Prioritätensetzung: Ruhe bewahren. Zunächst sichtest du alle Aufgaben, um den Umfang jeder Aufgabe zu erfassen. Außerdem kannst du eine der bekanntesten Methoden zur Priorisierung von Aufgaben anwenden – die Eisenhower-Matrix. Diese Methode teilt Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit in vier Kategorien ein:
So könnte deine erste Reaktion aussehen:
Aufgabe | Zeitumfang | Dringend? | Wichtig? | Begründung |
---|---|---|---|---|
Urlaubsantrag genehmigen | 15 Minuten | Ja | Ja | Mitarbeiter möchte Urlaub buchen |
Kundenbeschwerde | 1 Stunde | Ja | Ja | Konsequenzen drohen |
Kritischer Bug | 2,5 Stunden | Ja | Ja | Konsequenzen drohen |
Besprechungsnotizen | 45 Minuten | Ja | Ja | Soll zeitnah erfolgen |
Vorbereitung Lenkungskreissitzung | 45 Minuten Vorbereitung + 1 Stunde Teilnahme | Ja | Ja | Sitzung ist schon am Nachmittag! |
Server-Probleme | 3 Stunden | Ja | Ja | Weitere Kundenbeschwerden drohen |
Präsentation für Geschäftsführerin | 1 Stunde | Ja | Ja | Will keinen Ärger |
Geschenk Hochzeitstag | 30 Minuten | Ja | Ja | Will keinen Ärger |
Termin Zahnarzt | 10 Minuten | Ja | Ja | Kann mich schlecht konzentrieren |
2. Durchatmen und richtig priorisieren
Oft reagieren wir undurchdacht mit der Antwort: „Ja, diese Aufgabe ist dringend und wichtig“ – und laufen sofort los. Nur wenn wir uns Zeit nehmen und mit etwas Abstand auf die Aufgaben schauen, können wir die Einschätzung mit einem klaren Kopf treffen.
Bleiben wir beim Beispiel:
3. Bearbeiten oder delegieren
Jetzt sieht die Tabelle schon ganz anders aus:
Aufgabe | Dringend? | Wichtig? | Maßnahme |
---|---|---|---|
Urlaubsantrag genehmigen | Nein | Nein | Kann ich am nächsten Tag erledigen |
Kundenbeschwerde | Ja | Ja | Gleich früh bearbeiten! |
Kritischer Bug | Ja | Ja | Gleich nach der Kundenbeschwerde bearbeiten! |
Besprechungsnotizen | Nein | Nein | Kann ich morgen machen |
Vorbereitung Lenkungskreissitzung | Ja | Nein | Hole mir Unterstützung und gehe notfalls mit „halben“ Daten ins Meeting |
Server-Probleme | Nein | Ja | Kümmere ich mich morgen drum |
Präsentation für Geschäftsführerin | Ja | Nein | Hole mir Unterstützung und bitte notfalls um einen Aufschub |
Geschenk Hochzeitstag | Nein | Nein | Kann ich am Abend machen |
Termin Zahnarzt | Ja | Ja | Schnell Termin vereinbaren |
Die dringendsten Aufgaben (Kundenbeschwerde, Serverproblem, Zahnarzttermin und Präsentation) haben oberste Priorität. Persönliches wie das Hochzeitstagsgeschenk wird in den Feierabend verschoben, und wenig dringliche Aufgaben wie die Besprechungsnotizen werden zuletzt bearbeitet.
Diese Fehler solltest du vermeiden
Es wäre doch schade, wenn du immer wieder in die gleiche Falle tappst. Deshalb findest du hier typische Fehler, die wir alle ab und zu machen:
- Planung vernachlässigen
Das Beispiel von oben zeigt sehr schön: Ein Tag ohne Plan endet häufig in einer Flut von unwichtigen Aufgaben. Wenn wir uns nicht die Zeit für eine saubere Priorisierung genommen hätten, hätten womöglich die „falschen“ Aufgaben Vorrang bekommen. - Zu schnell loslaufen
„Das kann nur ich machen!“, „Ganz oder gar nicht“ oder „Das muss sofort sein“ sind typische Stolperfallen im Kopf. Nimm dir die Zeit und stelle kritische Gegenfragen: Stimmt das wirklich? Gibt es wirklich keine Alternative? - Zu viele Aufgaben auf einmal angehen
Wenn du versuchst, alles gleichzeitig zu erledigen, endet das meist in Chaos. Stelle erst eine Aufgabe fertig, bevor du mit einer neuen Aufgabe beginnst. - Dringende, aber unwichtige Aufgaben bevorzugen
Lass dich nicht von kurzfristigen E-Mails oder Anrufen ablenken, die wenig Mehrwert bieten. Im Beispiel war die Genehmigung des Urlaubsantrags eine typische Aufgabe, die dich von wirklich wichtigen Themen abhält. - Keine klaren Ziele setzen
Dieser Fehler hängt eng zusammen mit der fehlenden Planung. Wenn du keine klaren Ziele hast, verlierst du schnell den Fokus und arbeitest ineffizient. - Nicht delegieren
Du musst nicht alles allein machen. Aufgaben wie die Analyse des Server-Problems können an andere übergeben werden.
Weitere Methoden, um effektiv Prioritäten zu setzen
Priorisieren ist mehr als nur Eisenhower! Hier findest du weitere praktische Methoden aus dem Selbstmanagement, um deine Produktivität zu steigern, ohne dich zu verzetteln:
Fazit
Priorisieren bedeutet, proaktiv Entscheidungen zu treffen und bewusst abzuwägen, welche Aufgaben dir wirklich dabei helfen, deine Ziele zu erreichen. Beim Priorisieren ist es wichtig, klare Unterscheidungen zwischen wichtigen und unwichtigen Aufgaben zu treffen und gezielt auf die Dinge zu fokussieren, die den größten Unterschied machen.
Wie? Nutze bewährte Methoden wie die Eisenhower-Matrix oder das Pareto-Prinzip, um dich nicht zu verzetteln. Sobald du klarer priorisierst, wirst du deutlich merken: Ich schaffe tatsächlich mehr und habe ein besseres Gefühl dabei! Und genau da wollen wir hin 🙂
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